Meggendorfer-Blätter (63.1905 (Nr. 771-783))

s28

Meggendorfe r-Blätter, München


sSur Rose sprach rin Schmetterling
^ In arrogantem Tone:
„Hm .. äh ... Du bist rin nrtlrs Ding,
Fürwahr, Du bist nicht ohne.
Jedoch such ich bin schmuck enorm,
Nichtzu verachten dacht' ich,
Sieh 'mal die flotte Uniform,
Wie kleidet sie mich prächtig!
Dir Vrdensflernr, hell an Glan;,
Aus Sonnengott, getrieben,
Der schlanke Wuchs, die Eleganz...
Hm ... Sh ... man muh mich lieben.

Der BroH.
Bankier Kohn <der bereits zum
zweitenmal eine Sternschnuppe fallen steht):
„Wozu sich nur die Natur so an-
strengt ... ich brauch' mir nix
mehr zu wünschen!"

Auf Umwegen.
Frau: „Also Deinen Geschmackhabe
ich getroffen mit der Krawatte?"
Mann: „B ja!"
Frau: „Gott sei Dank, ich dachte
schon, die Farbe hätte Dir nicht
zugesagt... ich habe mir nämlich
solch ein Kleid machen lassen!"

Zwar irgendwo rin Weiser spricht:
Man . . äh . . ., man muh nicht müssen'
Doch Liebe fragt nach Weisheit nicht,
Drum muh ich . . . äh . . . Dich küssen."
Dir Lose wehrt sich der Gefahr,
Erglüht in keuschem Zorne
Und ritzt des Falters Flügrlxaar
Mil ihrem scharfen Dorne.
Da fliegt er fort, der Schmetterling
Und sagt zu einer Drohne:
„Dir Rose ist rin dummes Ding
Hm ... äh — und doch nicht ohne."
Friedrich Drkjrn».

Das genügt.
— „Der Millionär Meier soll ja ein sehr
eifriger Sonntagsjäger sein."
— „Und ob. Der hat schon ein halbes Dutzend
Treiber zu Rentiers geschossen."

Besserung.
— „Nun, Franzi, war der Papa mit dem
Schulzeugnis zufrieden?"
Franzl: „D, ausgezeichnet, diesmal hat er
mir von den fünfundzwanzig sogar fünfe
geschenkt!"


Rus der guten alten Zeit.
Spaziergängern" der Nähe des Exerzier-
Platzes eine ganze Schwadron Ravalleriexferde mit
leeren Satteln erblickend): „Aha, da hat der
Herr Rittmeister wieder 'mal eine Attacke
reiten lassen!"