EEÄÖ E E EE Z reitſchrift für Humor und Kunlt - î
Verblümte Beſtechung
H err der an verbotener Stelle badet): „Gleich komm
ich heraus, Herr Gendarm . . . rauchen Sie
inzwiſchen eine von den vorzüglichen Havan-
nas, die da in meiner Rocktaſche ſtecken!“
A6/chied
01, das ferne Läuten in den Triefen,
TUnô die fernen Stimmen in sen Weiten,
TIn0 der Sonne tettes, wunderbares
Dämmertezuchten uno Tlintibergteiten !
TInô das Lanô in scßmaten, gotônen Tönen,
Und die Wege tief in btauen Schatten,
Die wir in der Friihe dieſes Jahres
Gingenô, hoffen? äberſchritten Hatten.
Feine Kraft in ihren Jpäten Stärmen -
Gtitt znô wrnſchtos iſt die Wett geworden.
Tieimtich nur das Atmen ihres Schtemmers
Taſtet durch der Wätder rote Pforten.
Nun begreife, daß mein Weg unô Wandern
Tatwärts geht in dieſen Kähten Hichtern,
Tieim an ſeines Terdes warme Gtaten
Zu den atten trautichen Geſichtern.
Hans Martin Lang
Nicht ſeine Schuld
~ „Ihr Sohn hat ſich troß »ſeiner Jugend ſchon
verschiedene Straftaten zu ſ<hulden kommen
laſſen; um leine Erzienung ſcheinen Sie ſich
nicht viel gekümmert zu haben!“ a)
~ „Konnte ich denn? Im war ja während er
heranwuchs, faſt immer eingeſ»ſperrt!“
Bech
's iſch merkwirdig! Die dummſchte Bauere, hann immer die
dickſchte Krumbiere; fangt awwer e Geſcheiter ebbes an,
bums — ilch Bech dran! Fallt dem ſei Käsſchmeer uff de
Bodden, kann '’ ſicher ſei, daß ſe uff die Käsſeit fallt, awwer
'm Dumme ſei trucke Brot fallt ins Siruphäbche! [J
So wars aa mit 'm Schreinerſeppl in Hinnerſchtvodderſchen,
un »einem Nochber ‘m Dirmelſchulz. [ra
D’r Schreinerſeppl, war das e Kerlche! Alles hot 'r gekinnt
un alles hot ’r verſtanne, ganz wurſ»cht, was 's war. So-
gar d’r Herr Parre hot’n me als emol um Rot gefrogt, wann
’r ebbes hot wilſe wolle. "a
Awwer wie geſ»acht, ‘r hot kinne anfange, was 'r gewollt
hot, 's war immer let un ’s iſch immer meh hinnerſòich
gange met ’m, un am e ſcheene Dach war 'r ſ»ſo weit, daß
€ brenzliche G’ſchichtt aus der Palz von C. Sm u mann
’r nimmeh gewißt hot, wohin un woraus. s
„Dunnerlitſcn“, hot ’r lo bei lit gedenkt, „das geht doch
nimmeh weider eſ»o, - lo e geſcheider Kerl wie du biſt, kann
aa in ſo me klääne Heft zu nix kumme, ~ das is e geſundi
Gegend vor Leit vum Schlag vom Dirmelſchulz, 'm greeſ»chte
Schoof im Dorf, ~ die bringe 's dot zu ebbes ~ demm
flieje die gebrotene Dauwe ins Maul - du gehſcht noh
Entgegnung ;
~ „Sie rechnen uns doch auch zum
ſchönen Geſchlect, Herr Leutnant?“
~ „Zum lchöneren wenigltens!“
Ameriga, das iſch e Plat for ſo geſcheite Leit, wie du!“
Das war awwer ſcneller geſacht wie gedohn, denn wo-
her 's Geld nemme un net ſtehle? Er hot hin un her
iwwerleht un iwwer ämol iſch's 'm kumme. „Halt!“ hot 'r
gedenkt, „ſo machſchdes! Richdig! Dei Heisle iſch immer
noch gut verlichert!“ a
Un wie ’s Omend war, hot 'r die finſchderlade zugemacht,
hot Haufe Howwelſ»ſpän gehollt un ſe iwwerall erum ver-
däält, hot noch dichtig Petrol driwwer geſchitt un vun änem
Haufe an de annere e Schwewelfaden geleht. [a)
Dann hot ’ e Piſchdol gehollt, hot 's dichdig mit Pulwer
gelade und unner die Werkſtattsuhr ſo gehenkt, daß ’s Ge-
wichtſtään beim Zwelfeſchlage de Hahn abdricke, un 's Feier
direkt in de greeſhde Howwelſpäänhaufe neiſchlage mußt.
Wie ’r ferdig iſch, betracht [r noch emol ſein Werk,
ſchmunzelt un denkt: „Wann das net zieht, zient gar nix
meh!“ macht die Dier hinner ſich zu un will enunner zum
Lewewirt gehn ins Unnerdork, un dort uff die Dinge waarde,
die don kumme mußte. Wie 'r aus ſeinem Haus kummt,
ſteht ſei Nochber, dr Dirmelſchulz am Gaardezaun, un betracht
ſich vun weidem ſei ald wackelich Gebei. [D
„Dirmelſchulz“ ſaht ’r, „wenn ich lo e Glik hätt, un ſo €
reicher Mann wär wie niehr, hätt’ ich ſchun lang die alde
Verblümte Beſtechung
H err der an verbotener Stelle badet): „Gleich komm
ich heraus, Herr Gendarm . . . rauchen Sie
inzwiſchen eine von den vorzüglichen Havan-
nas, die da in meiner Rocktaſche ſtecken!“
A6/chied
01, das ferne Läuten in den Triefen,
TUnô die fernen Stimmen in sen Weiten,
TIn0 der Sonne tettes, wunderbares
Dämmertezuchten uno Tlintibergteiten !
TInô das Lanô in scßmaten, gotônen Tönen,
Und die Wege tief in btauen Schatten,
Die wir in der Friihe dieſes Jahres
Gingenô, hoffen? äberſchritten Hatten.
Feine Kraft in ihren Jpäten Stärmen -
Gtitt znô wrnſchtos iſt die Wett geworden.
Tieimtich nur das Atmen ihres Schtemmers
Taſtet durch der Wätder rote Pforten.
Nun begreife, daß mein Weg unô Wandern
Tatwärts geht in dieſen Kähten Hichtern,
Tieim an ſeines Terdes warme Gtaten
Zu den atten trautichen Geſichtern.
Hans Martin Lang
Nicht ſeine Schuld
~ „Ihr Sohn hat ſich troß »ſeiner Jugend ſchon
verschiedene Straftaten zu ſ<hulden kommen
laſſen; um leine Erzienung ſcheinen Sie ſich
nicht viel gekümmert zu haben!“ a)
~ „Konnte ich denn? Im war ja während er
heranwuchs, faſt immer eingeſ»ſperrt!“
Bech
's iſch merkwirdig! Die dummſchte Bauere, hann immer die
dickſchte Krumbiere; fangt awwer e Geſcheiter ebbes an,
bums — ilch Bech dran! Fallt dem ſei Käsſchmeer uff de
Bodden, kann '’ ſicher ſei, daß ſe uff die Käsſeit fallt, awwer
'm Dumme ſei trucke Brot fallt ins Siruphäbche! [J
So wars aa mit 'm Schreinerſeppl in Hinnerſchtvodderſchen,
un »einem Nochber ‘m Dirmelſchulz. [ra
D’r Schreinerſeppl, war das e Kerlche! Alles hot 'r gekinnt
un alles hot ’r verſtanne, ganz wurſ»cht, was 's war. So-
gar d’r Herr Parre hot’n me als emol um Rot gefrogt, wann
’r ebbes hot wilſe wolle. "a
Awwer wie geſ»acht, ‘r hot kinne anfange, was 'r gewollt
hot, 's war immer let un ’s iſch immer meh hinnerſòich
gange met ’m, un am e ſcheene Dach war 'r ſ»ſo weit, daß
€ brenzliche G’ſchichtt aus der Palz von C. Sm u mann
’r nimmeh gewißt hot, wohin un woraus. s
„Dunnerlitſcn“, hot ’r lo bei lit gedenkt, „das geht doch
nimmeh weider eſ»o, - lo e geſcheider Kerl wie du biſt, kann
aa in ſo me klääne Heft zu nix kumme, ~ das is e geſundi
Gegend vor Leit vum Schlag vom Dirmelſchulz, 'm greeſ»chte
Schoof im Dorf, ~ die bringe 's dot zu ebbes ~ demm
flieje die gebrotene Dauwe ins Maul - du gehſcht noh
Entgegnung ;
~ „Sie rechnen uns doch auch zum
ſchönen Geſchlect, Herr Leutnant?“
~ „Zum lchöneren wenigltens!“
Ameriga, das iſch e Plat for ſo geſcheite Leit, wie du!“
Das war awwer ſcneller geſacht wie gedohn, denn wo-
her 's Geld nemme un net ſtehle? Er hot hin un her
iwwerleht un iwwer ämol iſch's 'm kumme. „Halt!“ hot 'r
gedenkt, „ſo machſchdes! Richdig! Dei Heisle iſch immer
noch gut verlichert!“ a
Un wie ’s Omend war, hot 'r die finſchderlade zugemacht,
hot Haufe Howwelſ»ſpän gehollt un ſe iwwerall erum ver-
däält, hot noch dichtig Petrol driwwer geſchitt un vun änem
Haufe an de annere e Schwewelfaden geleht. [a)
Dann hot ’ e Piſchdol gehollt, hot 's dichdig mit Pulwer
gelade und unner die Werkſtattsuhr ſo gehenkt, daß ’s Ge-
wichtſtään beim Zwelfeſchlage de Hahn abdricke, un 's Feier
direkt in de greeſhde Howwelſpäänhaufe neiſchlage mußt.
Wie ’r ferdig iſch, betracht [r noch emol ſein Werk,
ſchmunzelt un denkt: „Wann das net zieht, zient gar nix
meh!“ macht die Dier hinner ſich zu un will enunner zum
Lewewirt gehn ins Unnerdork, un dort uff die Dinge waarde,
die don kumme mußte. Wie 'r aus ſeinem Haus kummt,
ſteht ſei Nochber, dr Dirmelſchulz am Gaardezaun, un betracht
ſich vun weidem ſei ald wackelich Gebei. [D
„Dirmelſchulz“ ſaht ’r, „wenn ich lo e Glik hätt, un ſo €
reicher Mann wär wie niehr, hätt’ ich ſchun lang die alde