Ein gefiihrlicher Apparat
Apparat ja bei Zeugenvernehmungea und
Verhören eine bedeutende Nolle spielen; viele
Scherereien könnten die Gerichte sich damit
ersparen. Aber seine Einführung dürfte doch
Schwierigkeiten bereiten. Die Rechtsanwälte
dürsten vielleicht dagegen sein.
Jm Verkehr zwischen §>ändlern und Kon-
sumenten würde den lehten der Apparat des
Doktor Benussi manchmal sehr willkommen
sein. Angenehm wäre es doch znm Beispiel,
wenn man seinem Weinhändler bei einem Ab-
schluß das Instrument um die Brust hängen
könnte. Oder man will sich eincn Pelz kaufen
nnd liest die Inserate, die bekanntlich alle
anfangen: Pelz ist Vertrauenssache! Was ist
natürlicher, als daß man dann den Einkauf
nur mit §>ilfe des Wahrheitskontrollierers
machen möchte?
Aber anch bedenkliche Nachteile lasten sich
nicht verkennen. Wie man hört, haben bereits
einige reiche amerikanische Erbinnen an Doktor
Benussi gekabelt, ob er ihnen nicht mit dem
nächsten Schnelldampser einige Exemplare
seiner wundervollen Erfindung schicken könne.
Das eröffnet trübe Aussichten. Wenn nun
die jungen Amerikanerinnen künftig von jedem
Bewerber verlangen, dafi er die ausdrückliche,
laut gesprochene Erklärung abgibt: Ich liebe
Sie nur um Ihrer selbst willen, mein gnädiges
Fräulein, und denke nicht im geringsten an
Ihr Geld, das meinetwegen gestohlen oder
vom Teusel geholt werden könnte! And wenn
der Freier dabei auf seiner Brust in der
Gegend der sünften Rippe den Apparat tragen
müßte? Ia, was sollte dann aus all den jungen
Münnern werden, die ohne Geld aber mit
edlen Namen über den Ozean ziehen, ihr Glück zu suchen?
Keine einzige Milliardärserbin würden sie mehr kriegen.
— „Anser Tenor zeigt heute aber auch alle seine Mittel."
— „Erklärlich! Wie ich hörte, hat er heute den Offen-
barungseid leisten müssen."
üeberhaupt: ohne Lügen geht es nun cinmal nicht. Es
können doch alle Lügen künftig nicht »ur gedruckt werden.
Nr. 1201
Zeitschrift für Humor und Kunst
^lloiniAS In8oratenannabmo: lluöoll k^asse, ^.nnonosn-bxpsäition.
Apparat ja bei Zeugenvernehmungea und
Verhören eine bedeutende Nolle spielen; viele
Scherereien könnten die Gerichte sich damit
ersparen. Aber seine Einführung dürfte doch
Schwierigkeiten bereiten. Die Rechtsanwälte
dürsten vielleicht dagegen sein.
Jm Verkehr zwischen §>ändlern und Kon-
sumenten würde den lehten der Apparat des
Doktor Benussi manchmal sehr willkommen
sein. Angenehm wäre es doch znm Beispiel,
wenn man seinem Weinhändler bei einem Ab-
schluß das Instrument um die Brust hängen
könnte. Oder man will sich eincn Pelz kaufen
nnd liest die Inserate, die bekanntlich alle
anfangen: Pelz ist Vertrauenssache! Was ist
natürlicher, als daß man dann den Einkauf
nur mit §>ilfe des Wahrheitskontrollierers
machen möchte?
Aber anch bedenkliche Nachteile lasten sich
nicht verkennen. Wie man hört, haben bereits
einige reiche amerikanische Erbinnen an Doktor
Benussi gekabelt, ob er ihnen nicht mit dem
nächsten Schnelldampser einige Exemplare
seiner wundervollen Erfindung schicken könne.
Das eröffnet trübe Aussichten. Wenn nun
die jungen Amerikanerinnen künftig von jedem
Bewerber verlangen, dafi er die ausdrückliche,
laut gesprochene Erklärung abgibt: Ich liebe
Sie nur um Ihrer selbst willen, mein gnädiges
Fräulein, und denke nicht im geringsten an
Ihr Geld, das meinetwegen gestohlen oder
vom Teusel geholt werden könnte! And wenn
der Freier dabei auf seiner Brust in der
Gegend der sünften Rippe den Apparat tragen
müßte? Ia, was sollte dann aus all den jungen
Münnern werden, die ohne Geld aber mit
edlen Namen über den Ozean ziehen, ihr Glück zu suchen?
Keine einzige Milliardärserbin würden sie mehr kriegen.
— „Anser Tenor zeigt heute aber auch alle seine Mittel."
— „Erklärlich! Wie ich hörte, hat er heute den Offen-
barungseid leisten müssen."
üeberhaupt: ohne Lügen geht es nun cinmal nicht. Es
können doch alle Lügen künftig nicht »ur gedruckt werden.
Nr. 1201
Zeitschrift für Humor und Kunst
^lloiniAS In8oratenannabmo: lluöoll k^asse, ^.nnonosn-bxpsäition.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Unser Tenor zeigt heute aber auch alle seine Mittel; Zwei Feinschmecker
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Inschrift/Wappen/Marken
Transkription
- "Unser Tenor zeigt heute aber auch alle seine Mittel." - "Erklärlich! Wie ich hörte, hat er heute den Offenbarungseid leisten müssen."
Anbringungsort/Beschreibung
Bildunterschrift Bild 1
Transkription
Alleinige Inseratenannahme: Rudolf Mosse, Annoncen-Expedition.
Anbringungsort/Beschreibung
Bildunterschrift Bild 2
Transkription
Zwei Feinschmecker; Van Houtens Cacao Das beste tägliche Getränk - für jeden Haushalt -
Anbringungsort/Beschreibung
Bildbeschriftung Bild 2
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Kommentar
Unidentifizierte Signatur (A. Kgt.?)
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1914
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1915
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thematisierte Person/Körperschaft (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 96.1914, Nr. 1201 (01.01.1914), S. 17 Universitätsbibliothek Heidelberg
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg