GSE EE EZ2 Zeitlchrift für Humor und kun kt G ERS EES Z2Z2 227
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Im Reſtaurant
Der Nußknacker [7]
Laura. Eine Dame von etwas vorgerücktem Alter, aber
dennoch friedlicher Gemütsart, beſchwor ſie die erregten
Geilter, doch endlich den durch das Kalenderdatum gebotenen
Frieden einkehren zu laſſen. „Und nächſtes Jahr darf das
nicht wieder paſ»ſſieren,“ ſehte »ſie hinzu, „das iſt ja ſchreclich,
Kinder, jedesmal die Aufregung um den Nußknacker.“ Frit’
vorlaute Bemerkung, ob zu dieſem Zweck der Papa vielleicht
das ganze Jahr über den Nußknacker an der Uhrkette tragen
ſollte, damit er am Weihnachtsabend beſtimmt zur Hand
wäre, hätte faſt eine neue Familienſzene heraufbeſchworen.
Und richtig, am 23. Dezember des nächſten Jahres kam
von Tante Laura eine Poltkarte, man möchte diesmal doch
ja keinen neuen Nußknacker kaufen. Dieſe Andeutung wurde
verltanden, und am heiligen Abend erſchien Tante Laura
mit einem Paket, das ein Geſchenk für die ganze Familie
FER Sértr
~ „Du, da eignet lich jemand deinen Spazierſtock an!“ 2
~ „Halt's Maul, . . .
er hat ihn wahrſcheinlich wiedererkannt!“
enthielt. Es war ein Nußknacker, ein etwas ungewöhnlicher,
der aber doch ſehr ſchön gefunden wurde, was als Sonder-
fall bemerkenswert iſt, denn in der Regel findet der Bürger
das Ungewöhnliche häßlich. Dieſer Nußknacker war nicht
lediglich ein Induſtrie-, ſondern auch ein künltleriſches Pro-
dukt. Es war ein Mann, etwa dreißig Zentimeter hoch, von
ſehr ſoliden Proportionen, und ungefähr einem der wilden
Männer aus dem preußiſchen Wappen gleichend, nur bedeutend
vollſtändiger angezogen. Der rechte Arm war beweglich; hob
man ihn, dann öffnete die Figur den Mund, man legte eine Nuß
hinein, drückte auf den Arm, und - krach! - war die Schale
von den gewaltigen Kinnbacken zermalmt. Hergeltellt war
dies Erzeugnis einer fortgeſchrittenen plaſtiſchen Kunſt aus
Bronze. Wenigſtens ſlähe die Maſſe von außen ſo aus,
meinte Tante Laura.
Selbſtverſtändlih war auch der alte Nnußknacker am Plat,