e g g e n d o r f e r - B l ä t t e r, BIüIIchen
Gift.
Am Abende wurde Ibn Davud zum
Aadi geholN Alopfenden Lserzens ging
er hin, in der sicheren Lrwartung einer
strengen Strafe; verteidigen konnte er sich
nicht, sonst wäre er ja bei sämtlichen
Glaubensgenosfen in Verachtung gefallen.
Der Radi kam ihm mit etwas un-
sicheren Schritten entgegen und lallte:
„Jbn Davud, Dein Gift — ift gut! Aber
den Scheitan — der drin ist — den kann
ich nicht bändigenl" —
Und kichernd stotterte er weiter: „Als
Strafe sollst Du — von dem Gifte — mit
mir trinken —, und wenn es gar ist, —
sollst Du — neues bestellenl"
Und sie tranken von dem süßen Gifte,
bis auch ihnen sich all die Folgen zeigten,
welche der Aadi oben beschrieben.
Äuf hoher Rhöu.
in Rasenfilz, von Wettern grau,
Liegt auf den Auxpen und Gipfeln;
tisoch oben ein tUeer von Lsimmelsblau,
Tief unten ein Meer von wipfeln.
kseuschreckchen spielen mir ums Rnie,
Gescheucht von meinen Tritten.
Des Westwinds zitternde Uielodie
Aommt über die ksalme geglitten. —
Nun steh' ich droben im flachen Raum;
Das Drunten ist verschwunden;
Ringsum nur leuchtend ein wolkensaum —
!sier muß Dein kserz gesundenl
Das ist das selige Inselland,
Von dem die Sagen melden,
Der weltenfern ersehnte Stranif
Für müde Lebenshelden.
Der Kirchweih-Nauf-Autornat.
„Ah, so wasl . . . da muß i glei amal probieren! . . .
Sakra! Der kann's! . . .
Nun zieh Dein segelschweres Boot
Sacht aus den schäumigen Wellen
Und laß des Lebens Angst und Not
Tief unter Dir zerschellenl
Ernst Webcr.
Treffeuder Äusdruck.
Förster: „Nun, wie ist denn die gestrige
Treibjagd ausgefallen?"
crreiber: „Ich sage Ihnen, kserr Förster,
das war das reinste Anie-scheiben-
schießenl"
Schreckliche Vorstekung.
Dienstmädchen: „Da ist eine arme,
taubstumme Bettlerin, gnädige Frau."
bsausfrau (die gerade ihr Uaffeekränzchen ab.
bält): „Ich denke, für die Aermste
sammeln wir eine Aleinigkeit, meine
Damen . . . stellen Sie sich nur mal
vor, wenn eine von Ihnen in unserer
lNitte säße, die nicht reden und nicht
hören könnte . . .?"
Gift.
Am Abende wurde Ibn Davud zum
Aadi geholN Alopfenden Lserzens ging
er hin, in der sicheren Lrwartung einer
strengen Strafe; verteidigen konnte er sich
nicht, sonst wäre er ja bei sämtlichen
Glaubensgenosfen in Verachtung gefallen.
Der Radi kam ihm mit etwas un-
sicheren Schritten entgegen und lallte:
„Jbn Davud, Dein Gift — ift gut! Aber
den Scheitan — der drin ist — den kann
ich nicht bändigenl" —
Und kichernd stotterte er weiter: „Als
Strafe sollst Du — von dem Gifte — mit
mir trinken —, und wenn es gar ist, —
sollst Du — neues bestellenl"
Und sie tranken von dem süßen Gifte,
bis auch ihnen sich all die Folgen zeigten,
welche der Aadi oben beschrieben.
Äuf hoher Rhöu.
in Rasenfilz, von Wettern grau,
Liegt auf den Auxpen und Gipfeln;
tisoch oben ein tUeer von Lsimmelsblau,
Tief unten ein Meer von wipfeln.
kseuschreckchen spielen mir ums Rnie,
Gescheucht von meinen Tritten.
Des Westwinds zitternde Uielodie
Aommt über die ksalme geglitten. —
Nun steh' ich droben im flachen Raum;
Das Drunten ist verschwunden;
Ringsum nur leuchtend ein wolkensaum —
!sier muß Dein kserz gesundenl
Das ist das selige Inselland,
Von dem die Sagen melden,
Der weltenfern ersehnte Stranif
Für müde Lebenshelden.
Der Kirchweih-Nauf-Autornat.
„Ah, so wasl . . . da muß i glei amal probieren! . . .
Sakra! Der kann's! . . .
Nun zieh Dein segelschweres Boot
Sacht aus den schäumigen Wellen
Und laß des Lebens Angst und Not
Tief unter Dir zerschellenl
Ernst Webcr.
Treffeuder Äusdruck.
Förster: „Nun, wie ist denn die gestrige
Treibjagd ausgefallen?"
crreiber: „Ich sage Ihnen, kserr Förster,
das war das reinste Anie-scheiben-
schießenl"
Schreckliche Vorstekung.
Dienstmädchen: „Da ist eine arme,
taubstumme Bettlerin, gnädige Frau."
bsausfrau (die gerade ihr Uaffeekränzchen ab.
bält): „Ich denke, für die Aermste
sammeln wir eine Aleinigkeit, meine
Damen . . . stellen Sie sich nur mal
vor, wenn eine von Ihnen in unserer
lNitte säße, die nicht reden und nicht
hören könnte . . .?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Der Kirchweih-Rauf-Automat
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Ah, so was! ... da muß i glei amal probieren! ... // Sakra! Der kann's! ... // Ah, dös war a Vergnüg'n!"
Kommentar
Horina wird erwähnt
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 638, S. 142