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Swartkopps Verlobungen

Da hab' ich der Käthe erzählt, was für Ausfichten ich hätte,
und daß ich eine Frau haben wollte, die es gut bei mir haben
würde, — na, und so ging ich um die Sache herum. Gradaus
zu reden traute ich mich doch nicht, denn sie war so fix fortge-
rückt, wieich mich mal'n Bißchen an ihren Arm lehnen wollte.
Als ich sie dann nach §>aus brachte, da sag' ich aber doch:
„Na, Fräulein Käthe, wie ist es denn mit der Verlobung zu
Weihnachten, wie Onkel Skibbe gemeint hat?" Da lacht fie.
„Kann schon sein!" sagt sie und macht mir die Laustür vor der
Nase zu. Aber ich war ganz vergnügt, und am nächsten Tag,
am 23., mach' ich mit einem Blumenstrauß, der um die
Iahreszeit verdammt teuer war, wieder Besuch. In dem
Puysalon war aber jetzt vor dem Fest so viel zu tun, und
die Käthe hatte gar keine Zeit für mich. Bloß einen Augen-
blick konnte ich sie erwijchen, und da frag' ich denn auch
forsch: „Also, Fräulein Käthe, wie steht's, — feiern wir
morgen Verlobung?" — „Glaub' ich schonl" sagt sie und
dreht sich um, und ich kann bloß noch fragen, ob ich einen
Freund mitbringen darf, und sie nickt dazu. Na, so ganz
in Ordnung schien mir die Geschichte noch nicht, aber ich
meinte, der Rest würde sich schon finden, ehe der Baum
angesteckt würde, und fahr' ganz zufrieden zu Iochen Stan-
tien hinaus. Der wundert sich über die Maßen, als ich
ihn zur Verlobunqsfeier einlade, und will nun alles wissen.
Ich sag' aber kein Wort, und am andern Nachmittag machen
wir uns sehr sein und fahren nach Danzig hinein und gehn
zu Daniel Skibbe und mit ihm dann zur Schwägerin.
Ach ja!"

Kapitän Swartkopp seufzte und trank sein Glas Grog
aus. „Ia, und dann ging die Geschichte ganz anders. Denn
wie wir hinkommen, da ist ein baumlanger Kerl da, übrigens
sonst 'n ganz netter Mensch, ein Feidwebel, und den stellt die
Käthe als ihren Bräutigam vor, wovon niemand außer
Daniel Skibbe was gewußt hatte, und das hatte sie damit

gemeint, daß sie heute Verlobung feiern wollte. Ich kam
mir nun so vor, als wär' ich auf eine Sandbank geraten,
aber es wär' wohl alles in Ruhe abgelausen, wenn Iochen
Stantien nicht so dämlich gelacht hätte. „Was da zu lachen
wär'?" fragt der Feldwebel, und dann fallen ein paar
Worte, und wie es eigentlich gekommen ist, weiß ich nicht,
— aber auf einmal gibt es ein Schubsen und Drängen und
Packen, und Iochen Stantien fliegt zum Zimmer 'raus
und die Treppe 'runter und ich hinterher, denn der Feld-
wcbel war wirklich ein gewaltiger Kerl. Aber Stantien
hatte sich zwei Rippen gebrochen, und mir war der rechte
Fuß verrenkt, und Daniel Skibbe jammerte, das hätte er
doch nicht gemeint, daß es so kommen sollte. Aber dann
hat er sich viel Mühe mit uns gegeben, und über eine
Woche hat er uns bei sich behalten und gepflegt, bis wir
wieder an Bord konnten. wo Kapitän Claassen inzwischen
ganz wild wurde, weil doch die .Adele' ohne uns nicht fort
konnte und in Neufahrwasser die Zeit vertrödeln mußte,
eh' sie endlich in See gehn konnte, — jetzt auf Niga zu.

Iochen Stantien war natürlich brummig, und das
konnt' ich ihm nicht verdenken. Ich wollt' ihm nun seine
gewonnenen hundert Mark geben. Aber er nimmt sie nicht.
„Nanu, Mensch, warum denn nicht?" frag' ich. „Das
wirst du ja schon selber wissen I" brummt er und will nicht
weiter von reden. Das wundert mich, aber ich denk' nicht
drüber nach. Mir war überhaupt nicht zum Nachdenken
zu Mute, so geärgert hab' ich mich über mich selber. Denn
jetzt wußt' ich ganz genau, daß all das Dummheit gewesen
war und das einzige Vernünftige gewesen wäre, wenn ich
schon längst mit dem Äannchen ein richtiges Wort geredet
hätte. Ich bin deshalb auch mit 'nem recht schlechten Ge-
wissen zu ihr gegangen, als wir dann in Riga waren.

Aber was passiert, wie ich bei Spirgatis die Tür aufmache?
Es riecht da so merkwürdig, — so als wenn Pfeffernüsse
gebacken werden. And wie das Lannchen kommt, hat ste 'ne

äufgefunäen

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