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Meggendorfer-Blätter — 63.1905 (Nr. 771-783)

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https://doi.org/10.11588/diglit.19790#0066
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Meggeudorfer-Blätter, München

66

Witter.


Alter Freier: Und warum, Fräulein Berta, wollen Sie nicht die Meine werden?"
— warum I? . - Du lieber Himmel I Weil ich ohnehin schon einen Groß-
vater hab'I"

Karpfen blieb uns erhalten, und bald vereinte
meine Frau die Zärtlichkeit für die ehe-
maligen sechs auf ihren letzten Vertreter.
Aber das Unheil schlummert nicht. Lines
Tages schwammen die Brocken, die meine
Frau ins Wasser warf, ruhig umher, aber
kein Karpfen kam, um sie zu holen. Noch
ein paar Stückchen Semmel warf meine Frau
ins Wasser, und dann war es für sie kein
Zweifel mehr: auch ihr letzter Liebling war
freundnachbarlicher Habsucht zum Gpfer ge-
fallen. Nun rollten ein paar wirkliche
Tränen über ihre Wangen, und vielleicht
wäre eine ganze ehrliche Flut entfesselt
worden, wenn nicht plötzlich das Gebühren
waldls unsre Aufmerksamkeit auf diesen ge-
lenkt hätte, wie gewöhnlich hatte er regungs-
los ins Wasser gestarrt und auch seinerseits
auf die oder vielmehr den kommenden
Fisch gewartet. Als nun diesmal keiner
mehr kam, richtete er seine klugen Augen
mit dem Ausdruck größter Spannung auf
das Gesicht meiner Frau. So blieb er, bis
die bereits erwähnten Tränen auf deren
Wangen herabfiossen, dann aber machte er
plötzlich einen energischen Satz und sprang
ins Wasser, wir waren anfangs ganz per-
plex; als wir aber die Situation richtig
überschauten, schwamm unser guter waldl
mit schelmisch zwinkernden Augen unter dem
waffer, schwänzelte, wie er es bei dem
Karpfen gesehen hatte und schnappte sämt-
liche Brocken auf. Lr wäre wohl sicher in
seinem opferwilligen Eifer ertrunken (denn
auf unser Rufen hörte er nicht), wenn ich
nicht in den Weiher gestiegen wäre, um ihn
herauszuholen, wenn meine Frau seit-
dem eine mißmutige Miene zeigt, so macht
er sofort Anstalten, in den Weiher zu gehen,
um Karpfen zu spielen. Ich als braver Ehe-
mann aber habe ein wenig Profit daraus
gezogen, und- wenn mein Weibchen schmollen
will, ruf' ich sofort: ,Such's Karpferl, Waldl,
's Frauerl weintll Und so muß sie schleunigst
wieder ein freundliches Gesicht machen, sonst
geht schließlich der Waldl noch endgültig ins
waffer.
Druckfehler.
(Aus einem Nachruf.)
. . . Me^er war der beste Vorstand unsres
Vereins, in allen Fällen konnte man auf
ihn hauen.
Ins Ktainmöuch.
Me größ're Ehr', je mehr Beschwer . . .
Drum laß das dumme Klagen:
Der Kreuzer könnte nimmermehr
Das Kreuz des Guldens tragen.
Emil Hantsch.
Anspruchsvoll.
Richter: „wie kommt es, daß Sie in der
belebten Straße den Einbruch am Hellen
Tage machten."
Dieb: „Ja, man will doch nachts auch
seine Ruhe haben."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Bitter
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Alter Freier: "..Und warum Fräulein Berta, wollen Sie nicht die Meine werden?" / - "Warum!? .. Du lieber Himmel! Weil ich ohnehin schon einen Großvater hab'!

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hass, Fritz
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Esslingen am Neckar

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Frau
Älterer Mann
Heiratsantrag
Abweisung
Zurückweisung
Wendeltreppe
Altersunterschied
Beleidigung

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-11-21 - 2013-11-21
Aufbewahrungsort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 63.1905, Nr. 776, S. 66
 
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