Zahnziehen — „Bader, laß aus, i glaub, der Tür-
stock bricht naus l"
— „Vo' mir aus fallt 's Laus ei', auf so
Kleinigkeiten kann i jeyt net aufpassenl"
Verlockend
Vermieterin: „And Konzert haben Sie auch häufig l"
— „Zst ein Biergarten in der Nähe?"
— „Nein, aber der Friedhof; da wird alle paar Tage
einer mit Mustk begrabenl"
Die größte Sicherheit
Zum Rechtsanwalt Dr. Seiberlich kam ein Llterer
Lerr. „Mein Name ist Anton Gallenkamp," fiellte
er sich vor. „Sehr angenehm," sagte Dr. Seiberlich.
Ich besttze einVermögen von dreizehnMillionenMark",
fuhr der ältere Lerr fort. „O, ganz außerordentlich
angenehm," sagte Dr. Sciberlich.
„Ia, und nun möchte ich mein Testament
machen," erklärte Äerr Gallenkamp. „Ich habe einen
Sohn und eine Tochter. Meinen Sohn will ich
enterben, — er verdient es nicht besser. Den Pflicht-
teil wird er ja wohl kriegen müssen, aber nicht einen
Pfennig darüber, nicht einen einzigen Pfennig. Alles
übrige soll meine Tochter haben. Können Sie nun
das Testament so einrichten, Lerr Doltor, daß mein
Sohn es nicht anfechten kann?"
„Aber gewiß, das kann ich," verstcherte Doktor
Seiberlich.
„Meine Gesundheit ist schwach," sprach Lerr
Gallenkamp weiler. „Ich werde vielleicht bald das
Zeitliche segnen, und da möchte ich die Gewißheit
mitnehmen, daß meiner Tochter durch ihren Bruder
nichts von ihrem Erbe genommen werden kann."
„Sie können ganz beruhigt sein," sagte Doktor
Seiberlich.
„Ich muß aber die allergrößte, eine ganz abso-
lute Sicherheit haben," beharrte Lerr Gallenkamp.
Dr. Seiberlich überlegte. „Ist Ihre Tochter
verheiratet?"
„Nein, das ist sie nicht."
„Auch noch nicht verlobt?"
„Keine Spur."
Da erhob stch Dr. Seiberlich und machte eine Ver-
beugung vor Anton Gallenkamp. „Ich bin bereit, Ihnen
die allergrößte, die ganz absolute Sicherheit zu bieten, daß
Zhr Sohn nicht an die Erbschaft Ihrer Tochter heran kann.
Ich bitte Sie um die Land Ihrer Fräulein Tochter, Lerr
Gallenkamp." —«n.
Durch die Blume
— „Was haben Sie eigentlich für einen Beruf?"
— „Ich bin Schwankdichter."
— „Komisch, und mir hatte jemand erzählt, Sie hätten
ein Abschriftenbüro."
Genügsam
— „Ich weiß mir vor lauter Schulden nicht mehr zu
helfen, weißt du nicht Mittel und Wege?"
— „Lm!"
— „Oder wenigstens Mittell"
Der Mensch muß sich zu helfen wiffen
— „Das wissen die Götter, wie ich heute nach Lause
komme, aber halt, ich hab' 'ne Ideel
Die Trambahn fährt zwar nicht mehr, aber-—
das Trambahngleis führt bis zu meinem Lausel"
130
Copyrlght 1922 hy I. F. Schrewer
stock bricht naus l"
— „Vo' mir aus fallt 's Laus ei', auf so
Kleinigkeiten kann i jeyt net aufpassenl"
Verlockend
Vermieterin: „And Konzert haben Sie auch häufig l"
— „Zst ein Biergarten in der Nähe?"
— „Nein, aber der Friedhof; da wird alle paar Tage
einer mit Mustk begrabenl"
Die größte Sicherheit
Zum Rechtsanwalt Dr. Seiberlich kam ein Llterer
Lerr. „Mein Name ist Anton Gallenkamp," fiellte
er sich vor. „Sehr angenehm," sagte Dr. Seiberlich.
Ich besttze einVermögen von dreizehnMillionenMark",
fuhr der ältere Lerr fort. „O, ganz außerordentlich
angenehm," sagte Dr. Sciberlich.
„Ia, und nun möchte ich mein Testament
machen," erklärte Äerr Gallenkamp. „Ich habe einen
Sohn und eine Tochter. Meinen Sohn will ich
enterben, — er verdient es nicht besser. Den Pflicht-
teil wird er ja wohl kriegen müssen, aber nicht einen
Pfennig darüber, nicht einen einzigen Pfennig. Alles
übrige soll meine Tochter haben. Können Sie nun
das Testament so einrichten, Lerr Doltor, daß mein
Sohn es nicht anfechten kann?"
„Aber gewiß, das kann ich," verstcherte Doktor
Seiberlich.
„Meine Gesundheit ist schwach," sprach Lerr
Gallenkamp weiler. „Ich werde vielleicht bald das
Zeitliche segnen, und da möchte ich die Gewißheit
mitnehmen, daß meiner Tochter durch ihren Bruder
nichts von ihrem Erbe genommen werden kann."
„Sie können ganz beruhigt sein," sagte Doktor
Seiberlich.
„Ich muß aber die allergrößte, eine ganz abso-
lute Sicherheit haben," beharrte Lerr Gallenkamp.
Dr. Seiberlich überlegte. „Ist Ihre Tochter
verheiratet?"
„Nein, das ist sie nicht."
„Auch noch nicht verlobt?"
„Keine Spur."
Da erhob stch Dr. Seiberlich und machte eine Ver-
beugung vor Anton Gallenkamp. „Ich bin bereit, Ihnen
die allergrößte, die ganz absolute Sicherheit zu bieten, daß
Zhr Sohn nicht an die Erbschaft Ihrer Tochter heran kann.
Ich bitte Sie um die Land Ihrer Fräulein Tochter, Lerr
Gallenkamp." —«n.
Durch die Blume
— „Was haben Sie eigentlich für einen Beruf?"
— „Ich bin Schwankdichter."
— „Komisch, und mir hatte jemand erzählt, Sie hätten
ein Abschriftenbüro."
Genügsam
— „Ich weiß mir vor lauter Schulden nicht mehr zu
helfen, weißt du nicht Mittel und Wege?"
— „Lm!"
— „Oder wenigstens Mittell"
Der Mensch muß sich zu helfen wiffen
— „Das wissen die Götter, wie ich heute nach Lause
komme, aber halt, ich hab' 'ne Ideel
Die Trambahn fährt zwar nicht mehr, aber-—
das Trambahngleis führt bis zu meinem Lausel"
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Copyrlght 1922 hy I. F. Schrewer