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Ergebnis der Wochenaufgabe 69:

Das Allerwichtigste (Nr. 1883)

Frau Professor Kolderjahn, reist, Großmutterpflichten erwartend,
zu ihrer verheirateten Tochter. Noch vom Zuge aus gibt sie dem zu-
riickbleibenden, auf dem Bahnsteig stehenden Gatten die letzten notwen-
digen Instruktionen: er soll jeden Abend an den Gashahn denken, nicht
vergessen, Kohlen zu bestellen, sich um den Kanarienvogel kttmmern usw.

Dann aber, als der Zug schon im Fahren ist, fällt ihr noch etwas
besonders Wichtiges ein. Sie lehnt sich aus dem Fenster und will es
dem Gatten zurufen, aber der Lärm eines eben aus dem Nebengleise
einfahrenden Zuges Libertönt ihre Worte. Was hat die Dame noch
sagen wollen?

Vielerlei Vermutungen war da Platz gegeben. Nicht wenige der
geschätzten Einsender haben auf irgend etwas fttr die Frau Professor,
die ihnen vielleicht nicht gefallen hat, recht Verdrießliches geraten: sie
hat ihre Kofferschlttssel zu Äause liegen, den Wasserhahn im Badezimmer
noch offen gelassen, das Neisegeld vergessen, ihre Fahrkarte hat der
Gatte noch in der Tasche usw. Alle diese Lösungen sind mehrfach da.

Dann aber ist mehr die Fttrsorge der Äausfrau und Gattin zum
Ausdruck gekommen: der Lerr Professor soll nicht zu viel rauchen;
sowie es kalt wird, soll er seine wollene Strickjacke anziehen, er soll die
Mäusefalle aufstellen und dergleichen. Ms eine die fparsame Äausfrau
gut kennzeichnende Lösung sei diese besonders erwähnt: „Die Leberwurst
muß heute noch aufgegeffen werden!"

Eigenntttziger erscheint die Frau Professor, wenn sie den Zeitungs
roman nachgeschickt haben will oder recht viele Postanweisungen er-
wartet oder eine begreifliche Neugier befriedigt sehen will mit dem
Auftrage: „Das Allerwichtigste, Moritz, — wenn du zum Gesellschafts-
abend beim Bankier Krause gehst, vergiß nicht, mir zu schreiben, was
die Krausen angehabt hat!"

Sehr viele Lösungen haben natürlich der oft bespöttelten Zerstreutheit
der Professoren Nechnung getragen. Aber an den nicht stehen zu
lassenden Regenschirm, die Galoschen usw. zu erinnern, — das war
doch gar zu einfach. Trotzdem hat gerade auf diesem Gebiet die lustigste
und deshalb mit dem Preise von hundert Mark ausgezeichnete Lösung
gelegen, nämlich diese:

„Das Allerwichtigste, Moritz! Geh' jetzt sofort nach Äause! Nicht,
daß du wie neulich den ganzen Tag auf dem Vahnsteig stehen bleibst
und überlegst, wen du nun eigentlich abholen wolltest."

Einsenderin und Preisträgerin: Adele Weichlein, Nödelsee Ufr.

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Schnieke

geht, dann kann er nicht einmal beschreiben, was er stehen gelassen hat.
Er weiß ja nicht, was in dem Paket ist. Was ist überhaupt Schnieke?

Löflich bittet er am Schalter, ihm doch die Zelle auszuschließen, es
sei darin etwas zurückgeblieben.

„Was ist es?" fragt der Beamte.

Schimmelbusch stiert verlegen auf ein Telegrammformular.

„Ein — etwas — kurz und gut —" stammelt er.

„Können Sie es nicht beschreiben?"

Schimmelbusch tritt ein wenig Schweiß auf die Stirne.

„O ja!"

„Also worum handelt es sich?" poltert jetzt der Aniformierte-

„Es handelt sich," sagt Schimmelbusch fest, „um meinen Schnieke."

„Bitte 2 Mark Reinigungskosten!" fordert sein Inquisitor.

Schimmelbusch zahlt, ohne zu fragen. Es sind seine vorletzten
2 Mark. Äoffentlich schickt der alte 5)err den Wechsel rechtzeitig.

Der Beamte erhebt sich, kommt in den Schalterraum, öffnet die Zelle
und heraus springt ein häßlicher Köter, Kreuzung zwischen einem Wach-
telhund und einer W.-C.-Bürste, einer von jener Sorte, die jedermanns
Freund ist, und klettert freudig wedelnd an Schimmelbusch in die Äöhe.

„Da haben Sie das Biest!" sagt der Beamte.

Schimmelbusch greift mechanisch nach der Leine, die das Tier nach-
schleppt, und will gehen.

Da fliegt ein andrer Schalter auf. Ein Mann steckt seinen Kopf
heraus und ruft:

„Äintermoser, lassen Sie den Mann nicht gehen, ohne ihm Name
und Adrefle abzufordern, falls Nachfragen kommen. Das Luder hat doch
das Paket aufgefressen, das in der 'Telephonzelle liegen geblieben war."

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Meine liebe
Berta!

Die Tante schenkt schon die Bibel zur
Konfirmation und der Großvater
das Kirchenliederbuch. Eben schreibt
mir Fritz, daß „Das Deutscbe-
Meifter-Buch" das befte Kon-
firmationsgeschenk sei. Es sei vom
Deutsche-Meifter-Bund herausge-
geben. Zudem kofte es nurNM.
4.80 und sei bei dem großen Umfang
von ZZ6 Seiten sehr billig. Fritz
als alter Bücherwurm muß das ja
wissen! Denke nur: ich habe mir
qleich drei Stück beftellt — Eines
schenke ich der Lotte,, eines dem
Karl und eines behalte ich für mich,
da Fritz schrieb „Wenn Du selbst
aber für eine beglückte und behnn-
liche Leseftunde ein erschlossenes
Gemüt befitzt, dann greife nur zu
diesem Buche. Du wirft keine
Enttäuschung erleben/ Es sei im
Deutsche-Meifter-Verlag,
München 2C1, Residenz-
ftraße 10 erschienen. Weißt du,
so brauchen wir wenigftens nicht
viel Geld auszugeben. Beftelle nur
auch aleich. Der Fritz ift doch wirk-
lich em guter Berater.

Deine Marie.

' lllusd. I.i8t6 ßiuti8!

Lonrakl UorLtsn,
'öorlin, Prieüricb8tr. 17.

XOKPVUkklL

i8t eine Oetabr für Ibre Oe^unä-
beit. Oebraucben 8ie üaber nur
un5ere tau^enükacb erprobte, är^tl.
empkoblene

k'oi'eslol LnlsellungL-Kui'!

kur 6 Läüer nur ^ 4.—.
?ür 12 Väüer nur ^ 7.—.

k. ». M^er L ko.. Ütteiibufg-8al!kli 30.

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53lli-ebe5tgm!ig
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mit sorttr. ltliilgLn
2eit- u. Asdeit 5p3-
senl!e8e5tecl<e.5äiö-
lie.psei5iv.I4olleIIe.
4uf V/uli5Üi 2ad-
lung^ei-Ieicdfesung.

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8all licille5bei-g 47.

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