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Meggendorfer - Blätter, ünchen
Veck.
— — Nudelteig — —
— — — Gfen steht,
— Märme zieht — —
-yöhe geht.
Gnädige Frau-
— — melden a».
Möglich schon-
— — warten kann.
L6L8L8L6L6 GedanKenspMer. 8282828282
Mer viel lobt, fürchtet de>r Tadel der anderen.
tvenn ein Gelehrter sich dcn Nopf zerbricht, komint ein Aommentar heraus.
tvcr die irdischen Güter verachtet, dcr — hat sic.
Wcnn einer cs auf eiuen grüucn Aweig bringen will — meiut er den
ganzcn Baum. A. E.
viel weniger Undank wär' im Leben,
Nur müßte es weniger Lcute geben,
Die ungcbeten und ungeheißen
Gefälligkeiten und Dienstc ermeisen.
Max. Rud. Scheilk.
Den wenigsten Durst spürt man nach einer gesalzenen Rechnung.
I. G.
-d -i-
-d
Dcr Reiche lernt die Melt, der Arme das Leben kennen.
Biel Mühe kostet es, bis der Mensch reden lernt und noch mehr, bis er
schweigen lernt. W. P.
-i-
-i-
Das Glück zu erjagen, zog mancher aus
llnd schleppte als Beute das Unglück nach paus.
Sch.-Pr.
Unbeschränkt zollt man den gebührenden vorzug dem Alter — beim Uteine.
I. K>a.
-i- -i-
-i-
Lange Zeit-
-große pitz'.
— — 5etze mich —
— — — weicher Sitz!
Tür' geht auf — —
— — hab' die Lhr'.
-- — Nudelteig.
— — Armer kserrl
Bicht der große Berg, sondern ein kleinerStein briugt oft den Kraxler zu Falle.
I. V.
Äie rote Uase.
^ n dem altberühmteu Meinhandlungshaus Iohann Gottlieb Schrobncrs
H Eidam war die Stelle eiues Reisenden zu vergeben. Dutzende von Le-
werbern hatten sich dem Lhef der Firma schon vorgestcllit keiner derselben
fand aber Gnade vor dcu Augen des alten Lserrn. „§in ordentlicher lveinreisender,"
behauptete derselbe, „muß schon durch sein Aenßercs sür das Geschäft empfehlend
wirken und dazu gehört nebst gewaudtem Auftreten vor allcm cine — rote Nasel"
bserr Schrobner verfügte nämlich selbst über solch einen rötlich strahlenden Geruchs-
zipfel. Und — in der Tatl — wer diesen respektablen Zinken nur von weitem sah,
der konnte über die Güte und Dortrefflichkeit der von dem Besitzer desselben
empfohleuen weine nicht im Zweifel sein.
Endlich hatte aber der wunderliche alte lveinhändler doch den Richtigen
gefunden. Der Betreffende war allerdings noch ein junger Mann, aber sein
Gesichtserker hatte schon jeues Iukarnat, welches Gott Bacchus nur seinen ge-
treuesten Iüngern verleiht.
„Lin prächtiger Mensch das, den ich heute arceptiert!" schmunzelte perr
Schrobner zu pause beim Mittagessen. „Ist erst fünfundzwanzig Iahre alt, hat
aber schon ein Naserl — ahl Dabei ist er sonst ein schmncker Iunge aus guter
Familie, der sich zu benehinen weißl"
„Schade um den Menschen!" erwiderte sein Töchterchen mißbilligend. „So
jung und schon als Trinker gekennzeichnet . . . Du entschuldigst schon, Papa, aber
mir sind die roten Nasen ein Greuell"— „Aber, Aindchen, das gehört nun eben
zum Geschäft, und je mehr rote Nasen auf der Welt herumlaufen, desto bssser
geht's uns IVeinhändlernI"
Wilhelm Rustenberg, dies der Name des ueuengagierten Meinreisenden,
orwies sich als sehr tüchtig und hatte nach Beendigung seiner ersten Tour einen
Meggendorfer - Blätter, ünchen
Veck.
— — Nudelteig — —
— — — Gfen steht,
— Märme zieht — —
-yöhe geht.
Gnädige Frau-
— — melden a».
Möglich schon-
— — warten kann.
L6L8L8L6L6 GedanKenspMer. 8282828282
Mer viel lobt, fürchtet de>r Tadel der anderen.
tvenn ein Gelehrter sich dcn Nopf zerbricht, komint ein Aommentar heraus.
tvcr die irdischen Güter verachtet, dcr — hat sic.
Wcnn einer cs auf eiuen grüucn Aweig bringen will — meiut er den
ganzcn Baum. A. E.
viel weniger Undank wär' im Leben,
Nur müßte es weniger Lcute geben,
Die ungcbeten und ungeheißen
Gefälligkeiten und Dienstc ermeisen.
Max. Rud. Scheilk.
Den wenigsten Durst spürt man nach einer gesalzenen Rechnung.
I. G.
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Dcr Reiche lernt die Melt, der Arme das Leben kennen.
Biel Mühe kostet es, bis der Mensch reden lernt und noch mehr, bis er
schweigen lernt. W. P.
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Das Glück zu erjagen, zog mancher aus
llnd schleppte als Beute das Unglück nach paus.
Sch.-Pr.
Unbeschränkt zollt man den gebührenden vorzug dem Alter — beim Uteine.
I. K>a.
-i- -i-
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Lange Zeit-
-große pitz'.
— — 5etze mich —
— — — weicher Sitz!
Tür' geht auf — —
— — hab' die Lhr'.
-- — Nudelteig.
— — Armer kserrl
Bicht der große Berg, sondern ein kleinerStein briugt oft den Kraxler zu Falle.
I. V.
Äie rote Uase.
^ n dem altberühmteu Meinhandlungshaus Iohann Gottlieb Schrobncrs
H Eidam war die Stelle eiues Reisenden zu vergeben. Dutzende von Le-
werbern hatten sich dem Lhef der Firma schon vorgestcllit keiner derselben
fand aber Gnade vor dcu Augen des alten Lserrn. „§in ordentlicher lveinreisender,"
behauptete derselbe, „muß schon durch sein Aenßercs sür das Geschäft empfehlend
wirken und dazu gehört nebst gewaudtem Auftreten vor allcm cine — rote Nasel"
bserr Schrobner verfügte nämlich selbst über solch einen rötlich strahlenden Geruchs-
zipfel. Und — in der Tatl — wer diesen respektablen Zinken nur von weitem sah,
der konnte über die Güte und Dortrefflichkeit der von dem Besitzer desselben
empfohleuen weine nicht im Zweifel sein.
Endlich hatte aber der wunderliche alte lveinhändler doch den Richtigen
gefunden. Der Betreffende war allerdings noch ein junger Mann, aber sein
Gesichtserker hatte schon jeues Iukarnat, welches Gott Bacchus nur seinen ge-
treuesten Iüngern verleiht.
„Lin prächtiger Mensch das, den ich heute arceptiert!" schmunzelte perr
Schrobner zu pause beim Mittagessen. „Ist erst fünfundzwanzig Iahre alt, hat
aber schon ein Naserl — ahl Dabei ist er sonst ein schmncker Iunge aus guter
Familie, der sich zu benehinen weißl"
„Schade um den Menschen!" erwiderte sein Töchterchen mißbilligend. „So
jung und schon als Trinker gekennzeichnet . . . Du entschuldigst schon, Papa, aber
mir sind die roten Nasen ein Greuell"— „Aber, Aindchen, das gehört nun eben
zum Geschäft, und je mehr rote Nasen auf der Welt herumlaufen, desto bssser
geht's uns IVeinhändlernI"
Wilhelm Rustenberg, dies der Name des ueuengagierten Meinreisenden,
orwies sich als sehr tüchtig und hatte nach Beendigung seiner ersten Tour einen
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Pech
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: - - Nudelteig - - / - - - Ofen steht, / - Wärme zieht - - / - - - Höhe geht. // Gnädige Frau - - / melden an. / Möglich schon - - / - - warten kann. // Lange Zeit - - / - - große Hitz'. - - - weicher Sitz! // Tür' geht auf - - / - - hab' die Ehr'. - - Nudelteig. / - - Armer Herr!
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 634, S. 94
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg