Meggendorfer-Blätter (53.1903 (Nr. 641-653))

Zeitschrift für Humor und Aunst

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Ditetnnta.


Professor: „INeine Uollegen haben ,nir in letzter Zeit
den Ehrentitel ,Sokrates der Zweite^ zugelegt, wenn ich
nur wüßte, ob wegen meiner Gelehrsamkeit oder wegen meiner
Frau."

Äine Moderne.

— „Du hast Deine Verlobung aufgehoben, liebe Rosa?"

— „Ia — mein Verlobter konnte mir nichts mehr
pumpenl"

Der wurstige -Liebhaöer.

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Die ins Waffer gefallene Aloralpauke.

L)unioreske von Hugo Niaro.

^^ ^er Rittergutsbesitzer Adalbert von Uornmajer stimmtc
/ zwar bei jeder Gelegenheit in das Rlageliech vott der
notleidenden Landwirtschaft herzhaft ein und polemisierte
gegen jeden Andersmeinenden lebhaft für die Notwendigkeit
der Lrhöhung der Getreidezölle. In Wirklichkeit aber war er
ein steinreicher Mann, der von der allgemeinen wirtschaftlichen
Depression nicht viel merkte. Doch hatte sich im Laufe der
Iahrzehnte sein Sparsamkeitssinn zu einem an Geiz grenzenden
Grad entwickelt.

Das empfand sein jüngster Sohn, welcher seit einigen
Semestern die Universität besuchte, besonders unangenehm; denn
in zahllosen Lpisteln wurde ihm vom Papa unter lsinweis auf
die schlechten Zeiten in eindringlichen lvorten die Tugend der
Sxarsamkeit gepredigt.

Als nun eines Tages lherr von Uornmaier einen „Brand-
brief" schon im ersten Drittel des lllonats erhielt, beschloß er,
den Studiosus zu besuchen und ihm eine gesalzene „Moralxauke"
zu halten.

Ghnehin hegte er seit langem den Munsch, die Universitäts-
stadt wieder einnzal zu besuchen, die Stätte, wo er vor so Iahren
selbst einige Semester als flotter Iünger der s.Irrm matsr verlebt
hatte. Er war nämlich ursprünglich sür die diplomatische Aar-
riere bestimmt gewesen, bis der frühe Tod des älteren Bruders
ihn zum Umsatteln und zur Uebernahme der Bewirtschaftung
des väterlichen Gutes veranlaßt hatte.

So sührte eines Tages der Schnellzug den lserrn Ritter-