Zeichnung von K. Stirner
Mäer luchen im Zonnenglalt
Leeren an cler haläe,
llnä pllücken viel mekr, als üas
Körbchen kalzt;
6s äauert 8tunä um 8tünälein.
8ie lingen mit blauem Mllncllein:
„6in Männlein ltebt im Malclel"
Oa; Määchen fübrt clie hanü rum Muncl
Unä macht ibn wie ein Karpten runci
llncl lchreit wie nschts cler llbu:
bubul
ver 6ub lagt: „Mie clu bäblicl) bist!
Meiht clu, vvas binter clen
Molken ilt?
8chneeu>ittchen il> binter clen Lergen,
Lei äen lieben ^wergen,
In einem bäuslein im Maläe,
Meit, cveit von unlrer halcie,
Da liegt lie unä ilt äoch nicht tor,
Ibre Mangen lincl rot,
Unci clie 2cverge gebn ab uncl ru —
llncl 8cbneevviltchen ilt taulenämal lchöner
al; äu!"
8onne liegt tlirrencl in äer Luft,
Oa; lial ift voller liannencluft.
llncl äie Kinäer lingen wieäer ru rwein:
„6s kamen grüne Oögelein!" n. u.
Dahnböcks Lebensgestaltung
„Was," staunte Dr. Krauß, „ein Auto haben Sie
auch?"
„Natürlich," erklärte Dahnböck strahlend, „einen Mer-
cedes — neulich gekauft — 8 05 —"
Da stand Dr. Krauß auf und meinte mit höslichem,
aber bezeichnendem Achselzucken:
„Es tut mir sehr leid, Lerr Dahnböck — meine Zeit
ift gemessen — und Sie wissen ja: achtaktige Dramen ver-
lege ich nichtl" Geha
Die junge Hausfrau
— „,Nimm einen guten Eßlöffel Zucker" steht in dem Koch-
rezept. Da nehme ich am besten einen von den silbernen."
Der alte Stenzel
Peitzker war vernichtet und zerschmettert; er war sogar
geknickt. Wasser stand in seinen etwas klein geratenen grauen
Augen, und seiner Brust entstiegen Seuszer. Er klagte: „Es
ist aus, — sie hat mir erklärt, sie wolle nichts mehr von mir
wissen. Drei Wochen sind wir heimlich verlobt gewesen, ganz
heimlich. And nun soll das nur ein Traum gewesen sein! Zch
werde mich nie wieder von diesem Schlage erholen, — nur
einmal blüht im Iahr der Mai, nur einmal im Leben die
Liebe. Angesellig und allein werde ich fortan durchs Leben
wandern. Ach was, wandern? Kriechen werde ich, schleichen,
gebeugt unter der Last dieses Kummers."
„Aber wie ist denn das gekommen, Lerr Peitzker?"
„Na, wie soll's gekommen sein! Der Mensch, beziehungs-
weise der junge Mann, hat doch ein Vorleben. Zn einem
Vorleben Pflegen Geschichten passiert zu sein. Der alte Stenzel
hat von mir 'n paar solcher Geschichten gewußt, und die hat
er dem Mädel enthüllt, schonungslos enthllllt."
„Das ist eine Gemeinheit! Wie kommt der Kerl —
Stenzel sagten Sie, nicht wahr? — dazu, sich in Ihre Liebes-
geschichten zu mengen? Was geht den Menschen das an?"
„Ia, wissen Sie: Stenzel ist nämlich der Vater meiner
Verflossenen Braut." Peter Robinson
19
Mäer luchen im Zonnenglalt
Leeren an cler haläe,
llnä pllücken viel mekr, als üas
Körbchen kalzt;
6s äauert 8tunä um 8tünälein.
8ie lingen mit blauem Mllncllein:
„6in Männlein ltebt im Malclel"
Oa; Määchen fübrt clie hanü rum Muncl
Unä macht ibn wie ein Karpten runci
llncl lchreit wie nschts cler llbu:
bubul
ver 6ub lagt: „Mie clu bäblicl) bist!
Meiht clu, vvas binter clen
Molken ilt?
8chneeu>ittchen il> binter clen Lergen,
Lei äen lieben ^wergen,
In einem bäuslein im Maläe,
Meit, cveit von unlrer halcie,
Da liegt lie unä ilt äoch nicht tor,
Ibre Mangen lincl rot,
Unci clie 2cverge gebn ab uncl ru —
llncl 8cbneevviltchen ilt taulenämal lchöner
al; äu!"
8onne liegt tlirrencl in äer Luft,
Oa; lial ift voller liannencluft.
llncl äie Kinäer lingen wieäer ru rwein:
„6s kamen grüne Oögelein!" n. u.
Dahnböcks Lebensgestaltung
„Was," staunte Dr. Krauß, „ein Auto haben Sie
auch?"
„Natürlich," erklärte Dahnböck strahlend, „einen Mer-
cedes — neulich gekauft — 8 05 —"
Da stand Dr. Krauß auf und meinte mit höslichem,
aber bezeichnendem Achselzucken:
„Es tut mir sehr leid, Lerr Dahnböck — meine Zeit
ift gemessen — und Sie wissen ja: achtaktige Dramen ver-
lege ich nichtl" Geha
Die junge Hausfrau
— „,Nimm einen guten Eßlöffel Zucker" steht in dem Koch-
rezept. Da nehme ich am besten einen von den silbernen."
Der alte Stenzel
Peitzker war vernichtet und zerschmettert; er war sogar
geknickt. Wasser stand in seinen etwas klein geratenen grauen
Augen, und seiner Brust entstiegen Seuszer. Er klagte: „Es
ist aus, — sie hat mir erklärt, sie wolle nichts mehr von mir
wissen. Drei Wochen sind wir heimlich verlobt gewesen, ganz
heimlich. And nun soll das nur ein Traum gewesen sein! Zch
werde mich nie wieder von diesem Schlage erholen, — nur
einmal blüht im Iahr der Mai, nur einmal im Leben die
Liebe. Angesellig und allein werde ich fortan durchs Leben
wandern. Ach was, wandern? Kriechen werde ich, schleichen,
gebeugt unter der Last dieses Kummers."
„Aber wie ist denn das gekommen, Lerr Peitzker?"
„Na, wie soll's gekommen sein! Der Mensch, beziehungs-
weise der junge Mann, hat doch ein Vorleben. Zn einem
Vorleben Pflegen Geschichten passiert zu sein. Der alte Stenzel
hat von mir 'n paar solcher Geschichten gewußt, und die hat
er dem Mädel enthüllt, schonungslos enthllllt."
„Das ist eine Gemeinheit! Wie kommt der Kerl —
Stenzel sagten Sie, nicht wahr? — dazu, sich in Ihre Liebes-
geschichten zu mengen? Was geht den Menschen das an?"
„Ia, wissen Sie: Stenzel ist nämlich der Vater meiner
Verflossenen Braut." Peter Robinson
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