Nr. L460
Zeitschrift für Humor u«d Kunst
185
Das Geschenk, das auf den Finger passsn sollte
Doktor Schmittchen war an diesem Abend, da er
Fräulein Metas Land so genau betrachtet hatte, kaum
zur Türe hinaus, da sagte Fräulein Meta zu ihrer Mutter:
„Ich muß dir etwas erzählen." — „Aha," meinte Frau
Lanke, und als die Tochter erzählt hatte, erklärte sie: „Das
laffe ich mir gefallen. Das ist eigentlich eine sehr nette
Art der Andeutung, von einem Geschenk zu sprechen, das
auf den Finger paffen soll. Nun wird er aber nächstens
doch etwas sagen müffen. Denn gar nichts zu sagen und
dann auf einmal zu Weihnachten gleich den Verlobungs-
ring zu präsentieren, das geht doch auch nicht. Er wird
schon vor Weihnachten sprechen."
Er sprach aber nicht, der Doktor Schmittchen, wenig-
stens das nicht, was von ihm erwartet wurde, denn sonst
sprach er natürlich allerlei: vom Wetter und vom Krieg
und vom Essen und von Dingen aus seinem Reserve-
lazarett L. Das wäre ja noch schöner gewesen, wenn er
bei Lankes überhaupt nicht den Mund aufgetan hätte. Er
machte ihn sogar mehr aus als früher; er trat leichter aus
und weniger schüchtern, und das hatte seinen guten Grund.
Doktor Schmittchen hatte es nämlich schon lange auf der
Seele gelegen, daß er bei Lankes aus- und einging und
von ihrer vortrefflichen Versorgung mitgenoß, ohne daß
er, bis aus einige Blumen, die er manchmal den Damen
mitbrachte, den Ausgleich einer gefälligen Aufmerksamkeit
hatte finden können. Nun hatte er aber auch dafür gesorgt;
er war zum ersten Goldschmied in ber Stadt gegangen
und hatte ein schönes Geschenk für Fräulein Meta Lanke
bestellt, ein Geschenk, auf deffen Wahl er sehr stolz war,
denn es ist wirklich nicht so leicht, dergleichen sür eine junge
Dame auszuwählen. Die Konvention zieht da gar zu enge
Grenzen. Mit diesem schönen Geschenk in der Tasche stellte
fich Doktor Schmittchen am Weihnachtsabend ein.
Frau Lanke hatte ein großartiges Essen angerichtet;
der Mann, der ihr die Weihnachtskerzen verschafft hatte,
hatte dafür in kraftvoller, aber natürlich nicht uneigen-
nütziger Weise gesorgt. Fräulein Meta hielt ein Präsent
für Doktor Schmittchen bereit, aber sie hatte fich weiter
gar nicht den Kopf zerbrochen, denn es war eine ganz her-
Quält Sie der Schnupferr
so erproben Lie freundl. „Sozojodol"-Schnupfen-Pulver. Seit
Iahren bestens bewährt. Aerztlich warm empfohlen.
preis: 50 und 35 f)fg. in alien Apotheken. Alan achte
darauf, daß Trommsdorff, chem. ^fabrik, Aachen, auf
jeder Aofe stebt. Zus. I ..Sozojodol"-ZIncum 3.S T. Mcnthvl und LMIchzucker.
Nücktransport der Kriegshunde.
Die in der Heimat und im Felde befindlichen mit Diensthunden
belieferten Truppenteile haben Anweisung erhalten, die Hunde unmittel-
bar ihren Besitzern gegen Empfangsbescheinigung zuzuführen. Ueber
den Zeitpunkt der Rückführung können nähere Angaben nicht gemacht
werden. Es sind hier die gleichen Schwierigkeiten, wie bei dem Rück°
transport der Mannschaften zu überwinden. Jmmerhin ist damit zu
rechnen, daß in Anbetracht der schnellen Räumung der besetzten Gebiete
und wie gesagt unter Berücksichtigung der Transportschwierigkeiten, dieser
oder jener Hund nicht oder erst später zurückgebracht werden kann.
Hunde, die von den Besitzern zur freien Verfügung gestellt wurden,
auf deren Rückgabe also von vornherein verzichtet wurde, gehen in den
Besitz der Heeresverwaltung über.
Es wird gebeten, Anfragen der Hundebesitzer, wann die Rück-
führung ihres Hundes erfolgt, wo sich das Tier befindet usw., nicht
ergehen zu lassen, da die Nachrichten-Mittelprüfungs-Kommission Ab-
teilung Kriegshunde unter den heutigen Verhältnissen selbst nichts
Näheres weiß und daher bestimmte Angaben nicht zu machen vermag.
Die Nachrichten-Mittelprüfungs-Kommission spricht bei dieser Ge-
legenheit allen Hundebesitzern, die ihre Tiere zur Verfügung stellten,
ihren besten Dank aus. Die Hunde haben viel Gutes geleistet.
Nachrichten-Wittelprüfungs-Kommisston
Abteilung Kriegshunde
ffrüher Jnspektion dcr NachrichtentruPPcn) Charlottenburg,
Suarezstraße 13, 4. Etage.
^IWPTINoi?
xrs svsrtsr 8oküler - HinematOArapü mit Lw
rieütunA kiir Kxislsuck Isiolit 2U
deäisnen, volli^ unZ-stäürlieli iin Oedvauoli. ^väodti^s
^VoilmaodtsAeLedeild^ äi6 I)68t6 I7nt6i'da1tuiiZs au 1au^6u
Wiut6rad6u(l6u. ?r6i8 IVIIc. 93.75. ?r6i8Ü8t6 Ü08t6ulr6i.
:: ^62UA äuroli all6 6iu8od1äZsiA6u O68odätt6. ::
eküMklD-üEkttL ^.-6. vkezveü 121
I^1ioto-^iuo-^V6i'lL6 Oxti8o1i6 ^U8ta1t.
1460. 19. ObSl)!'. 1918. I,i8tzriion8gsl)lilik6n 4g68p ^onpLrsillsrsils A. 1.25 m. 2l)0/« l6llseung82ll86lilLg. /tllsinlgg In8sratsn-^llNLdms bsi I^UtloI^ IVI0886, äsllioliokll'^llpölliiioll.
Lerlin, Ureklan, vresaen, UN8k?e1<1nrf, Ikrunlcknrt, Uamdurx, Löln, LlaZäedurg, tVlanndelm, LUIncden. Xürnberx, 8lra88durA!. L., 8t.utt5arb, kraZ, TVien, >Var8ekau, Lasel, 2Nrtcd.
Lsstellunxen aut ciie VVoekonans^abs bei allen Lued- unä Xun^tdandlunxen. 2«itunx«-Lxpeüitionen unü kvktälnteru. Ouartaisprsis (13 I^uinrnern) in Oeutsctrlanä Alt. 3.50,
k'ostbe^ux Mlr. 3.60, äurob ciie k'eläpost Sllr. 4.05, unter Xreurbanä vvrn Vor!s.x Llk. 3.75. In Oesterroieb-Dnxarn X 5.LO, untsr Xrvurbanä unä äurek ^eitunLsrnarlc«
X 5.80. Xür äie anäeron Xänäer äes Weltpostvereins unter XreurbLnä Slk. 5.30. — v«»ouck«r» tu 8ek»trp»pp» vorp»ekt« ^ostbsrue Ak. 4.L0, untsr Xreurdauä
AIK. 4.80; in Oesterreiob-bsnxain unter Xieu^danä X 7.20. Im Weltpostvsrain unter Xreu-danä Llk. 6.30. Xtnroln« Xummor 40 kfx', >n Osstsrreiok-Onxarn 60 t».
^.Ilsiaiöse In86i-at6iiäii7iLli7N6: kuiloli IVI0S8S, ^vri0Q66ii-^xp6äitioii.
Zeitschrift für Humor u«d Kunst
185
Das Geschenk, das auf den Finger passsn sollte
Doktor Schmittchen war an diesem Abend, da er
Fräulein Metas Land so genau betrachtet hatte, kaum
zur Türe hinaus, da sagte Fräulein Meta zu ihrer Mutter:
„Ich muß dir etwas erzählen." — „Aha," meinte Frau
Lanke, und als die Tochter erzählt hatte, erklärte sie: „Das
laffe ich mir gefallen. Das ist eigentlich eine sehr nette
Art der Andeutung, von einem Geschenk zu sprechen, das
auf den Finger paffen soll. Nun wird er aber nächstens
doch etwas sagen müffen. Denn gar nichts zu sagen und
dann auf einmal zu Weihnachten gleich den Verlobungs-
ring zu präsentieren, das geht doch auch nicht. Er wird
schon vor Weihnachten sprechen."
Er sprach aber nicht, der Doktor Schmittchen, wenig-
stens das nicht, was von ihm erwartet wurde, denn sonst
sprach er natürlich allerlei: vom Wetter und vom Krieg
und vom Essen und von Dingen aus seinem Reserve-
lazarett L. Das wäre ja noch schöner gewesen, wenn er
bei Lankes überhaupt nicht den Mund aufgetan hätte. Er
machte ihn sogar mehr aus als früher; er trat leichter aus
und weniger schüchtern, und das hatte seinen guten Grund.
Doktor Schmittchen hatte es nämlich schon lange auf der
Seele gelegen, daß er bei Lankes aus- und einging und
von ihrer vortrefflichen Versorgung mitgenoß, ohne daß
er, bis aus einige Blumen, die er manchmal den Damen
mitbrachte, den Ausgleich einer gefälligen Aufmerksamkeit
hatte finden können. Nun hatte er aber auch dafür gesorgt;
er war zum ersten Goldschmied in ber Stadt gegangen
und hatte ein schönes Geschenk für Fräulein Meta Lanke
bestellt, ein Geschenk, auf deffen Wahl er sehr stolz war,
denn es ist wirklich nicht so leicht, dergleichen sür eine junge
Dame auszuwählen. Die Konvention zieht da gar zu enge
Grenzen. Mit diesem schönen Geschenk in der Tasche stellte
fich Doktor Schmittchen am Weihnachtsabend ein.
Frau Lanke hatte ein großartiges Essen angerichtet;
der Mann, der ihr die Weihnachtskerzen verschafft hatte,
hatte dafür in kraftvoller, aber natürlich nicht uneigen-
nütziger Weise gesorgt. Fräulein Meta hielt ein Präsent
für Doktor Schmittchen bereit, aber sie hatte fich weiter
gar nicht den Kopf zerbrochen, denn es war eine ganz her-
Quält Sie der Schnupferr
so erproben Lie freundl. „Sozojodol"-Schnupfen-Pulver. Seit
Iahren bestens bewährt. Aerztlich warm empfohlen.
preis: 50 und 35 f)fg. in alien Apotheken. Alan achte
darauf, daß Trommsdorff, chem. ^fabrik, Aachen, auf
jeder Aofe stebt. Zus. I ..Sozojodol"-ZIncum 3.S T. Mcnthvl und LMIchzucker.
Nücktransport der Kriegshunde.
Die in der Heimat und im Felde befindlichen mit Diensthunden
belieferten Truppenteile haben Anweisung erhalten, die Hunde unmittel-
bar ihren Besitzern gegen Empfangsbescheinigung zuzuführen. Ueber
den Zeitpunkt der Rückführung können nähere Angaben nicht gemacht
werden. Es sind hier die gleichen Schwierigkeiten, wie bei dem Rück°
transport der Mannschaften zu überwinden. Jmmerhin ist damit zu
rechnen, daß in Anbetracht der schnellen Räumung der besetzten Gebiete
und wie gesagt unter Berücksichtigung der Transportschwierigkeiten, dieser
oder jener Hund nicht oder erst später zurückgebracht werden kann.
Hunde, die von den Besitzern zur freien Verfügung gestellt wurden,
auf deren Rückgabe also von vornherein verzichtet wurde, gehen in den
Besitz der Heeresverwaltung über.
Es wird gebeten, Anfragen der Hundebesitzer, wann die Rück-
führung ihres Hundes erfolgt, wo sich das Tier befindet usw., nicht
ergehen zu lassen, da die Nachrichten-Mittelprüfungs-Kommission Ab-
teilung Kriegshunde unter den heutigen Verhältnissen selbst nichts
Näheres weiß und daher bestimmte Angaben nicht zu machen vermag.
Die Nachrichten-Mittelprüfungs-Kommission spricht bei dieser Ge-
legenheit allen Hundebesitzern, die ihre Tiere zur Verfügung stellten,
ihren besten Dank aus. Die Hunde haben viel Gutes geleistet.
Nachrichten-Wittelprüfungs-Kommisston
Abteilung Kriegshunde
ffrüher Jnspektion dcr NachrichtentruPPcn) Charlottenburg,
Suarezstraße 13, 4. Etage.
^IWPTINoi?
xrs svsrtsr 8oküler - HinematOArapü mit Lw
rieütunA kiir Kxislsuck Isiolit 2U
deäisnen, volli^ unZ-stäürlieli iin Oedvauoli. ^väodti^s
^VoilmaodtsAeLedeild^ äi6 I)68t6 I7nt6i'da1tuiiZs au 1au^6u
Wiut6rad6u(l6u. ?r6i8 IVIIc. 93.75. ?r6i8Ü8t6 Ü08t6ulr6i.
:: ^62UA äuroli all6 6iu8od1äZsiA6u O68odätt6. ::
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I^1ioto-^iuo-^V6i'lL6 Oxti8o1i6 ^U8ta1t.
1460. 19. ObSl)!'. 1918. I,i8tzriion8gsl)lilik6n 4g68p ^onpLrsillsrsils A. 1.25 m. 2l)0/« l6llseung82ll86lilLg. /tllsinlgg In8sratsn-^llNLdms bsi I^UtloI^ IVI0886, äsllioliokll'^llpölliiioll.
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Lsstellunxen aut ciie VVoekonans^abs bei allen Lued- unä Xun^tdandlunxen. 2«itunx«-Lxpeüitionen unü kvktälnteru. Ouartaisprsis (13 I^uinrnern) in Oeutsctrlanä Alt. 3.50,
k'ostbe^ux Mlr. 3.60, äurob ciie k'eläpost Sllr. 4.05, unter Xreurbanä vvrn Vor!s.x Llk. 3.75. In Oesterroieb-Dnxarn X 5.LO, untsr Xrvurbanä unä äurek ^eitunLsrnarlc«
X 5.80. Xür äie anäeron Xänäer äes Weltpostvereins unter XreurbLnä Slk. 5.30. — v«»ouck«r» tu 8ek»trp»pp» vorp»ekt« ^ostbsrue Ak. 4.L0, untsr Xreurdauä
AIK. 4.80; in Oesterreiob-bsnxain unter Xieu^danä X 7.20. Im Weltpostvsrain unter Xreu-danä Llk. 6.30. Xtnroln« Xummor 40 kfx', >n Osstsrreiok-Onxarn 60 t».
^.Ilsiaiöse In86i-at6iiäii7iLli7N6: kuiloli IVI0S8S, ^vri0Q66ii-^xp6äitioii.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Winter; Ernemann Kinoptikon
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Inschrift/Wappen/Marken
Transkription
Quält Sie der Schnupfen So erproben Sie freundl. "Sozojodol" = Schnpfen = Pulver. Seit Jahren bestens bewährt. Aerztlich warm empfohlen. Preis: 50 und 35 Pfg. in allen Apotheken. Man achte darauf, daß H. Trommsdorff, chem. Fabrik, Aachen , auf jeder Dose steht. Zus.: "Sozojodol" = Zincum 3,5 T. Menthol und Milchzucker.
Anbringungsort/Beschreibung
Bild 1: Bildunterschrift
Transkription
Schüler - Kinematograph
Anbringungsort/Beschreibung
Bild 2: Bildunterschrift
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Kommentar
Unidentifizierte Signatur
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2009-10-21 - 2009-10-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 115.1918, Nr. 1460 (19.12.1918), S. 185
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg