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Meggendorfer-BlStter, München
Nr. 1454
Huvdstage
— „Warum schaut denn Ihr Schnauzel gar so verdrießlich drein?"
— „Ia, schauen S', dem dauert halt der Krieg aa scho' z' lang."
Kleinerer Verlust
Bekannter (tröstend zu dem Bestohlenen): „Gewiß, ein Malheur, der Ein-
bruch! Aber bedenken Sie, daß die Waren von Tag zu Tag im
Preise steigen und in wenigen Wochen das Doppelte wert sein würden,
da haben Sie eigentlich Gtück gehabt, daß sie Ihnen jetzt schon gestohlen
worden find!"
Oie ^utschbadn
M-idNidt ,U5 vcrNn: vcr crlte gro<c Vcrgnügung5p,rl>. Nir
gcn l-it Xricgrbcginn <ilr crisudnir rnm vctricbe crtcill wor-tcu
ilt. u-ircl in küric crSIlnet wcr-Icn. kur rcit wirck »n einer
kiclcnrutlidtirkn gcbout.I
l>a; ceben isi lulüg. lsmor ist öie Aelt,
Äir wollen nicht crüblal blalen.
Air kamen im liriege gebörig ru 6elä,
Air wollen äa; 6elä jetrt veraalen.
lva; kümmert er unr, öab lo viele äabin!
Air leben uncl wir geniehen.
üur lorlch in unlern üergnügungrpalk' rin, —
vsr lobnt l>ch. üa ilt er rum lchiehen.
2um ceutel, wer siummer jetrt unä veräruh
llnä 8orge um veutlchlanä unr preäigt!
lllsr teblt unr? lllir sinä js lo weit vom Schusi,
8ei unr isi noch gar nichtr belchs^igt.
vem llaterlsnä, lagt ibr, gebt e; gsr lchsimm?
M tzusllch, äa; kann unr egsl lein!
Air baben bier ?eer. rvir bsben lllimbim,
kei unr mutz rechter Skanäal lein.
var llaterlanä, rult ibr, vielleicht unterliegt?
va wenn lchon, äar ksnn un; nicht ärücken.
illir sinä im llergnügungrpsrk quietlchvergnügt,
illir machen äie tolllien Äcken.
-Im neuen veutlchlanä gilt er ru bau'n?
lller vv'rä äenn lolch ein liamel lein,
llsir lallen unr eine stutlchbabn bsu'n,
va weräen wir rielig tiäel stin.
§ie loll l>'ch. «enn ibr lie lerüg lebt,
In kllelenmasien erbeben,
Im 2eichen äer grösiten siutlchbabn siebt,
Zuchbeila, jelrt unler veben!
Aussegung
Stoßseufzer
— „Leißt es eigentlich Kriegsgewinner oder Kriegsgewinnler?"
— „Kriegsgewinnler natürlich. Wenn Kriegsgewinner richtig wäre,
müßte der Krteg schon gewonnen sein."
Die große Not
Iunge Frau: „Die Flitterwochen find vor-
über! Zuerst hat mein Mann mir immer
noch zehn Gramm von seinem Butterquantum
abgegeben ... heute hat er mir heimlich zehn
Gramm von dem meinigen gemaustl*
Anser Quartaner sitzt bei seiner lateinischen
Lausaufgabe. Er beginnt: „Von den grie-
chischen Philosophen war einer der berühmtesten
Diogenes von Sinope. Von diesem wird er-
zählt, daß er ein höchst einfaches Leben ge-
führt habe."
Pause. Denn es ist zu überlegen, ob hier
der Akkusativ ouw Infinitiv angebracht ist.
Die Pause dauert sogar reichlich lange. In-
zwischen tritt Tante Paula ins Zimmer, die
uns einen kleinen Besuch zu machen kommt.
Anser Quartaner ist mit dem Akkusativ ouin
Znfinitiv glücklich fertig geworden. Er fährt
fort: „Zur Wohnung mußte ihm ein großes
Faß dienen."
Da schlägt Tante Paula entsetzt die Lände
zusammen. „Ach Gott doch, diese entsetzliche
Wohnungsnot l Was sich die Leute jetzt schon
«üe» zur Uuterkuuft suchen müffenl" Ptro
Glaubhaft
— „Was der Onkel in der Stadt sich denkt, wie ich das alles glücklich
durchbringen soll! Na, wenn mich der Gendarm anhält, sag' ich ihni,
daS brauch' ich alles sürS FeW, - die Frout muß gestärkt werden."
6 2S OlLtoO«:!' I9LL.
Meggendorfer-BlStter, München
Nr. 1454
Huvdstage
— „Warum schaut denn Ihr Schnauzel gar so verdrießlich drein?"
— „Ia, schauen S', dem dauert halt der Krieg aa scho' z' lang."
Kleinerer Verlust
Bekannter (tröstend zu dem Bestohlenen): „Gewiß, ein Malheur, der Ein-
bruch! Aber bedenken Sie, daß die Waren von Tag zu Tag im
Preise steigen und in wenigen Wochen das Doppelte wert sein würden,
da haben Sie eigentlich Gtück gehabt, daß sie Ihnen jetzt schon gestohlen
worden find!"
Oie ^utschbadn
M-idNidt ,U5 vcrNn: vcr crlte gro<c Vcrgnügung5p,rl>. Nir
gcn l-it Xricgrbcginn <ilr crisudnir rnm vctricbe crtcill wor-tcu
ilt. u-ircl in küric crSIlnet wcr-Icn. kur rcit wirck »n einer
kiclcnrutlidtirkn gcbout.I
l>a; ceben isi lulüg. lsmor ist öie Aelt,
Äir wollen nicht crüblal blalen.
Air kamen im liriege gebörig ru 6elä,
Air wollen äa; 6elä jetrt veraalen.
lva; kümmert er unr, öab lo viele äabin!
Air leben uncl wir geniehen.
üur lorlch in unlern üergnügungrpalk' rin, —
vsr lobnt l>ch. üa ilt er rum lchiehen.
2um ceutel, wer siummer jetrt unä veräruh
llnä 8orge um veutlchlanä unr preäigt!
lllsr teblt unr? lllir sinä js lo weit vom Schusi,
8ei unr isi noch gar nichtr belchs^igt.
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M tzusllch, äa; kann unr egsl lein!
Air baben bier ?eer. rvir bsben lllimbim,
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va wenn lchon, äar ksnn un; nicht ärücken.
illir sinä im llergnügungrpsrk quietlchvergnügt,
illir machen äie tolllien Äcken.
-Im neuen veutlchlanä gilt er ru bau'n?
lller vv'rä äenn lolch ein liamel lein,
llsir lallen unr eine stutlchbabn bsu'n,
va weräen wir rielig tiäel stin.
§ie loll l>'ch. «enn ibr lie lerüg lebt,
In kllelenmasien erbeben,
Im 2eichen äer grösiten siutlchbabn siebt,
Zuchbeila, jelrt unler veben!
Aussegung
Stoßseufzer
— „Leißt es eigentlich Kriegsgewinner oder Kriegsgewinnler?"
— „Kriegsgewinnler natürlich. Wenn Kriegsgewinner richtig wäre,
müßte der Krteg schon gewonnen sein."
Die große Not
Iunge Frau: „Die Flitterwochen find vor-
über! Zuerst hat mein Mann mir immer
noch zehn Gramm von seinem Butterquantum
abgegeben ... heute hat er mir heimlich zehn
Gramm von dem meinigen gemaustl*
Anser Quartaner sitzt bei seiner lateinischen
Lausaufgabe. Er beginnt: „Von den grie-
chischen Philosophen war einer der berühmtesten
Diogenes von Sinope. Von diesem wird er-
zählt, daß er ein höchst einfaches Leben ge-
führt habe."
Pause. Denn es ist zu überlegen, ob hier
der Akkusativ ouw Infinitiv angebracht ist.
Die Pause dauert sogar reichlich lange. In-
zwischen tritt Tante Paula ins Zimmer, die
uns einen kleinen Besuch zu machen kommt.
Anser Quartaner ist mit dem Akkusativ ouin
Znfinitiv glücklich fertig geworden. Er fährt
fort: „Zur Wohnung mußte ihm ein großes
Faß dienen."
Da schlägt Tante Paula entsetzt die Lände
zusammen. „Ach Gott doch, diese entsetzliche
Wohnungsnot l Was sich die Leute jetzt schon
«üe» zur Uuterkuuft suchen müffenl" Ptro
Glaubhaft
— „Was der Onkel in der Stadt sich denkt, wie ich das alles glücklich
durchbringen soll! Na, wenn mich der Gendarm anhält, sag' ich ihni,
daS brauch' ich alles sürS FeW, - die Frout muß gestärkt werden."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Der Herbst; Glaubhaft
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Inschrift/Wappen/Marken
Transkription
Der Herbst Höchstpreis Apfel Birnen Zwetschgen Trauben Pflaumen
Anbringungsort/Beschreibung
Bild 1: Bildbeschriftung
Transkription
- "Was der Onkel in der Stadt sich denkt, wie ich das alles glücklich durchbringen soll! Na, wenn mich der Gendarm anhält, sag' ich ihm, das brauch' ich alles fürs Feld, - die Front muß gestärkt werden."
Anbringungsort/Beschreibung
Bild 2: Bildunterschrift
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2009-10-21 - 2009-10-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 115.1918, Nr. 1454 (07.11.1918), S. 96
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg