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Beim Friihstitck

Dienstmädchen: „Wenn ich lese, ver-
geffe ich Essen und Trinken."
Madame: „Äier haben Sie ein
schönes Buch, Anna!"

Verdächtig

Lerr Krause war bislang mittelloS.
Plötzlich verfügt er über ein nettes
Linkommen und will als fürsorglicher
Familienvater eine Lebensversicherung
abschließen. Er setzt sich mit einem Ver-
mittler in Verbindung, der den An-
trag des Lerrn Krause entgegennimmt.
Als diese Formalitäten erledigt sind,
spricht der Agent:

„Nun kommt freilich noch die Anter-
suchung."

„Antersuchung! Nee, Verehrtester!
da kann aus der Sache nichts werden."

„Weshalb scheuen Sie denn den
Weg zum Arzt?"

„Ach so, zum Arztl Ich dachte zum
Antersuchungsrichter."

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Kokokoschlößchen

klauer Zessel verblichene pfühle
lln äes Ovales marmorner !<ühle
Sehen sich eitel im blanken parkett.
Spiegel, verurteilt, ins Leere zu schauen,
Oräumen von zierlichen Herren unä
Krauen,

„Lnglischer liette" nnä süfzem Menuett.

Llatzblaue Schäferin, komm promenierenl
wo sich äie wege äes parkes verlieren,
Schlingst um mein zitternäes Herz äu
äein Danck.

Hüpfenäes ving zum Zpielen unä ksieben —
Unä wie äer Zeäerball weitergetrieben,
Zchnellt es in äeiner verzärtelten Hanä.

kiast uns äen Oag vertänäeln, verkosen,
Llatzblaue Schäferin, komm in äie Uosen,
wo äer Hriton >n äas wasserhorn stöht!
vort, wo sich Marmor an Rosen entzünäet,
2inä wir, solang uns Lupiäo verbinäet,
Selig, versteckt, zueinanäer erlöst.

Artur Wagner

^inem sileir'atslustigen

Icst wette, 6>e Lusi
Lewünnen >m HIu 8ie,

/^ucsi nnhme clie Istsnsi
6snr sicsier rum lstsnn 3ie,
Uncl sucst clie ^enri
Leksmen sm ^ncl' 3ie,

/^ster clie kisi
lsieirstet nie 5ie.

N.L. r.

Eines schickt sich nicht
fiir alle!

Man erzählt, daß Larun al Ra-
schid bei seinen Streisereien durch
Bagdad, die er in Kaufmanns-
lracht zu unternehmen pflegte, an
einem Schuster wegen seiner Ge-
radheit und Klugheit Gefallen fand
und ihn öfter in ein Gespräch zog.

Eines Tages sprach er zu ihm:
„Man sagt von unserm Sultan —
der Lerr vermehre seinen Ruhm!
daß er zuweilen verkleidet durch
Bagdad streift, uin die Beschwer-
den und Wünsche der Bevölkerung
zu vernehmen. Was hältst du von
dieser Gewohnheit? Würdest du
auch so handeln, wenn er dich z. B.
zum Vizekönig von Damaskus er-
nannte?"

„Eines schickt sich nicht für alle,
o Kaufmannl" entgegnete der
Schuster. „Siehe, am Tage beriete
ich mit den Weißesten des Landes
über die besten Gesetze, spräche
als oberster Richter der Provinz
Recht, empfinge Bittsteller, Be-
schwerdeführer, Gelehrte, Dichter,
Künstler und fremde Gesandte; des
Nachts aber, von wenigen Stunden der
Ruhe abgesehen, müßte ich schustern I"
„Warum das?" fragte der Sultan,
„Damit ich," entgegnete der Schuster,
„meinen Beruf nicht verlernt hätte,
wenn derKalif—Gott lege ihm hundert
Iahre zu — mir seine Luld und Gnade
entzöge . . .!" Lans Reiter

Der Autor

— „Ihr Einakter ist ja qanz nett, nur
finde ich die Pointe etwas billig."

— „Billig? Na hören Sie, ich habe
4000 Mark dafür bezahltl"

Tennis

— „Die fangen ja schon wieder an,
aus englisch zu zählen, — das paßt stch
doch wirklich nicht."

— „Ist nicht jo schlimm, die wollen nur
beim Zählen leichter mogeln können."

Copyright IS22 by I. F. Schreibcr
 
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