Die Mnstliche Tanke
haber eintreten. Schließlich sind Sie ja der einzige Erbe und
— na, Sie verftehen mich schon!" — Ich wollle vor freu-
diger Erregung aufspringen, bezwang mich aber und meinte
kühn: „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Lerr Wurzel-
meierl Aeber die Teilhaberschaft können wir ja noch reden l"
— Der Ches atmete sichtlich erleichtert auf, dann streckle er
mir überaus freundlich die Land hin: „Na, schen Sie, ich
wußte ja, daß Sie 'n vernünstiger Mensch sind. Natürlich
gebe ich Ihnen soviel freie Zeit, daß Sie den Besitz Ihrer
Tante noch gut nebenbei verwalten können. And wie gesagt:
vom nächsten Monat ab das Doppelte! Also abgemachtl"
— Von diesem Tage ab gewann die imaginäre Tante bei
mir an entschiedener Sympathie. Die Steuerrätin hatte ganz
recht gehabt, sie war wirklich eine reizende Frau. Aber es
sollte noch beffer kommen.
In der Folgezeit ließ sich der alte Karfunkelstein bei
mir melden, der gewiffermaßen die Kreditbank der kleinen
Stadt repräsentierte und bot mir Geld zu leidlichem Zins-
suß an, falls ich es für geschäftliche Zwecke brauchen sollte.
— „Sie sind mir ja sicher für die Summe!" meinte er mit
freundlichem Augenzwinkern „wo Sie doch der einzige Erbe
von Ihrer Frau Tante flnd, die das schöne Gut am Boden
see hatl" — Ich hatte nun inzwischen schon gelernt, in
diesen ungewohnten Situationen zu schwimmen, und nahm
mit einer großartigen Geste das Geld entgegen, das ich dem
guten Rufe meiner Tante verdankte. Es sei gleich ver-
raten, daß ich damit außerordentlich glücklich spekulierte
und so bald ein ansehnliches Konto auf der Bank besaß.
Doch das Glück hatte seinen letzten Trumpf noch nicht
ausgespielt. Eines Tages erhielt ich plötzlich eine Einladung
zu dem reichsten Fabrikbesitzer der Amgegend, deffen ent
zückende Tochter Edith schon immer das Ziel meiner heim-
lichen Sehnsucht gewesen war, während sie freilich für den
unbedeutenden Kommis kaum einen stolzen Blick übrig hatte.
Die Macht der unsichtbaren Tante schien jetzt auch dieses
Eis gebrochen zu haben. Zch wurde aufs liebenswürdigste
empfangen und erhielt an der Kaffeetafel meinen Platz
neben der schönen Edith. Man erkundigte sich i» respekt-
voller Weise nach meiner verehrten Frau Tante, ich flocht
in bescheidener, aber doch selbstbewußter Form einige den
Eltern der schönen Edith sichtlich wohltuende Andeutungen
über den Bodensee und seine Grundstückswerte ein, und
alles entwickelte stch in schönster Larmvnie. Als Edith mir
Vsk'ls'stunZ sOn Osutscti-Osstsrk'sicsi-. IVlax l^ismsr Oo., Wisn, t-iimmsIpfok'tASsss 14
^M .^,//c-rr/or/,k
?/ll,e^L/ü,2llll^ .
</ee§ell6SllnF,llll<7/r^»
»» A/lltver/ustell
' Le/rrvue/reLllstallc/ell
u. sonst. lästige Haare ver-
schwinden soforr spur- ».
s ch m e r z I o s durch Abtöte»
^ der Wurzeln fiir immer
mittels meiner ncue» oriental. „Helwaka-.Radikalkur.
Besser als EI e ktro lisfe. Sosort. Erfolg garant.,fonst Geld
zurllck. Mk. 25V.— u. f. ftarken umfaugrcichen Haarwuchs
Mk. 525. geg. Nachn. Fra» H. Mevcr, «ölu 15, SüIci,ratl,ers«r.W.
»vWen6°nf°/7vIMs^^>K88. ^14. Vsri. 1922.^ »uävit «osss. Annonoen-Lxpsllition.
6e8teUunxen aut clie ^Vocdenausßsabe bei allen kucb-unci Kun^tdanctlun^en, ^eitun^s-Lxpecljtionen u. ?08tämtern. Viertell3lir8prei8 (13 I^uinmern) ireidleidencl in Oeui^cd-
lanci /V1K. 195.— odne 2u8teIIun§, po8tde^uxs uncl poslüdercvej^unZ vom Verla^ IVId. 195.90, unler Kreuxdanä innerdald Oeut8cdlgncl8 u. Oe8lerreicd8 p08tkrei peicd8M3rl< 235.—,
nacd cler ^cdecdo^Io^vakei Kc. 20.—. Kacd cienjenixen dändern, cleren Vsluta für peicd^mark nicdt >ve8entlick döder i8t al8 vor äem Krie§e i^k. 300.—. Kacd dünciern
mit ^ve^enlljcd döderer Valuta tür peicd^mark 3l8 vor clem Krie^e 8ckv,ei2er-pr8. 5.— oöer cleren Kur8lvert. »esonäers in 8ekut2pappe verpackte -Vusxade: postderuss
oüer po8tüde!Ivei8UN8 vom VerlsZ innerdald Veut8cdlancl8 sreidleidenc! IWK. 270.90. Linrelne »lummer In veutscdlanü IV1K. 50.—, (in üänüern mit docd^vertiZer Valuta
8ck>velrer-pr8. —.50 oüer cleren Kur^^vert).
170
haber eintreten. Schließlich sind Sie ja der einzige Erbe und
— na, Sie verftehen mich schon!" — Ich wollle vor freu-
diger Erregung aufspringen, bezwang mich aber und meinte
kühn: „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Lerr Wurzel-
meierl Aeber die Teilhaberschaft können wir ja noch reden l"
— Der Ches atmete sichtlich erleichtert auf, dann streckle er
mir überaus freundlich die Land hin: „Na, schen Sie, ich
wußte ja, daß Sie 'n vernünstiger Mensch sind. Natürlich
gebe ich Ihnen soviel freie Zeit, daß Sie den Besitz Ihrer
Tante noch gut nebenbei verwalten können. And wie gesagt:
vom nächsten Monat ab das Doppelte! Also abgemachtl"
— Von diesem Tage ab gewann die imaginäre Tante bei
mir an entschiedener Sympathie. Die Steuerrätin hatte ganz
recht gehabt, sie war wirklich eine reizende Frau. Aber es
sollte noch beffer kommen.
In der Folgezeit ließ sich der alte Karfunkelstein bei
mir melden, der gewiffermaßen die Kreditbank der kleinen
Stadt repräsentierte und bot mir Geld zu leidlichem Zins-
suß an, falls ich es für geschäftliche Zwecke brauchen sollte.
— „Sie sind mir ja sicher für die Summe!" meinte er mit
freundlichem Augenzwinkern „wo Sie doch der einzige Erbe
von Ihrer Frau Tante flnd, die das schöne Gut am Boden
see hatl" — Ich hatte nun inzwischen schon gelernt, in
diesen ungewohnten Situationen zu schwimmen, und nahm
mit einer großartigen Geste das Geld entgegen, das ich dem
guten Rufe meiner Tante verdankte. Es sei gleich ver-
raten, daß ich damit außerordentlich glücklich spekulierte
und so bald ein ansehnliches Konto auf der Bank besaß.
Doch das Glück hatte seinen letzten Trumpf noch nicht
ausgespielt. Eines Tages erhielt ich plötzlich eine Einladung
zu dem reichsten Fabrikbesitzer der Amgegend, deffen ent
zückende Tochter Edith schon immer das Ziel meiner heim-
lichen Sehnsucht gewesen war, während sie freilich für den
unbedeutenden Kommis kaum einen stolzen Blick übrig hatte.
Die Macht der unsichtbaren Tante schien jetzt auch dieses
Eis gebrochen zu haben. Zch wurde aufs liebenswürdigste
empfangen und erhielt an der Kaffeetafel meinen Platz
neben der schönen Edith. Man erkundigte sich i» respekt-
voller Weise nach meiner verehrten Frau Tante, ich flocht
in bescheidener, aber doch selbstbewußter Form einige den
Eltern der schönen Edith sichtlich wohltuende Andeutungen
über den Bodensee und seine Grundstückswerte ein, und
alles entwickelte stch in schönster Larmvnie. Als Edith mir
Vsk'ls'stunZ sOn Osutscti-Osstsrk'sicsi-. IVlax l^ismsr Oo., Wisn, t-iimmsIpfok'tASsss 14
^M .^,//c-rr/or/,k
?/ll,e^L/ü,2llll^ .
</ee§ell6SllnF,llll<7/r^»
»» A/lltver/ustell
' Le/rrvue/reLllstallc/ell
u. sonst. lästige Haare ver-
schwinden soforr spur- ».
s ch m e r z I o s durch Abtöte»
^ der Wurzeln fiir immer
mittels meiner ncue» oriental. „Helwaka-.Radikalkur.
Besser als EI e ktro lisfe. Sosort. Erfolg garant.,fonst Geld
zurllck. Mk. 25V.— u. f. ftarken umfaugrcichen Haarwuchs
Mk. 525. geg. Nachn. Fra» H. Mevcr, «ölu 15, SüIci,ratl,ers«r.W.
»vWen6°nf°/7vIMs^^>K88. ^14. Vsri. 1922.^ »uävit «osss. Annonoen-Lxpsllition.
6e8teUunxen aut clie ^Vocdenausßsabe bei allen kucb-unci Kun^tdanctlun^en, ^eitun^s-Lxpecljtionen u. ?08tämtern. Viertell3lir8prei8 (13 I^uinmern) ireidleidencl in Oeui^cd-
lanci /V1K. 195.— odne 2u8teIIun§, po8tde^uxs uncl poslüdercvej^unZ vom Verla^ IVId. 195.90, unler Kreuxdanä innerdald Oeut8cdlgncl8 u. Oe8lerreicd8 p08tkrei peicd8M3rl< 235.—,
nacd cler ^cdecdo^Io^vakei Kc. 20.—. Kacd cienjenixen dändern, cleren Vsluta für peicd^mark nicdt >ve8entlick döder i8t al8 vor äem Krie§e i^k. 300.—. Kacd dünciern
mit ^ve^enlljcd döderer Valuta tür peicd^mark 3l8 vor clem Krie^e 8ckv,ei2er-pr8. 5.— oöer cleren Kur8lvert. »esonäers in 8ekut2pappe verpackte -Vusxade: postderuss
oüer po8tüde!Ivei8UN8 vom VerlsZ innerdald Veut8cdlancl8 sreidleidenc! IWK. 270.90. Linrelne »lummer In veutscdlanü IV1K. 50.—, (in üänüern mit docd^vertiZer Valuta
8ck>velrer-pr8. —.50 oüer cleren Kur^^vert).
170