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Meggendorfer-Blätter — 66.1906 (Nr. 810-822)

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Nr. 822
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148 Neggenäorfer-Llälter. München

vickmann im Laäe

ttumorerkc von 0. 1K. Stein


rüulein Lotti Sürenkluu war ein rierlickes verföncken
mit einem puppcnköpfckeu unä einem vuppen-
kirncken, Nack vrt äer vsmen uus äer guten
6efcllfckust,numentlilksolcker,wellkeulleinsteken unct

alle vussickt Kuben, es für immer ru bleiben, Kutte sie tick
im Laut äer Jukre eine Menge teckniscker Wertigkeiten,
wie vuäfukren, Lennis-, Krocket- unä volffpielen ungeeig-
net unä übte je nack Laune unä veiegenkcit äie eine oäer
unäere aus, Neueräings interessierte sie tick lcbkuft für
Mulerei, Sie Kutte uuf einer Soiree einen begabten jungen
Künstler kennen gelernt unä sofort einen intensiven flirt
mit ikm begonnen, äer über glücklickerweile von seiner
Seite in ricktiger Erkenntnis äer Suckluge nickt weiter
trugisck genommen wuräe, Vie folge jeäock wur, äutz

fräulein Lotti versuckte, einen flücktigen Lleberblick über
äus ikr bisker weltfremäe vebiet äer Kunst ru gewinnen,
wenn auck mit keinem unäcrcn Lrfolg uls äen, mit äem
jungen Künstler in reger füklung ru bleiben, 2u ikrer
ungenebmen Ueberrssckung erkielt sie eines Luges von seiner
llunä einen vricf, äem ein KunstuusltellungLlos beilug, unä
äer folgenäen tnkult Kutte,
Klein sekr geekrtes gnüäiges fräulein!
Vie luuniscke ölücksgöttin kst mick äiesmul mit
einer vube uus ikrem füllkorn beäuckt, veifolgenäes
Los ist mit einem vewinn gezogen woräen, unä äu ick
Ikre uufricktige vegeifterung für äie Kunst kenne unä
s-kütze, so wützte ick mir, äer ick selbst Künstler bin, für
äen Sewinst keine sckönere verwenäung, uls ikn Iknen
verekrungsvoll ru Lützen ru legen,
fräulein Lotti ärückte äen Srief äes jungen Künstlers in
stiller Inbrunst un äie


Lippen, ikr ulternäes Herr
scklug köker unä sie läk in
äiefem Seicken äer ver-
ekrung mekr uls eine ull-
täglicke Llufmerksumkeit,
vunn über begab sie sick
eilenäcn Sckrittes nuck äem
KunstLulon, in welckem äie
gewinne jener Lotterie aus-
gestellt waren, unä in äem
fick bereits eine Menge Leute
bcfunäen, welcke eur ve-
si-ktigung unä vbkolung
ikrer Lreffer gekommen
waren, Llrglos wies üe ikre
Nummer vor, unä mit lauter
Stimme verkünäigte äer
mit äer Nuskünäigung be-
auftragte junge Mann nuck
einem vlick in äie Liste:
„Nr. 2KZ2. vickmann: Im
Saäe!" W
fräulein Lotti wur wie aus
allen Nimmeln gestüret. Sic
wuräe bulä rot, bulä blutz
unä wutzte nickt, ob sie
geben oäer bleiben sollte,
Nls nun gar äerjunge Munn
ruvorkommenä fragte,ob sie
äus vilä gleick mitnekmen
wolle, oäer wünüke, äutz cs
ikreugesunät weräe, äu stieg
ikre Lntrüstung aufs Köckste.
Sie wsrf äem frecken einen

Letracktung

— ,,lck möckt^ ja gern Musser trinken, sekr
gern , , , wenn's so fckmecken tat, wie vier!"

vernicktenäen vlick ru unä
lportlehung Leite 150)



Müncken

Plit näckster Nummer beginnt ein neuer Quartal (67. Lanä). Mr crlucken unsere
verekrlicken Nbonnenten, ikre Bestellungen sofort ru erneuern, äamit in äer regel-
mäßigen Lulenäung keine verrögerung eintritt. Preis pro Quartal (13 Nummern) in veutlcklanä PIK. 3.-^, postberug Mk. 3.05, in
Oesterreick-llngarn N 3.00, bei allen Luck- unä Kunstkanälungen, reitungr-Lrpeäitionen unä Postämtern. Lei äirekter Lulenäung unter
Kreurbanä: In veutfcklanä PIK. 3.25, in Qesterreick-ttngarn K 4.^, ins Nurlanä PIK. 3.00 n 4 prankr 50 Ltr. —Linrelne
Nummer 30 Pfennig oäer 30 Netter.

eggenäorfer-Vlätter
Nbonnement-einlaäung

Müncken — Lhtingen — Wien I womg-ir-«

Verlag äer Meggenäorker-Vlätter
 
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