!Neggendorfer-Blätter, München
„Ach gnä' Frau — ich —
ich wollte ja bloß —" stotterte
sie weinerlich.
„Mas wollten Sie? lsaben
Sie Itoxfschmerzen?"
„Nein!"
Dieses unerwartete „Nein"
stimmte die Lrzürnte auf einnial
heiter.
„wie?" meinte sie belustigt,
„Sie haben keine Aoxfschmerzen?
Ia — wozu brauchen Sie dann
einen Mgränestift?"
„Ach, Frau Doktor — ich
wollte mir nur — eine kleine
Falte auf der Stirn — glatt
machenl Ich hatte mal gesehen,
wie der kferr Doktor der gnä' Frau
— ich dachte —"
„Mina!" schrie die junge
Frau entsetzt. „Sehen Sie her!
kjabe ich eine einzige Falte? Bin
ich etwa schon alt und häßlich?
Nein liebes Aind, dazu ist das Ding
nicht da!" Sie erklärte hierauf dem
Alädchen die Anwendung des Stifts.
Als Damerow mittags heim-
kehrte, kam ihm seine Frau klein-
laut entgegen.
„Denke Dir, Schatz, unser Mäd-
chen glaubt, ich habe schon Falten l"
Sie erzählte ihm darauf das kleine
Lrlebnis.
Der Doktor brach in lautes
Lachen aus und legte vergnügt drei
neue Aligränestifte auf den Tisch.
„Menn die Alina damit Ge-
sichtsmassage zu betreiben gedenkt,
können wir ihr ja eins von den
Dingern schenken und den alten
Stift noch dazu. Die andern zwei
sind für Dich!"
„Aber Mann!" schrie Iohanna
auf. „Ich habe ja gar keine Falten."
„Nein, ksänsell" entgegnete er
mit lfumor. „Das behauxtet ja auch
niemandl — Ich will Dir ja nur
öfter das arme Aöxfchen kühlen,
damit — unser Glück nicht schwin-
detl Das ist nun auf lange Zeit
gesichert, das heißt, vorausgesetzt,
daß es Mina gelingt, allmählich
ihre Unebenheiten zu beseitigenl"
Ueber Iohannas Antlitz glitt
ein leuchtender Schimmer.
„Du Besterl N?ie danke ich
Dirl" Sie küßte ihn innig auf
die bärtigen Lixxen und sank dann
glückselig auf den weichen Sitz.
„Ach Vttokar.! —
Aber schließe, bitte, erst die Türe zu,
damit uns Mina nicht stört —
sie hat so komische Ansichten . .1"
Der Tnruer in dcn Mtierwochen.
— „kfimmel, was sehe ich, Aarl! — Schon zurück von der Turnfahrt?! — Aber haltl Du
darfst jetzt das Zimmer nicht betreten, denn ich habe ganz frisch gestrichen."
— „Ia, teure Anna, meine Sehnsucht —
nach Dir ist so groß! — Doch, ein tüchtiger Turner weiß Abhilfe! — Leihe mir nur hier
diesen Besenstiel — einen kleinen Anlaufl —
— Lins! —
— Zwei! —
„Ach gnä' Frau — ich —
ich wollte ja bloß —" stotterte
sie weinerlich.
„Mas wollten Sie? lsaben
Sie Itoxfschmerzen?"
„Nein!"
Dieses unerwartete „Nein"
stimmte die Lrzürnte auf einnial
heiter.
„wie?" meinte sie belustigt,
„Sie haben keine Aoxfschmerzen?
Ia — wozu brauchen Sie dann
einen Mgränestift?"
„Ach, Frau Doktor — ich
wollte mir nur — eine kleine
Falte auf der Stirn — glatt
machenl Ich hatte mal gesehen,
wie der kferr Doktor der gnä' Frau
— ich dachte —"
„Mina!" schrie die junge
Frau entsetzt. „Sehen Sie her!
kjabe ich eine einzige Falte? Bin
ich etwa schon alt und häßlich?
Nein liebes Aind, dazu ist das Ding
nicht da!" Sie erklärte hierauf dem
Alädchen die Anwendung des Stifts.
Als Damerow mittags heim-
kehrte, kam ihm seine Frau klein-
laut entgegen.
„Denke Dir, Schatz, unser Mäd-
chen glaubt, ich habe schon Falten l"
Sie erzählte ihm darauf das kleine
Lrlebnis.
Der Doktor brach in lautes
Lachen aus und legte vergnügt drei
neue Aligränestifte auf den Tisch.
„Menn die Alina damit Ge-
sichtsmassage zu betreiben gedenkt,
können wir ihr ja eins von den
Dingern schenken und den alten
Stift noch dazu. Die andern zwei
sind für Dich!"
„Aber Mann!" schrie Iohanna
auf. „Ich habe ja gar keine Falten."
„Nein, ksänsell" entgegnete er
mit lfumor. „Das behauxtet ja auch
niemandl — Ich will Dir ja nur
öfter das arme Aöxfchen kühlen,
damit — unser Glück nicht schwin-
detl Das ist nun auf lange Zeit
gesichert, das heißt, vorausgesetzt,
daß es Mina gelingt, allmählich
ihre Unebenheiten zu beseitigenl"
Ueber Iohannas Antlitz glitt
ein leuchtender Schimmer.
„Du Besterl N?ie danke ich
Dirl" Sie küßte ihn innig auf
die bärtigen Lixxen und sank dann
glückselig auf den weichen Sitz.
„Ach Vttokar.! —
Aber schließe, bitte, erst die Türe zu,
damit uns Mina nicht stört —
sie hat so komische Ansichten . .1"
Der Tnruer in dcn Mtierwochen.
— „kfimmel, was sehe ich, Aarl! — Schon zurück von der Turnfahrt?! — Aber haltl Du
darfst jetzt das Zimmer nicht betreten, denn ich habe ganz frisch gestrichen."
— „Ia, teure Anna, meine Sehnsucht —
nach Dir ist so groß! — Doch, ein tüchtiger Turner weiß Abhilfe! — Leihe mir nur hier
diesen Besenstiel — einen kleinen Anlaufl —
— Lins! —
— Zwei! —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Der Turner in den Flitterwochen
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: - "Himmel, was sehe ich, Karl! - Schon zurück von der Turnfahrt?! - Aber halt! Du darfst jetzt das Zimmer
nicht betreten, denn ich habe ganz frisch gestrichen." / - "Ja, teure Anna, meine Sehnsucht - // nach Dir ist so groß! - Doch,
ein tüchtiger Turner weiß Abhilfe! - Leihe mir nur hier diesen Besenstil - einen kleinen Anlauf! - // - Eins! - // - Zwei!
-
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)