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— „Ich werde mir einen finfteren, entschloffenen, drohenden Blick geben, dann haben^die Kritiker Angst vor mir.„

Dte Wunderlampe

Pfündchen Butter, ein Stückchen Geräuchertes, ein paar
Eier — ja, dann wollte die Person natürlich auch etwas
davon haben, und wenn es nach ihrer Meinung nicht ge-
nug war, kam fie mit spitzen Redensarten von Lerrschaften,
die treuen Dienstboten nichts zukommen lassen wollen. Na-
türlich betrog die Person auch, wo sie nur konnte; ein
kleines Kapital mußte sie sich schon ergaunert haben. Aber
was war in der wirren Kriegszeit dagegen zu tun? Nichts
war zu tun. Wo hätte denn Äerr Salzberger jetzt eine
andere, wirklich vertrauenswürdige Wirtschafterin her-
nehmen sollen? Etne andere wäre am Ende noch schmutziger
und schlampiger, noch mehr verfressen und noch unehrlicher
gewesen. Ia, das war ein rechtes Elend für einen alten
Iunggpsellen.

Bis elf Llhr beschäftigte sich Lerr Salzberger mit seinen
häuslichen Sorgen. Nun hatte er also vierzehn Glas Grog
genossen, und da sie zu etwa 45 Prozent aus sehr kräftigem

Rum bestanden hatten, darf man wohl annehmen, daß
Salzberger trotz seiner starken Trinkfefiigkeit immerhin in
einen Zustand gelangt war, der seine Erzählung der nun
folgenden Vorgänge wenigstens vor Gericht nicht als eine
einwandfceie Aussage erscheinen lassen würde. Das ist zu
berücksichtigen. wenn wir nun hören, was — immer nach
Iakob Salzbergers Behauptung — in seinem einsamen
Zimmer geschehen ist.

Salzberger wollte sich eine frische Pfeife anstecken.
Aber die Zündholzschachtel war leer, und deshalb mußte
er auf dem Rauchtisch nach einer andern suchen. Dabei
nun bikam er das alte kupferne Oellämpchen zu packen,
das sein Neffe Wilhelm Krausbart ihm aus China mitge-
bracht hatte. Er drehte es zwtschen den Ländett und schaute
mit etwas glotzenden Augen darauf. „Kurioses Ding,"
brummte er vor sich hin. „So ungefähr muß auch die
Lampe ausgesehen haben, die der Kerl, der Alaeddin, ge
habt hat, — in der tollen Geschichte, die ich vorhin gelesen
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Ich werde mir einen finsteren, entschlossenen, drohenden Blick geben
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Inschrift/Wappen/Marken
Transkription
- "Ich werde mir einen finsteren, entschlossenen, drohenden Blick geben, dann haben die Kritiker Angst vor mir."
Anbringungsort/Beschreibung
Bildunterschrift

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinhardt, Franz
Entstehungsdatum
1917
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1917
Entstehungsort (GND)
Esslingen am Neckar

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Maler
Atelier
Staffelei
Kunstkritiker
Selbstporträt
Mimik

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2009-10-21 - 2009-10-21
Aufbewahrungsort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 115.1918, Nr. 1461 (26.12.1918), S. 198

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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