Ein Weihnachtsfest bei Boldts
August Boldt und seine Gatlin
Leben iehr in Vornehmheit,
Denn der Mann hat Eeld ; er hat in
Dieser so bewegten Zeit
Sich mik jenen Schweinereien,
Die dec Staatsanwalt nicht schaut,
Wenn sie nvch so sehr gedeihe»,
Zwölf Millionen forsch erklaut.
Eh' er Schicksalsgunst erfahren
!lnd das Gliick tbn trug empor,
Stand Lerr Boldt vor wenig Iahren
Einem Griinkranckeller vor.
Seine ffrau war, die Emilie,
Köchin vor dem Ehestand;
Wo ste dienke, die Kamilte
Sagt, datz viel durch ste verschwand.
Doch wte leben sie jetzk nobel:
Villa, Auto, Dienerschaft,
Samt und Seide, Pelz und Zobei,
Fingerringe fabelhaft.
Im Theater Logeuplätze
Llnd so weiter. Sehr bestrebt
Ist man, datz man solche Schätze
Noch durch feineS Wesen hebk.
Weihnacht tst herangekommen.
.Eminil" sprich: da August Boldt,
»Ich bab' mir was vorgenoninien.
Was tch längst schon machen wolli'.
Von der Strippe losgelaffen
Möcht' ich einmal ivieder sein;
Das würd' fein zn Weihnacht paffen,
!ind wir laden Lemkes ein."
Also gibl man vor dem Feste
ckrlaub allcm Personal,
Dem man vorher noch das Befle
Einbeschert, — sonst gibt's Skandal.
All die Prunkgemächer schließi man;
In der Kiiche nur allein,
Denn da feiert und genießt man,
Soll die Wethnachtsfreude sein.
L 'Mkes sind sodann erschienen,
Freundschaft noch von srither her.
Zwar mit letcht verlegnen Mienen,
Denn da Boldt jeht Millioniir,
Scheint ein Abstand vorgeschrieben.
Lemke ist tm Zeiienlauf
Kutscher, der er war, geblieben. —
Aber bald, dann taut man auf.
Denn wie herzlich doch
begrüßen
Voldts die Gäste, gar nicht
fremd.
Augnst, Schlorren an den
Fützen,
Legt den Rock ab, zeigt das
Leind.
Cmmi, hoch den Rock gebunden,
Lat das Essen aafgebaut:
La, wie läßt man da sich
munden
Bratwurst, Erbsen,
Sauerkrautl
Nur sehr wen'ge Kerzen ziindct
Man am kicinen Bäumchen an.
Bei der Kllmmelflasche findet
Die Ftdelität stch dann.
!lnd man fingt die alten Lieder
Von der schönen Holzauktion
!lnd »om Moabiker Flieder. —
Ach, welch altvertrauler Ton!
O, un» dann beim Skat die Klänge:
»August, du veifluchtes Aasl" —
»Oskar, dn bcziehst noch Sengel" —
Ia, das ist ein rechter Spaßl-
So gefetert, so genossen
Ward das WeihnachtSfest bei Boldk
!lnd man hat vergnügt beschloffen,
Datz man so was wiederhnlt.
182
August Boldt und seine Gatlin
Leben iehr in Vornehmheit,
Denn der Mann hat Eeld ; er hat in
Dieser so bewegten Zeit
Sich mik jenen Schweinereien,
Die dec Staatsanwalt nicht schaut,
Wenn sie nvch so sehr gedeihe»,
Zwölf Millionen forsch erklaut.
Eh' er Schicksalsgunst erfahren
!lnd das Gliick tbn trug empor,
Stand Lerr Boldt vor wenig Iahren
Einem Griinkranckeller vor.
Seine ffrau war, die Emilie,
Köchin vor dem Ehestand;
Wo ste dienke, die Kamilte
Sagt, datz viel durch ste verschwand.
Doch wte leben sie jetzk nobel:
Villa, Auto, Dienerschaft,
Samt und Seide, Pelz und Zobei,
Fingerringe fabelhaft.
Im Theater Logeuplätze
Llnd so weiter. Sehr bestrebt
Ist man, datz man solche Schätze
Noch durch feineS Wesen hebk.
Weihnacht tst herangekommen.
.Eminil" sprich: da August Boldt,
»Ich bab' mir was vorgenoninien.
Was tch längst schon machen wolli'.
Von der Strippe losgelaffen
Möcht' ich einmal ivieder sein;
Das würd' fein zn Weihnacht paffen,
!ind wir laden Lemkes ein."
Also gibl man vor dem Feste
ckrlaub allcm Personal,
Dem man vorher noch das Befle
Einbeschert, — sonst gibt's Skandal.
All die Prunkgemächer schließi man;
In der Kiiche nur allein,
Denn da feiert und genießt man,
Soll die Wethnachtsfreude sein.
L 'Mkes sind sodann erschienen,
Freundschaft noch von srither her.
Zwar mit letcht verlegnen Mienen,
Denn da Boldt jeht Millioniir,
Scheint ein Abstand vorgeschrieben.
Lemke ist tm Zeiienlauf
Kutscher, der er war, geblieben. —
Aber bald, dann taut man auf.
Denn wie herzlich doch
begrüßen
Voldts die Gäste, gar nicht
fremd.
Augnst, Schlorren an den
Fützen,
Legt den Rock ab, zeigt das
Leind.
Cmmi, hoch den Rock gebunden,
Lat das Essen aafgebaut:
La, wie läßt man da sich
munden
Bratwurst, Erbsen,
Sauerkrautl
Nur sehr wen'ge Kerzen ziindct
Man am kicinen Bäumchen an.
Bei der Kllmmelflasche findet
Die Ftdelität stch dann.
!lnd man fingt die alten Lieder
Von der schönen Holzauktion
!lnd »om Moabiker Flieder. —
Ach, welch altvertrauler Ton!
O, un» dann beim Skat die Klänge:
»August, du veifluchtes Aasl" —
»Oskar, dn bcziehst noch Sengel" —
Ia, das ist ein rechter Spaßl-
So gefetert, so genossen
Ward das WeihnachtSfest bei Boldk
!lnd man hat vergnügt beschloffen,
Datz man so was wiederhnlt.
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