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Meggendorfer-Blätter — 52.1903 (Nr. 627-640)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16702#0169
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Zeitschrift sür L)uinor u>i ö R u u st

s65

(Üin frommer Wrinsch.

^äupiling (dessen Leuie einen dicken
französischen Roch gefangen haben): „Ewig

schade, daß sich der Rerl nicht setbst zu-
bereiten kannl"

Knniglich.

bar gähnen stel,t>: „Traumbuch gefälllg!"

Fiortfchritt.

„INacht Deine Schwester gute Fort-
schritte im 5chlittschuhlaufen?"

^ „D ja, sie fällt nur noch, wenn ein
Leutnant in der Nähe istl"

Anfaßbar.

?rofessor: „lvas ess't Ihr denn hier,
ätoffelbauer?"

^toffelbauer: „Anödeln, Iherr ssro-
fessor!"

?rofessor: „Aber 5tosielbauer, es heißt
doch „Anödel" und nicht „Anöd eln" I
Jch hegreife gar nicht, wie Luch diese
Anödel schmecken könncn, wenn Ihr
nicht einmal wiss't, wie man sie
deklinierti"

Kchtechtes Äewisfen.

Iunge Frau (a»f dor Stratze): „Laß rrns dem Bettler dort answeichen — dem
Manne habe ich nenlich eine selbstgekochte 5uxxe zu essen gegeben."

Aus der Nolte gefalten.

L>on Dr. L. D.

ch sage Dir, lieber Freund, Du solltest heiraten.
lvelche Annehinlichkciten bietet auch solch ein Iunggc-

sellenleben?

Des INorgens mußt Du Dein Frühstück in kaltem Aaffee-
hausrauche nehmen. Zum Mittagsmahle bekoinmst Dn wässe-
r>ge 5uppen, fades Fleisch mit einer Generalsauce übergossen.

thast Du Dein Tagewerk vollbracht, dann bleibt Dir die
-orge, wie Du den langweiligen Abend totschlägst. Und ist
auch dixsxx verslossen, dann kommst Du in Dein kaltes, unwohn-
llches Garconzimmer.

Dazu die fehlenden Anöpfe, die schadhafte Mäsche und die
andern ungezählten Unannehmlichkeiten eines ungepaarten Lebens.

-chau mich an. Im hellcn 5peisezimmer, ani freundlich
gedeckten Frühstücktisch beginne ich meinen Tagcslauf. Mit
freundlichein Lächeln macht mir meine kleine, blonde Frau die
'elegten Brötchen mundgerecht und nach eineni heitern Iwie-
öespräch begebe ich mich heitern 5innes ins Bureau, mich
l'!on im voraus auf das Nachhausekommen freucnd.

Nm Aiittagstische werden mir kräftige thaiismannskost,
'neine Lieblingsspeisen serviert.

Nach dein Lssen kann ich einem gesunden Aiittagsschläfchen
fröhnen.

Und dann koinmt der schöne, gemiitliche Abend.

Dnter der freundlichen Familienlampe wird das Nachtmahl
^rzehrt, gewürzt von heiterer Rede und Gegenrede. ksernach
r ich meinen Tschibuk hervor. Dann erzählt mir meine Frau
^on diesew und jenem, von der Aöchin und dem 5tubenmädchen,
o°n Nachbarn und Theater, von Fernem und Nahem und er-

ö°l>lt, erzählt und erzählt.ich sage Dir, es ist zuni

""b der kjaut fahren."

Korrekt.

s lebten — ich weiß nicht, in welchem Land —
Zwei Iunkerchen, tadellos, formgewandt.

5ie hatten beide nicht viel im Aopp,

Doch ihre Manieren, die waren „tip top".

Der eine war ein „von", der andere „zu",

5ie ignorierten mit fürnehmer Ruh'

Der eine den andern geflissentlich,

Denn jeder dünkte der Bessere sich.

5ie wohnten beide im nämlichen Ljaus
Und schnitten einander jahrein jahraus.

5ie kannten einander wohl bis aufs ksemd,

Doch äußerlich taten sie kühl und fremd
5ie hatten so viel miteinander gemein —

Doch keiner wollte zuvorkommend sein.

Linst trafen fern den Gesellschaftsmauern
Die beiden sich mal — in den Lsohcn Tauern.

Der Zufall fügt' es, sie sielen zu zwei'n
In dieselbe Gletscherspalte hinein.

5ie schwiegen beharrlich korrekt auch dort,

Denn finden wollt' keiner das erste wort.

5ie frorcn nnd hungerten beide da,

Nur Luft war jeder dem andern ja.

5tumm schiedcn sie beide dann aus der lvelt:

5ie warcn einander nicht vorgestelltl

O. I.

Nuch eine Verinittlung.

5ag, hast Du bei Deiner Lhe einen kjeiratsvermittler
gehabt?"

s)a, meinen — ljauptgläubiger."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Schlechtes Gewissen
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Junge Frau (auf der Starße): "Laß uns dem Bettler dort ausweichen - dem Manne habe ich neulich eine selbstgekochte Suppe zu essen gegeben."

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hlavaty, Franz
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Esslingen am Neckar

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Bettler
Frau
Mann
Ehepaar

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 640, S. 165
 
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