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Meggendorfer-Blätter — 68.1907 (Nr. 836-848)

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Nr. 842
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https://doi.org/10.11588/diglit.16700#0089
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Teitfckriff für Humor unä i<unU



In äer Klemme
Onkel, einem Lluclentenl: „Onkel Lir,
Du muht Deine Ukr rum pfanä
kergeben!" A
— „Ja, wieviel Ukren glaubst Du
äenn. äaß ilk kabe?"

An der Mirge
Mein Kind, das in der Wiege ruht
In arnuttsharten Kissen,
Ich möchte gerne missen,
Was Dir die -nluinst tut,
M sie mit leichtem Lngellchritt
Dir naht, um Dich ?n kosen,
Illb sie mit rauhem Lasen
In Deine Jugend tritt.
Mein Kind, das in der Wiege ruht,
Nun lächelst Du im Schlummer,
Dein Lächeln scheucht den Kummer

5cklau

— „was kalt Du äenn äa eigentlich für ein Zimmer? Line
eiserne Lüre unä aller abgeäichtet ... Da kalt Du gewiß
Deine Kasse ärin stellen?" (N
— „0, nein . . . Dar ist äar wuükrimmer meiner 7rau!"

ölnd alles wird nach gut . . .

Man muh lick nur

Die 2ufrieäenkeit ein«r-kcn>>-mi<-rlrr-nke
^5 war ein lag voll leben unä Lonne, an äcm äer Maler sich ausmachte, um
ein woäell ru einem Siläe „Zufricäenkeit" ru suchen. <N
Die Lerche erkob üch senkrecht in äie Lükte, als wollte sie auf äem Kürresten
Wege äen Uimmel erreichen, äie Schwalbe schoß in großen Wellenlinien äakin,
von weitem lugten aus einem Kleeacher so etwas wie rwei Uzsenokren kervor, äoch
als äer Waler näkcr kam, rannte Weister Lampe nach einer einsameren Stelle.
W Im Straßengraben lag ein Schläfer. A>
Aufmerksam betrachtete ikn äer Waler: was er suchte, kier schien es ru sein.
Der ganre Reichtum äer Daliegenäcn war ein kleines Dünäel, auk äem äer
Kopf lag — äoch wenn es größer gewesen wäre, Kälte man wokl nicht so gut
auf ikm liegen können. A
Rb unä ru kuschte ein seliges Lächeln über äas belicht äes wanäersmannes —
schon wollte äer Waler beginnen, äa erwachte äer Schläfer. Lr warf einen
mißmutigen Stich auf äen Waler, äann einen auf seine rerrilLene Kleiäung,
King sein Dünäel um unä ging mit eiligen Schritten von äannen. Such äer
Waler ging weiter, etwas enttäuscht unä sich Dorwürfe machenä, weil er ru
laut gewesen Lei unä so Men aus seiner Zufrieäenkeit gerissen kalte. Al
lieht rogen Leute an ikm vorüber, Dorfbewokner, äie nach äer naben Slaät

ru keifen wissen

— ,Deirel, Deirel, äas ilt eine saubere
beschichte! Da wirä äer Lkel wieäer
schön tun, wenn er äas siebt!"


gingen, um ikre Warklware an äen Wann ru bringen. Liner schien äem
anäeren ruvorkommen ru wollen; eine Jagä nach äem blüch im kleinen. Diel-
leicht, wenn sierurüchkämen. äaß äa äer Liüchtigltevoniknen Zufrieäenkeit wieäer-
spiegeln würäe? Rch, är würäe er ja schon wieäer an äen kommenäen Lag äenken!
weiter rog äer Waler; äie Sonne brannte keißer kcrab, äer koke walä, in
äen er jetzt eintrat, kätte nicht gelegener kommen können. In beäanken über
Welt unä wenschcn verloren, geriet äer Waler immer tiefer in äen watä, äie
Säume wuräen köker unä stärker, kaum, äaß rwischen äen äiärten Zweigen kie
unä äa etwas Licht kersbfiel. Die tiefe Stille unä äas Ualbäunkel taten äem
Waler wokl. Ls kam ikm gar nicht in äen Sinn, äaß er sich am Lnäe kier
nicht wieäer kerausfinäen könne, so weltvergessen wanäerte er jetzt äakin
plötzlich stanä er vor einer kleinen walälichtung. Lin Häuschen war äa, nein,
eine Rütte nur, ringskerum Platz rur bewinnung von Leläfrüchten. Dor äer
Uütte saß eine alte Krau, bans erstaunt blickte sie äen Lremäen an, sie schien
lange keinen wenlcken mekr geleken ru kaben. „Da kätte ich ja, was ich suche!"
äachte äer Waler, als äas Staunen äer Riten ikrem natürlichen besichtsausäruch


Lekrling: „L>, Uerr Suckkalter, äa ist
leicht ru keifen, warten Sie nur einen

gewichen war, „ein woäell unä was für eins!"

(Fortsetzung 8. 84)

Rugenblich
 
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