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Sieben Gebote für Wihblattredakteure

i.

Lasse dich nie mit einem Einsender in ein
redaktionelles Gespräch ein. Es führt auf jeden
Fall zu Anzuträglichkeiten. Immer hat er vor
kurzem etwas zurückgekriegt. Kannst du dich
nicht mehr daran erinnern — bist du blamiert.
Kannst du dich noch daran erinnern, frägt
er — warum!

II.

Lies alle Einsendungen mit großer Auf-
merlsamkeit. Last du schon Routine, dann
ka.mst du dir erlauben — bei Gedichten vom
zehnten orthographischen Schnitzer — bei Prosa-
sachen vom fünszehnten Grammatikalfehler an
— an der Güte des Werkes zu zweifeln.

Von Geschichten, die du von Anfang an
als wörllich abgeschrieben erkennst, brauchst
du nur zwei Drittel zu lesen. Dann schaue
nach — ob der Schluß stimmt.

II>.

Lumoresken beurteile so.

Muß deine Frau darüber lachen — sind
ste zu seicht; müssen deine Kinder darüber
lachen — sind sie zu naiv. Muß deine Köchin
darüber lachen — sind sie zu simpel. Mußt
du darüber lachen — sind sie zu stark Muß
niemand darüber lachen, dann sind es — keine
Äumoresken.

IV.

So beurteile Witze.

Zuerst prüfe, ob der Witz nicht alt ist.
Ist er neu, überlege, ob er verständlich ist. Ist
er auch verständlich, da»n betrachte, ob er gut
ist. Ist er auch noch gut, dann nimm ihn
lnber doch nicht — denn dann ist er wahr-
scheinlich doch alt.

V.

Versichert einer, er dichte in seiner Dach-
kammer und schreibe mit seinem Lerzblut —
dann glaube dies.

Zweifel magst du dann hegen — wenn
auf dem Vriefbogen ein bekanntes Literaten-
caft annonciert ist, und das Papicr nach Tabak
riecht und Kaffeeflecken ausweist.

VI.

Dies merke.

Die meisten Einsender sind der Ansicht:
Für richtige Interpunktionen hat der Setzer-
lehrling zu sorgen. Ist das Manuskript mit
der Schreibmaschine geschrieben — dann gib
alle Schuld — dem Tivvmädel.

V>>.

Ist ein Manuskript sehr schmutzig, briichig
und zerlesen, dann glaube nicht, daß es schon
von 100 Redaklionen zurückgeschickt worden ist,
sondern bilde dir ein, der Autor selbst habe es
drei Iahre lang jede Woche einmal gelesen,
um ein subjektrves Llrteil über sein Werk zu
bekommen. Effka.

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