DOI Heft:
Nr. 1096
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.19913#0324
242 FHH C Co Meggendorfer-Blätter, Münch en OOO T T ) 0 O 0 0 TT DI TD DD
~ „Mama! Woran ſieht man eigentlich, daß ein Jahr um ilt?“ L
~® „Das kannſt du dir doch denken! ~ - Weil dann die Rechnungen kommen!“
Der verlegte Tatbericht
Es sitzt der alte Schreiber Kiel Schon ist der Vorstand wieder fort, Allmählich nimmt die Feder nun
Am Pulte grad in Ruh’ Zum Taſchentuch greift Kiel Zur Hand das Schreiberlein,
Und führt ein Prischen Schnupftabak Und breitet es gemächlich aus Da stürzt der Vorſtand wie vordem
Der dicken Nase zu. Und ſchneuzt ſich mit Gefühl. Zur Zimmertür herein.
Da kommt der Chef zu ihm gestürzt Dann nimmt der Schreiber wiederum „Ich hab’s gefunden, Gott sei Dank,“
Und jammert aufgeregen. Ein Prischen mit Bedacht, : Ruft keuchend er im Lauf,
„Die Abſchrift von dem Tatbericht Inzwiſchen iſt es Zeit, daß man „Die früh’re Arbeit nehmen Sie,
Ist, weiß Gott, wo verlegt. Die Vesperpauſe macht. Herr Kiel, nun wieder auf."
Und morgen will die Exzellenz Jetzt wird ein Pfeifchen angeſteckt, Der Chef iſt weg, der Schreiber ſchnupft
Das Stück auf jeden Fall; Wie täglich es der Brauch, Und ſchneuzt ſich laut und ſpricht:
Drum ſetzen Sie ſich ſchleunig hin Bekanntlich iſt nie arbeitsfroh „Was einem doch für Arbeit macht
Und ſchreiben Sie 's noch mal.“ Ein friſch gefüllter Bauch. Ein solcher Tatbericht.“
A. Kotsch
Tadel Vorſòchlag
~ „Nein, ſo ein Leichtlinn. Alles hat er nun ver»ſeßt - Wirt: „Das geht nimmer ſ»ſo weiter mit der Streiterei ~
und es iſt doch noch gar nicht Karneval!“ [2] entweder raufts, oder ſaufts Bruderſchaft!“ [2]
Beinahe Proteſt
~® „Wie geht das Geſchäft, welches Sie angefangen haben ?“ Junge Frau: „Nein, einen Rechtsanwalt möchte ich nie
~ „Vorzüglich, brillant, über alles Erwarten, man könnte wieder zum Manne; vor Gericht verteidigt er alles, und da-
beinahe zufrieden ſ»ein!“ ; heim iſt er der reine Staatsanwalt !“
Ep
Copyright 1911 by J. F. Schreiber
~ „Mama! Woran ſieht man eigentlich, daß ein Jahr um ilt?“ L
~® „Das kannſt du dir doch denken! ~ - Weil dann die Rechnungen kommen!“
Der verlegte Tatbericht
Es sitzt der alte Schreiber Kiel Schon ist der Vorstand wieder fort, Allmählich nimmt die Feder nun
Am Pulte grad in Ruh’ Zum Taſchentuch greift Kiel Zur Hand das Schreiberlein,
Und führt ein Prischen Schnupftabak Und breitet es gemächlich aus Da stürzt der Vorſtand wie vordem
Der dicken Nase zu. Und ſchneuzt ſich mit Gefühl. Zur Zimmertür herein.
Da kommt der Chef zu ihm gestürzt Dann nimmt der Schreiber wiederum „Ich hab’s gefunden, Gott sei Dank,“
Und jammert aufgeregen. Ein Prischen mit Bedacht, : Ruft keuchend er im Lauf,
„Die Abſchrift von dem Tatbericht Inzwiſchen iſt es Zeit, daß man „Die früh’re Arbeit nehmen Sie,
Ist, weiß Gott, wo verlegt. Die Vesperpauſe macht. Herr Kiel, nun wieder auf."
Und morgen will die Exzellenz Jetzt wird ein Pfeifchen angeſteckt, Der Chef iſt weg, der Schreiber ſchnupft
Das Stück auf jeden Fall; Wie täglich es der Brauch, Und ſchneuzt ſich laut und ſpricht:
Drum ſetzen Sie ſich ſchleunig hin Bekanntlich iſt nie arbeitsfroh „Was einem doch für Arbeit macht
Und ſchreiben Sie 's noch mal.“ Ein friſch gefüllter Bauch. Ein solcher Tatbericht.“
A. Kotsch
Tadel Vorſòchlag
~ „Nein, ſo ein Leichtlinn. Alles hat er nun ver»ſeßt - Wirt: „Das geht nimmer ſ»ſo weiter mit der Streiterei ~
und es iſt doch noch gar nicht Karneval!“ [2] entweder raufts, oder ſaufts Bruderſchaft!“ [2]
Beinahe Proteſt
~® „Wie geht das Geſchäft, welches Sie angefangen haben ?“ Junge Frau: „Nein, einen Rechtsanwalt möchte ich nie
~ „Vorzüglich, brillant, über alles Erwarten, man könnte wieder zum Manne; vor Gericht verteidigt er alles, und da-
beinahe zufrieden ſ»ein!“ ; heim iſt er der reine Staatsanwalt !“
Ep
Copyright 1911 by J. F. Schreiber