Nr. 1460
Zeitschrift für H«mor und Kunft
189
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nä dillig gME gr^?
-rlLnxen 8is kvstechz^
^iLlox^i-.slk.tzte^li
rrrsnZLrtlsioben.
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^ÜlicIlök!,6>itterMle!iE
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i-r V-rs»"°^ii"»'s,!--
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Daupa
Not macht erfinderisch. Dies
alte Wort ist uns in den letzten
Iahren tüchtig bestätigt worden,
und wir werden wohl noch manche
Gelegenheit haben, seine Wahr-
heit zu erfahren. Die Papiernot
hat demgemäß auch zu Erfindungen
angeregt. Eine der jüngsten von
diesen kommt jetzt auf den Markt
unter dem Namen Daupa, was
eine Abkürzung von Dauerpapier
sein soll. Daupa wird wie gewöhn-
liches Schreibpapier gebraucht,
kann aber beliebig oft benutzt
werden, denn die Schrift läßt sich
davon durch einfaches Abwaschen
entfernen; es kann nicht nur in
einzelnen Blätterm sondern auch
in Äeft- und Buchform verwen-
det werden.
Das ist eine ganz schöne Er-
findung, aber ste hat auch manche
Schattenseiten. Wenn nun z. B.
in den Schulen Lefte mit Daupa
benutzt werden, was sollen dann
jüngere Gejchwister später an-
sangen, die aus den Äeften
der älteren Aufsätze, Exerzitien,
Nechenaufgaben ujw. abschreiben
wollen? Die schönsten Erleichter-
ungen der Schulplagen sind dann
abgewaschen worden.
Für die Dichter wird Daupa
ja ganz gut sein, wenn auch nicht
für Manuskripte, so doch für Ent-
würfe und Konzepte, die ost viel
von dem jetzt so teuren Papier
beanspruchen. Aber dann werden
einmal die künftigen Philologen
das Daupa verfluchen, denn wenn
alle Konzepte mit KorrekLuren
und doppelten und dreifachen Les-
arten abgewaschen worden sind,
kommen sie um ihre schönste Wirk-
samkeit.
Für eins vor allem aber darf
Daupa unter gar keinen Amstän
den verwendet werden, für die
Friedensverträge nämlich. Nein,
die sollen so haltbar wie irgend
möglich geschrieben sein! -on.
Schkttelreirn
Zch weiß, daß ich das Schigelände,
Wenn auf der Nas' ich liege,
schände.
Der geflickte Schein
Kaufmann: „Zwei Mark und
zehn Pfennige macht die Rech-
nung, Sie haben mir nur einen
Zweimarkschein hingelegt!"
Kunde: „Schauen Sie hin . . .
mit einer Zehnpfennigmarke ist
er zusammengeklebt!"
Gefangene
Stille Nacht, heilige Nacht l
Was wir frShlich sangen
In -er Heimat, klingt uns schwer,
Armen, die gefangen.
Unsre §üße Lürfen nicht
Uns zur Heimat tragen.
Wann wirö öenn auch uns einmal
Heimkehrstun-e schlagen?
Hoch am Himmel, hehr und klar,
Gottes Sterne stehen,
Nit -en schönen Sternen will
Unsre Sehnsucht gehen.
Alle an-ern öurften schon
Ihre Heimat finöen.
Warum will -es Siegers Nacht
Uns allein noch binöen?
Heii'ge Nacht! Die Nenschheit soll
Liebenö sich umfangen, —
Ach, -ie Botschaft kam umsonst,
Un- wir sind gefangen.
Die kleine Egoistin
„Wenn du brav bist," sagt die Tante zu ihrer kleinen Nichte, „so bringt dir
das Christkind zu Weihnachten ein Brüderchen."
„Ach," erwidert diese, „warum muß denn das gerade zu Weihnachten sein /
Kinder kriegen wir auch so." L. A. s-nntg
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Iahren tüchtig bestätigt worden,
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heit zu erfahren. Die Papiernot
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angeregt. Eine der jüngsten von
diesen kommt jetzt auf den Markt
unter dem Namen Daupa, was
eine Abkürzung von Dauerpapier
sein soll. Daupa wird wie gewöhn-
liches Schreibpapier gebraucht,
kann aber beliebig oft benutzt
werden, denn die Schrift läßt sich
davon durch einfaches Abwaschen
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det werden.
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Für die Dichter wird Daupa
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das Daupa verfluchen, denn wenn
alle Konzepte mit KorrekLuren
und doppelten und dreifachen Les-
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kommen sie um ihre schönste Wirk-
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Daupa unter gar keinen Amstän
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Wenn auf der Nas' ich liege,
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Der geflickte Schein
Kaufmann: „Zwei Mark und
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nung, Sie haben mir nur einen
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Kunde: „Schauen Sie hin . . .
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Gefangene
Stille Nacht, heilige Nacht l
Was wir frShlich sangen
In -er Heimat, klingt uns schwer,
Armen, die gefangen.
Unsre §üße Lürfen nicht
Uns zur Heimat tragen.
Wann wirö öenn auch uns einmal
Heimkehrstun-e schlagen?
Hoch am Himmel, hehr und klar,
Gottes Sterne stehen,
Nit -en schönen Sternen will
Unsre Sehnsucht gehen.
Alle an-ern öurften schon
Ihre Heimat finöen.
Warum will -es Siegers Nacht
Uns allein noch binöen?
Heii'ge Nacht! Die Nenschheit soll
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Ach, -ie Botschaft kam umsonst,
Un- wir sind gefangen.
Die kleine Egoistin
„Wenn du brav bist," sagt die Tante zu ihrer kleinen Nichte, „so bringt dir
das Christkind zu Weihnachten ein Brüderchen."
„Ach," erwidert diese, „warum muß denn das gerade zu Weihnachten sein /
Kinder kriegen wir auch so." L. A. s-nntg
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Gefangene
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Inschrift/Wappen/Marken
Transkription
Stille Nacht, heilige Nacht! Was wir fröhlich sangen In der Heimat, klingt uns schwer Armen, die gefangen. Unsere Füße dürfen nicht Uns zur Heimat tragen. Wann wird denn auch uns einmal Heimkehrstunde schlagen? Hoch am Himmer, hehr und klar, Gottes Sterne stehen, Mit den schönen Sternen will Unsre Sehnsucht gehen. Alle anderen durften schon Ihre Heimat finden. Warum will des Siegers Macht Uns allein noch binden? Heil'ge Nacht! Die Menschheit soll Liebend sich umfangen, - Ach, die Botschaft kam umsonst, Und wir sind gefangen.
Anbringungsort/Beschreibung
Bildunterschrift
Transkription
Weihnacht
Anbringungsort/Beschreibung
Bildbeschriftung
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2009-10-21 - 2009-10-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 115.1918, Nr. 1460 (19.12.1918), S. 189
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg