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Meggendorfer-Blätter — 52.1903 (Nr. 627-640)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16702#0147
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Zeitschrift für Humor und Ruust


Der kranke Triuker.

Arzt: „wenn Ihnen die fdillen
zu bitter sind, können Sie sie mit
einem Glase tVasser herunter-
spülen."

patient: „Ia, aberwomitsxüleich
nachher das tVasser herunter?"

Wunfch.

Mch wollt' ich wär' ein Dackel —
Und hätte krumme Füß',

Und wäre ungehorsam'

Und mordsfrech überdiesl?

Ich wollt', ich könnte stehlen —
Und beißen jedes ksuhn
Und könnte Stiefel fressen,

U)ie es die Dackeln tun.

D, grollt nicht dieser Dichtung
Als „rafsiniert modern . ."

Ich kenn' ein braunes Mädel,

Das hat die Dackeln gern!

Ernst Stans.

Uerschnappt.

Bräutigam (zurAöchm): „Schon
wieder gekündigt? Weißt Du, das
Umherziehen von einer tserrschaft
Zur andern, paßt mir nicht, jetzt
sorge aber einmal endlich, daß Du
eine . . .Lebensstellung kriegstl"

Mßverstanden.

Lin im tVachstum zurückgebliebenes Bäuerlein sitzt in einer tvirtschaft, in welcher
gerade ein lsausierer seine waren anbietet. Als er zum Bäuerlein kommt, ruft er: „Wachs-
zündhölzel gesällig." Der Bauer schaut längere Zeit die schönen Schächtelchen an und spricht,
indem er eins kauft: „Jetzt hob i scho alle möglichen Medizinen und Pulverl xrobiert,
aba Wachszündhölzeln no net."

Weibliche Logik.

„Darf man fragen, wie alt
Gnädige sind?"

„Warten Sie, ich muß nach-
rechnen . . . Ich heiratete mit
neunzehn Jahren, mein Mann
war damals fünfunddreißig; er
ist jetzt siebzig Iahre, also bin
ich achtunddreißig Iahre."

Äingegaugen.

„Du sagtest doch soeben, Deine
Frau habe Dir den ksausschlüssel
versteckt und nun bleibst Du
doch so lange hier?"

^ „Ia, die habe ich gründlich an-
geführt, ich habe mich nämlich
bei der Wach- und Schließgesell-
schaft abonniert und da wird mir
immer die Türe aufgesperrt."

Verfid.

„Was Sie sagen, lserr Doktor,
fihr Nichtchen ist schon seit
einem halben Iahre in Ihrem
ksause?"

^Iawohl, sie lernt bei uns die
Wirtschaft und hat tüchtig zu
tun, nach dem Rechten zu sehen."
„Freilich — wenn der in dem
halben Iahre immer noch nicht
gekommen ist."

Äin ösarrdel.

Frau: „Du willst mir ein neues Aleid kaufen?"

Mann: „Ia, wenn Du das Alavier verkaufst, dann haben wir beide eine Freude."

Mein Lieö.

Mch fühle Riesenkraft in mir,

<^2 Denk' ich an Dich, mein Lieb,
Des Weltalls Schätze raubt ich Dir
Als bseros oder Dieb.

Doch wo ist all der kjeldenwahn,
Der mir im Blut geschäumt?

Aomm Lieb, sieh Deinen Riesen an
Der Riese sitzt und träumt.

C. A. Heiinig.

Das (Leschenk von Tenfcts Äroßrnntter.

^<ls des Teufels Großmutter noch ein junges Mädchen war, dachte sie eines schönen
^4 Tages, auch das Ihre dazn beitragen zu wollen, um ein xaar Dutzend arme Seelen
von hübschen jungen Männern, an denen in der bsölle gerade fühlbarer Mangel war, ein-
zufangen und begab sich auf die Erde unter die Menschen.

Da sie aber erschreckend häßlich war und vergessen hatte, einen Sack voll Geld mit-
zunehmen, gelang es ihr nicht, trotz aller List, einen Iunggesellen in ihre Netze zu bekommen;
wutschnaubend mußte sie vielmehr zusehen, wie die lieblichen Töchter Lvas ihr einen
nach dem andern vor der Nase wegschnappten und sie zu braven Lhemännern machten,
denen das ksimmelreich sicher war, da ja dann die meisten im Laufe ihres Erdendaseins
doch schon ksölle oder Fegefeuer verkostet hatten.

Am liebsten hätte sie allen jungen Mädchen und Frauen die Augen ausgekratzt und
Tag und Nacht sann sie auf eine furchtbare Rache, die dem verhaßten weiblichen Geschlecht
auf Iahre und Iahrhunderte hinaus stets zur <ZZual werden sollte, seine göttliche Schönheit
schmälere und sein Leben verkürze.

Lin halbes Säkulum brütete sie an diesem Gedanken, und endlich entstieg ihrem
Teufelsschädel eine Idee voll raffinierter Grausamkeit; sie schenkte den armen lieblichen

Menschenblumen-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Mißverstanden
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Ein im Wachstum zurückgebliebenes Bäuerlein sitzt in einer Wirtschaft, in welcher gerade ein Hausierer seine Waren anbietet. Als er zum Bäuerlein kommt, ruft er: "Wachszündhölzel gefällig." Der Bauer schaut längere Zeit die schönen Schächtelchen an und spricht, indem er eins kauft: "Jetzt hob i scho alle möglichen Medizinen und Pulver probiert, aba Wachstumshölzer no net."

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Futterer, August
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Esslingen am Neckar

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Bauer
Gaststätte
Verkäufer
Zündholz
Missverständnis
Minderwuchs
Humpen

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 638, S. 143
 
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