!Nit L>em Pfeil in eLlen Teilen,
Amors Ring im Nasenseptum,
Auf -en Lippen Stammbuchzeilen,
Sieht man ihn zum Abgrun- eilen —
Gott, ist so 'n verliebter Depp Lumm!
Hör nun, Zrieöer, Gskar, Peter,
Sei gescheit unö wonneschnal; nicht!
Einmal, früher oöer später,
Gehst öu auch an diesen Kööer,
Unö öu merkst es ebenfalls nicht.
Laß öas blöde Hohngekicher!
Freunö, wenn öu erst angebanöelt,
Warte nur, ich bin gan; sicher,
Daß öu noch viel lächerlicher
Als öer Aktuar verwanöelt!
Dr. A. w.
Die Geschichte meiner Wandlung
Kochbrot holte mich also richtig ab. Der Saal, in dem
der „Blaue Kranz" blühte, war ein schäbiges, ganz miserables
Lokal. Das fand ich begreiflich; die besseren Säle werden
von ihren Besitzern lieber an Gesellschaften vermietet, die
was Tüchtiges trinken und ordentlich was draufgehn lassen.
Lier war in einer Ecke gleich eine Wasserleitung, und davor
waren auf einem großen Tisch neben Trinkgläsern Zitronen
und Flastyen mit Limbeer- und Kirschsaft aufgebaut.
Damen des Vereins waren schon beschäftigt, Getränke zu
mischen, und mir, den Kochbrot freudig als einen „Anhänger"
einchhrte, sollte sofort ein Trank zum Willkommen kredenzt
werden. Ich sollte wählen und bat um einen „Kirsch," um
mich wenigstens an diesem Wort zu laben, das sür mich
sonst eine schönere Bedeutung hat.
Von den Lerren des Vereins hatte ich mir vorher eine
falsche Vorstellung gemacht. Es waren auch ein paar ganz
tüchtige Kerle darunter; vielleicht pflegten sie sehr viel Milch
zu trinken. Ein Lerr mit einer an diesem Ort etwas un-
passend wirkenden roten Naje war aber auch da, in einen
schäbigen Gehrock gekleidet; den Namen verstand ich nicht.
Kochbrot flüsterte mir zu, es wäre ein früherer Großdcstilla-
teur, der vor einiger Zeit verkracht wäre; erst vor zwei
Wochen hätte er sich aufnehmen lassen, nach einer geradezu
erschütternden Bekehrung. Ich vermutete, dafl diese Bekeh-
rung jene von Kochbrot erwähnten „Opfer" erforderte.
Wenigstens bemerkte ich, daß der verkrachte Großdestillateur
hin und wieder eines der mehr hervorragenden Mitglieder
des „Blauen Kranzcs" geschickt in eine Ecke lockte, worauf
dann jedesmal der so Eingefangene die Brieftasche heraus-
holte.
Dann begann man, das Programm des Abends zu er-
ledigen. Zuerst kam Kochbrot mit einem Nückblick auf die
Tätigkeit des Vereins im letzten Zahre, wobei er merkwür-
.Wenn's dir recht ist, Lilly, nehmen wir nachher gleich den dritten Gang.
.Meinetwegen. Aber wir wissen ja noch gar nicht, wo wir essen wollen!
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