Dle Vrille des Lerrn Zademack
Einen billigeren Optiker suchte er. Schließlich fand er
einen, der sehr unsreundlich war, aber die Lieferung einer
Vrille sür rund 200 Mark übernehmen zu lönnen erklärte.
Zademack entschied sich sür diesen Mann; der andere war zwar
freundlich gewesen, aber für die Differenz von zehn Mark
nahm er die Llnfreundlichkeit schon in Kauf. Er sagte, er
würde wieder kommen, wozu der unfreundliche Mann un°
gläubig brummte. Aber Zademack hatte gewiß und wahr-
haflig die Absicht, wiederzukommen. Nur sollte es erst nach
einem Vierteljahr sein. Denn fiüher konnte er die 200 Mark
nicht beisammen haben. Inzwischen mußte er eben sich be-
helfen und die Zähne zusammenbeißen. Oder nein, das war
ein falsches Bild, — die Augen mußte er zusammenkneifcn,
um so gut wie möglich sehn zu lönnen.
Zademack richtete sich nun seinem brillenlosen Seh-
vermögen entsprechend ein. Im Kause machte das bald
keine besonderen Schwierigkeiten. Er wußte ja, wo seine
Sachen lagen und standen, und die altersschwache Dürftig-
keit seiner abgenutzten Amgebung, die ihn freilich nie be-
sonders gekränkt hatte, war nun, wie etwa sonst in milden
Dämmerstunden, beinahe behaglich anzuschauen. Mit der
Zeitung quälte er sich noch ein paar Male herum, aber
beim Monatsende bestellte er sie ab. Nein, er wollte sich
die an die Brille gewöhnten Augen nicht noch mehr ver-
derben. So verzichtete er darauf, von dem Kram der Zeit-
ereignisse, der späker einmal hochtrabend Weltgeschichte sein
wird, etwas zu erfahren. Zuerst empfand er darum ein
wenig Anruhe; dies und jenes sollte man eigentlich doch
wissen. Aber bald fand er, wenn er so in seinem Lehnstuhl
saß, eine andere Lektüre, zu der er keine Brille brauchte.
Er las jeden Tag ein bißchen im Buche der Vergangen-
heit, und da der alte Zademack immer ganz brav geiebt
und in seinen Kinderjahren verhältnismäßig viel Sonnen-
schein gehabt hatte, war ihm das wie ein schönes, halb
vergeffenes Buch, das viel mehr Freude macht als ein
L e»
ri r»
Dlk Münchnrr
^ „yugtnst"
rrlchkint monstiich )wrimg!
in Dopprihrktrn sm t. u. 15.
D!s ksinon
VO.V./
r^sr?i»<-XR./ /v>/ck?»<c
inDosen von J pnnrnn
öboro» srkiölllic:»
kin Zokivlcsa
voU Olück unä ttarmonie erdlülit
Idnen, ein l-st^eber in all. deden8-
Issen; Lerut, Qde, l^iede, Oeouncl-
de!t, Lpekulstion, pei^en U8vv., ein
bükrer ru ^rkolß unci Wodl8tan6
virci ein §ensu derecdnet68 lioro-
8kop. K3dere8 86§en Lün^enciunZ
Idre8 6eburt86ntum8 u. k<3meN8.
?rei8 iVtk. 50.—. ?orto iVtk. 12.—.
LerUir-^VanüIitr k. 63.
machtioIahrcältern ^
ErgrauteHaare erhaltensofori
ihre natllrlicheFarbe echt und
unverwaschbar wieder durch
das unschlldliche „Alcolor .
— Jn allen Farben erhiiltlich
Fl. Mk. 8ö.—, 1ÜÜ.— u. 150.-
Stto Neichel, Bcrlin 38,
— 80, Eisenbahnstr. 4. —
dieul ILl»:!»« bleul
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OröKte I Olüdstrumpk
OasersparniZ! I ^dncler
?rei8: 3 8t. 350 /vi. portokrei! n. g. Vorein8enciung.
«rbiter, «trrlliL Dss. 39, L^Lliiiiariirrt^. 21.
Licksrt ku«k Lsckvsrtek
L.»sinixo InüörütsnnnQntims: kuäolt itlosss, ^ununuLn-bixqisäitiuu.
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Einen billigeren Optiker suchte er. Schließlich fand er
einen, der sehr unsreundlich war, aber die Lieferung einer
Vrille sür rund 200 Mark übernehmen zu lönnen erklärte.
Zademack entschied sich sür diesen Mann; der andere war zwar
freundlich gewesen, aber für die Differenz von zehn Mark
nahm er die Llnfreundlichkeit schon in Kauf. Er sagte, er
würde wieder kommen, wozu der unfreundliche Mann un°
gläubig brummte. Aber Zademack hatte gewiß und wahr-
haflig die Absicht, wiederzukommen. Nur sollte es erst nach
einem Vierteljahr sein. Denn fiüher konnte er die 200 Mark
nicht beisammen haben. Inzwischen mußte er eben sich be-
helfen und die Zähne zusammenbeißen. Oder nein, das war
ein falsches Bild, — die Augen mußte er zusammenkneifcn,
um so gut wie möglich sehn zu lönnen.
Zademack richtete sich nun seinem brillenlosen Seh-
vermögen entsprechend ein. Im Kause machte das bald
keine besonderen Schwierigkeiten. Er wußte ja, wo seine
Sachen lagen und standen, und die altersschwache Dürftig-
keit seiner abgenutzten Amgebung, die ihn freilich nie be-
sonders gekränkt hatte, war nun, wie etwa sonst in milden
Dämmerstunden, beinahe behaglich anzuschauen. Mit der
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Er las jeden Tag ein bißchen im Buche der Vergangen-
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ihre natllrlicheFarbe echt und
unverwaschbar wieder durch
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