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Meggendorfer-Blätter — 81.1910 (Nr. 1006-1018)

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Nr. 1007
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22


Blegq endorfer-Blätter, Flünthen



Einwand

— „Hier Wirtshäuser habt ihr in dem kleinen Ort —
das geht doch entschieden übers Bedürfnis hinaus.“
— „Da kennen S’ unSern DurSt Schlecht, HerrEandrat!“

ßedanhenfplitter
Es gibt Eeute, die das
ganze Jahr hindurch kein
Bedürfnis haben, zu ba-
den; aber eine Badereife
müffen Sie machen, f. r.
Wer Sich Schwerhörig (teilt,
wird bald manches Ge-
heimnis erfahren. Bg.
Was man uerbrach an dir,
Mein Kind, uergib, uergifj!
Es frigt (ich Selber auf
Ein Herz uoll Bitternis.
Manchem ward das Rüge
ausgefchlagen, weil er
nicht uerttand, es zur rich-
tigen Zeit zuzudrüchen.
Mancher wurde zum Tlicht-
raucher durch Energie . .
feiner Frau.
Mancher befitjt den Schal),
aber eingefchloflen in einer
Truhe, zu der ihm der
Schlüffel fehlt.
Reinhard üolher
Die Menfchen, die uns
Froftesfpruch
Bei fchweremteide weihen,
Die wollen bei einem
Wolkenbruch
Uns Regenschirme leihen.
Rlb. Roderich
Keine Kranhheit bildet Steh
So leicht zur chronischen
aus, wie eine eingebildete.
B. R. R.

5m Jrü^ltngswinö
(£in 'Brieflein webt im Jrfihühgswind —
Woher? “Wohin?
® feltg, wer das ‘Brieflein find’t
Und was darin!
©erraten bat’s ein Sonnenblict
XRir Sonnenltnd,
Was drin gefebtieben ftebt non ®lüct,
“Bon Slücf — im “Wind.
5m Wind, im Wind, im 3rfiblin9stDmd,
ffi ©rief lein, web’!
mir ift ja nicht, mir nicht beftimmt
©ein ®lücf, dein — Web!
p. Sirius

Widerlegt
Man Sagt: „Ein Efel, wer an der uollen
Krippe Steht und nicht frifjt.“ Ich Sage:
Flein, das ift kein Efel, denn wenn ein
Efel an der uollen Krippe fteht, dann
fritjt er.
Pech
— „Flun, haft Du die beabsichtigte Heirats-
annonce in der Zeitung erscheinen laffen?“
— „Ja, aber denke Dir, gerade diefe Zei-
tungsnummer ift konfisziert worden!“
Betrachtung
Pikkolo: „Wie unfer Ober feruieren
kann, . . und dös feine Benehmen, . . .
der mu(j was Wichfe ’kriegt haben!“

Siedeten
5pab’ ein S?et3 uon (Solde Har
meinem Schab gefebentt,
©a§ fie meiner immerdar
©oller Heb’ gedenft.
Und fie trägt es wobluerwabrt
Um den Sjals gebangt,
Wte in einem Ueftlein jart.
Wonniglich umdrängt.
Eaufendmal fyxt fie’s getilgt
Uacbts im Äämmerlein,
Wo mein giftetlieg §erje ift,
möcbt’ ich felber fein!
Setnfjarb Volfer

Copyright 1910 by J. F. Schreiber.
 
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