llcrt rum ritcldilck)
?mdling
Mancher sagt: »6; il< ctoch glatter
Zchevinäel äiele Nnterlchrilt.
venn nicht ein kerichterltatter
Ilt, cier lo cien Irühling trillt.
llnten tat er leictlich glücken,
voch wie lieht er oben au;?
Zchon ctie?IügeI aul äem Hücken
Mahnen an ctie Ileäermaur.
/luch lollt er l>'ch maniküren,
8e>ne I)aartracht ift tatal,
8ich cten Lauch ru tätowieren,
bcheint mir ctirekt ein Zkanctal.
Irühling loll auch lieblich tan^en,
llnä er lei ein bloncter Knab!
Kur^, ich lehn im grohen ganren
llielen Irllhling restlo; ab "
llun, cta kann man nicht viel machen,
llleil nicht ^u belehren i'lt,
lller von ihm bekannten Zachen
stuch aul unbekannte lchüeht.
Zolcher 8chluh fllhrt ott rum vrama
llnct birgt stet; Konflikte; Keim,
venn e; lenrt am ?uctschijama
Hncter; al; in hilcterheim.
vr. N. U.
Die Klingelschnur
Die Besucher bewunderten die
entzllckende Ktingelschnur, die die
Gastgeberin in irgend einem Anti-
quitätenladen erstanden hatte. „Äu!"
schwärmte der Backsisch; „ah!" sann
der Iüngling; „hm — es ist eine
Biedermeier-Klingelschnur," defi-
nierte der Professor. Und der Dichter
1räumte:„Wie dieDame ausgesehen
haben mag, der diese breite, perlenbestickte Schnur zuerst ge-
hörte... Eine reiche, uradlige Dame muß sie gewesen sein,
schlank, zart, zerbrechlich, namenlos schön wie eine Figur aus
Meißner-Porzellan. Sie lag auf ihrem Divan und träumte
von ihrem Grafen; dann setzte sie sich an ihren Sekretär und
schrieb ihm ein duftendes Billett; und dann zog sie an der
Klingelschnur. And sofort trat ihr Dienstmädchen — nein, ihre
Zofe ein, lautlos, des Winkens der Schönen in Ergebenheit
gewärtig..."
„Wie schön!" schwärmte der Backfisch. „Ich möchte auch
so einen Grafen haben, dem ich duftende Billetts schreiben
kann."
„Ah!" sann der Illngling, „ich möchte dieser Graf sein..."
„Äm," machte der Professor, „ich gäb etwas fllr die
Klingelschnur."
„llnd Sie, Gnädigfte?" fragte der Dichter die Gast-
geberin. „Was möchten Sie haben?"
„Ich? Nur das schnell, lautlos und willig beim ersten
Klingeln erscheinende — Dienstmädchen!" Geha
Neue Äell
Laß mich ctir rur 8eite sein,
stlmen lafi mich cteine stähe!
llla; ich mit ctir ging unct gehe,
var ist tief unä evvig mein.
8e!bst äa; tote lllesen hat
veine llegenrvart empfuncten,
Iroher beut sich, vielgewuncten,
ver umglän^te (lliesenpfact.
8cheint ctoch auch äer alte lllalct
8eine stlonne ru verküncten,
lllenn er au; cten ciunklen llrüncten
veine 8limme rvicterhallt.
stegentropfen streichelnct fällt,
ver vom fiimmel niecterregnet.
(lleil sie cieine vähe segnet,
fiommt mir näher alle lltelt.
vicht; verschlieht sich meinem ölick.
lllenn ich e; ciurch ctich anscbaue,
llnä äurch ctich rvirä, süsze?raue,
stlle; 8inn unct alle; stlück.
Laß mich ctir ^ur 8eite sein,
sttmen lafi mich äeine vähe!
llla; ich mit äir ging unä gehe,
va; ist tief unä ewig mein.
Bei Bellachini
Äerr Violett und Äerr Indigo,
intime Geschästsfeinde, gingen eines
Abends zu Bellachini. Indigo war
Feuer und Flamme llber die Dar-
bietungen des großen Zauberers.
Man muß es dem Bellachini lasten:
er macht Sachen, die im bllrger-
lichen Laushalt im ganzen selten
vorkommen.
Als er einen Vogelkäfig mit
Vogel zwischen den ausgespreizten
Fingern durch den Äauch seines
Mundes zum Verschwinden bringt, schreit Indigo spontan:
„Bravo!"
Dann kommt der Clou des Abends. Ein Mann wird
in einen Wäschekorb verpackt, mit einem weißen Laken zu-
gedeckt. Eben hat er sich noch bewegt, da, das Tuch wird
gehoben: der Mann ist fort. Bellachini bittet Lerrschaften
aus dem Publikum herauf, um die Nummer wiederholen
zu können. Da erhebt sich Violett entschlosten.
„Wo willste hin?" fragt Indigo argwöhnisch.
„Zu Bellachini, auf die Bllhne."
Aber Indigo hält ihn energisch am Nock fest.
„Das könnt' dir so Passen, Violett! Erst bezahlste deine
Wechsel. Dann ja!" A. W.
Höchstes Lob
— „Äaben Sie Vertrauen zum hiesigen Badearzt, §>err
Doktor?" — „Der ist ausgezeichnet. Ich bin schon das dritte
Iahr hier und bin immer noch gesund."
Hundehandel — „AlsZwergpintscher
gehen die Luders wirklich nicht mehr. Ietzt
muß ich sie so lange durchbringen, bis ich sie
als stramme Wachhunde verkaufen kann."
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?mdling
Mancher sagt: »6; il< ctoch glatter
Zchevinäel äiele Nnterlchrilt.
venn nicht ein kerichterltatter
Ilt, cier lo cien Irühling trillt.
llnten tat er leictlich glücken,
voch wie lieht er oben au;?
Zchon ctie?IügeI aul äem Hücken
Mahnen an ctie Ileäermaur.
/luch lollt er l>'ch maniküren,
8e>ne I)aartracht ift tatal,
8ich cten Lauch ru tätowieren,
bcheint mir ctirekt ein Zkanctal.
Irühling loll auch lieblich tan^en,
llnä er lei ein bloncter Knab!
Kur^, ich lehn im grohen ganren
llielen Irllhling restlo; ab "
llun, cta kann man nicht viel machen,
llleil nicht ^u belehren i'lt,
lller von ihm bekannten Zachen
stuch aul unbekannte lchüeht.
Zolcher 8chluh fllhrt ott rum vrama
llnct birgt stet; Konflikte; Keim,
venn e; lenrt am ?uctschijama
Hncter; al; in hilcterheim.
vr. N. U.
Die Klingelschnur
Die Besucher bewunderten die
entzllckende Ktingelschnur, die die
Gastgeberin in irgend einem Anti-
quitätenladen erstanden hatte. „Äu!"
schwärmte der Backsisch; „ah!" sann
der Iüngling; „hm — es ist eine
Biedermeier-Klingelschnur," defi-
nierte der Professor. Und der Dichter
1räumte:„Wie dieDame ausgesehen
haben mag, der diese breite, perlenbestickte Schnur zuerst ge-
hörte... Eine reiche, uradlige Dame muß sie gewesen sein,
schlank, zart, zerbrechlich, namenlos schön wie eine Figur aus
Meißner-Porzellan. Sie lag auf ihrem Divan und träumte
von ihrem Grafen; dann setzte sie sich an ihren Sekretär und
schrieb ihm ein duftendes Billett; und dann zog sie an der
Klingelschnur. And sofort trat ihr Dienstmädchen — nein, ihre
Zofe ein, lautlos, des Winkens der Schönen in Ergebenheit
gewärtig..."
„Wie schön!" schwärmte der Backfisch. „Ich möchte auch
so einen Grafen haben, dem ich duftende Billetts schreiben
kann."
„Ah!" sann der Illngling, „ich möchte dieser Graf sein..."
„Äm," machte der Professor, „ich gäb etwas fllr die
Klingelschnur."
„llnd Sie, Gnädigfte?" fragte der Dichter die Gast-
geberin. „Was möchten Sie haben?"
„Ich? Nur das schnell, lautlos und willig beim ersten
Klingeln erscheinende — Dienstmädchen!" Geha
Neue Äell
Laß mich ctir rur 8eite sein,
stlmen lafi mich cteine stähe!
llla; ich mit ctir ging unct gehe,
var ist tief unä evvig mein.
8e!bst äa; tote lllesen hat
veine llegenrvart empfuncten,
Iroher beut sich, vielgewuncten,
ver umglän^te (lliesenpfact.
8cheint ctoch auch äer alte lllalct
8eine stlonne ru verküncten,
lllenn er au; cten ciunklen llrüncten
veine 8limme rvicterhallt.
stegentropfen streichelnct fällt,
ver vom fiimmel niecterregnet.
(lleil sie cieine vähe segnet,
fiommt mir näher alle lltelt.
vicht; verschlieht sich meinem ölick.
lllenn ich e; ciurch ctich anscbaue,
llnä äurch ctich rvirä, süsze?raue,
stlle; 8inn unct alle; stlück.
Laß mich ctir ^ur 8eite sein,
sttmen lafi mich äeine vähe!
llla; ich mit äir ging unä gehe,
va; ist tief unä ewig mein.
Bei Bellachini
Äerr Violett und Äerr Indigo,
intime Geschästsfeinde, gingen eines
Abends zu Bellachini. Indigo war
Feuer und Flamme llber die Dar-
bietungen des großen Zauberers.
Man muß es dem Bellachini lasten:
er macht Sachen, die im bllrger-
lichen Laushalt im ganzen selten
vorkommen.
Als er einen Vogelkäfig mit
Vogel zwischen den ausgespreizten
Fingern durch den Äauch seines
Mundes zum Verschwinden bringt, schreit Indigo spontan:
„Bravo!"
Dann kommt der Clou des Abends. Ein Mann wird
in einen Wäschekorb verpackt, mit einem weißen Laken zu-
gedeckt. Eben hat er sich noch bewegt, da, das Tuch wird
gehoben: der Mann ist fort. Bellachini bittet Lerrschaften
aus dem Publikum herauf, um die Nummer wiederholen
zu können. Da erhebt sich Violett entschlosten.
„Wo willste hin?" fragt Indigo argwöhnisch.
„Zu Bellachini, auf die Bllhne."
Aber Indigo hält ihn energisch am Nock fest.
„Das könnt' dir so Passen, Violett! Erst bezahlste deine
Wechsel. Dann ja!" A. W.
Höchstes Lob
— „Äaben Sie Vertrauen zum hiesigen Badearzt, §>err
Doktor?" — „Der ist ausgezeichnet. Ich bin schon das dritte
Iahr hier und bin immer noch gesund."
Hundehandel — „AlsZwergpintscher
gehen die Luders wirklich nicht mehr. Ietzt
muß ich sie so lange durchbringen, bis ich sie
als stramme Wachhunde verkaufen kann."
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