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(Slyzerin-Leltumjäure

ich würde dich heiraten, wenn dein alter krummbeiniger
Vater nicht mit ranziger Butter so schändlich viel Geld er-
schoben hätte?"

Puffy heulte und antwortete: „Ich schwitze so schreck-
lich an Länden und Füßen, deshalb konnte ich keinen Beffe-
ren bekommen als dich, aber ich muß und will heiraten und
nehme dich auch jetzt noch." Da zog Al sie erneut in seine
Arme, denn Pee war wirklich reich.

Derweil stand Mister Pee im Auktionssaal. Er halte
gestern dem Auktionator gesagt, daß die Ware dieses Mal
überaus erlesen sei, von Geschmack tatsächlich wie frischer,
sllßer Rahm

„Zehntausend Pfund allerfrischeste, sllße Rahmbutter,"
meldete der Auktionator.

„Äalt," schrie Pee, „das ist dummes Zeug. Sperrt eure
Nasen auf, ihr Schafsköpfe, und riecht. Merkt ihr's nun,
was? Na, das ist keine frische Butter, das ist purer
Schlamm und — eine mittelmäßige Stiefelwichse ist weit
beffer als diese Butter. Kauft, Leute, wer bietet?"

Nur durch eine Lintertiir vermochte sich der Großhändler,
von dem man erst kürzlich als hochherzigem Wohltäter im
Waisenhaus ein Ehrenmedaillon aufgehängt hatte, zu retten.

Die Schar der Käufer wurde auf der Iagd nach Pee
durch eine andere Menschenmasse aufgehalten, die hinter
einem Ländler her war, der die Metzger dringend vor dem
Ankauf seines verseuchten Viehs gewarnt hatte. Die Wut
der Verfolger war grenzenlos, alle schrien durcheinander.
„Der Schuft, der Verbrecher — nun weiß das Volk auch

von der Sache — nun können wir ihm nicht mehr das kranle
billige Fleisch teuer verkaufen — hängen muß er."

Das Volk stutzte, und dann schickte es sich an, über die
Schlächter herzufallen. Die wilde Letze führte am Gerichts-
hause vorbei. Lier war ein wüstes Gedränge, und wie auf
Kommando ließen die erbosten Menschen von einander ab,
denn gut die Lälfte stürzte sich in das Gewühl vor dem
Gericht. Einem jedem fiel plötzlich ein von ihm begangenes
Verbrechen, Vergehen oder eine Aebertretung ein. Ieder
sah seinen Fall als den wichtigsten an und verlangte egoistisch
den Vortritt zur Selbstanzeige.

Richter und Staatsanwälte rauften sich die Laare, schließ-
lich zogen sie Militär heran, und ein Akas meldete der Be-
völkerung, daß es bei Todesstrafe verboten sei, sich einer
Straftat zu bezichtigen. Alle Richter indeffen übertraten
das Verbot, vorläufig legten sie ihr Amt nieder wegen
Antreue und Bestechlichkeit etc. im Dienst. Nur einer, der
allerbestechlichste, blieb lächelnd, er hatte zufällig sein Laar
mit Leliumfett gesalbt, das ließ die Glyzerin-Leliumstrahlen
nicht durch.

Ebenso toll ging es auf der Börse zu. Der Präsident
der Emmaus-Stahlwerke erklärte sein Anternehmen für glat-
ten Betrug. Allerdings stiegen die Aktien trotzdem, denn
kein Mensch traute dem Präsidenten, der derartig verächtlich
handeln konnte, zu, daß er die Wahrheit sprach, und glaubte
an einen Baisseschwindel.

Ebenso erging es dem Direktor der großen Lulikornis
llile IriLurunce Lo., der für heute, trotzdem die Gesellschaft
pleite war, eine große Lausseaktion vorbereitet hatte.

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