Meggendorfer-Blätter, München
Lragöäie
einer wiele tsnrle nial
6in lsnkier, lieller Monäenllrskl.
§ein blalles, lcblsnkes Leibchen
ölich einem kllenvveibchen.
Xein einrig kslmchen knickte er.
Xein öänleblümchen ürllckte er,
kr tanrte rsrt unll leile
Nuk moncllichtliille Aeile.
vs beimlich suk llem bimmelsrunä
krlchien ein lchwsrrer Llolkenbunä.
ver Moncllirsbl tsnrte beiler
klnct unbekllmmert weiter.
ver lllolkenkuncl cvuchs rielengrob,
ver Monclllrrbl tsn^te sbnungslos,
8is jsblings, schl mit bsul unll bssr
ver Monllenllrsbl verlchlungen vvar!
vncl suk clem Aielengrunci,
Lsg lcbwsrr uncl runcl
vss 8cha»enbilci vom lllolkenbuncl.
Kurt Küärler
Vergeßlich Besucher: „Warum hängt denn da neben der
Wanduhr das Taschentuch mit dem Knoten?"
Patient: „Das soll mich halt daran erinnern,
daß ich alle zwei Stunden einnehmen muß!"
Mißglückter Titel einer Broschüre
„Ieder sein eigener Tierarzt!"
Weitblickend
— „Der Bewerber um den Buchhalterposten macht einen
recht energischen Eindruck."
— „Ia, da wird es Mühe machen, den einmal wieder hin-
auszuschmeißen."
Auch ein Trost
§>err <auf einer Statiori der Sekundärbahn): „Das ist doch ent-
setzlich, wann geht es denn wieder weiter, der Zug steht doch
über zwanzig Minuten da?"
Schasfner: „Machen Sie sich nichts draus, . . . der Ort
hat eine sehr gesunde Lage!"
Für den Eckschrank
Tante Aurelie hat einen wun-
derbaren alten Eckschrank aus
Birnbaumholz mit unendlich zar-
ter Maserung. Darin hat sie die
Liköre stehn, die sie ihren Gästen
vorsetzt. Zum Teil sind es eigen-
gebraute, denn auf das Brauen
von Schnäpsen versteht sich die
Tante, das muß man ihr lassen.
Vor einigen Wochen machte ich
Tante Aurelie einen Besuch. Ehe
ich wieder ging, schenkte sie mir
noch einen Bergamottelikör ein.
Bei der Gelegenheit klagte sie:
„Ich weiß nicht, was das mit
dem Schrank ist. Ob das Zimmer
seucht ist? Aeberall bekommt er
so merkwürdige Flecken, die schöne
Maserung ist ganz verdorben.
Weiß du nicht, was man dagegen
machen kann?"
Ich wußte es leider nicht. Ge-
stern ließ ich meinen Schreibtisch
neu aufpolieren, — durch einen
alten, würdigen Schreinermeister, der sich dieser Aufgabe
mit großer Lingebung unterzog. Als ich ihn so hantieren
sah, fiel mir Tante Aurelies Eckschrank ein. Ob er nicht
ein Mittel wüßte, fragte ich den Meister, um von einem
alten Schrank aus Birnbaumholz Stockflecke sortzubringen.
— Ia, so etwas hätte er, sagte der Mann; das wäre so-
gar seine Spezialität. Es wäre zwar sein Geschästsgeheimnis,
aber aus Freundschast wollte er mir eine Flasche davon
ablassen.
Ich gab ihm eine alte Flasche mit, die aus dem Dan-
ziger „Lachs" stammte, aber natürlich leer war. Durch einen
Lehrjungen schickte er sie mir zurück, gesüllt mit einer braunen,
stark duftenden Flüssigkeit. Ich packte die Flasche sorgfältig
ein und sandte sie au Tante Aurelie. Dazu eine Karte:
„Liebe Tante, hier ist etwas ganz ausgezeichnetes für den
Eckschrank. Probiere es doch einmal!"
Oop^riAbt 1914 bz^ F. 1?. Lebrsibei'
Lragöäie
einer wiele tsnrle nial
6in lsnkier, lieller Monäenllrskl.
§ein blalles, lcblsnkes Leibchen
ölich einem kllenvveibchen.
Xein einrig kslmchen knickte er.
Xein öänleblümchen ürllckte er,
kr tanrte rsrt unll leile
Nuk moncllichtliille Aeile.
vs beimlich suk llem bimmelsrunä
krlchien ein lchwsrrer Llolkenbunä.
ver Moncllirsbl tsnrte beiler
klnct unbekllmmert weiter.
ver lllolkenkuncl cvuchs rielengrob,
ver Monclllrrbl tsn^te sbnungslos,
8is jsblings, schl mit bsul unll bssr
ver Monllenllrsbl verlchlungen vvar!
vncl suk clem Aielengrunci,
Lsg lcbwsrr uncl runcl
vss 8cha»enbilci vom lllolkenbuncl.
Kurt Küärler
Vergeßlich Besucher: „Warum hängt denn da neben der
Wanduhr das Taschentuch mit dem Knoten?"
Patient: „Das soll mich halt daran erinnern,
daß ich alle zwei Stunden einnehmen muß!"
Mißglückter Titel einer Broschüre
„Ieder sein eigener Tierarzt!"
Weitblickend
— „Der Bewerber um den Buchhalterposten macht einen
recht energischen Eindruck."
— „Ia, da wird es Mühe machen, den einmal wieder hin-
auszuschmeißen."
Auch ein Trost
§>err <auf einer Statiori der Sekundärbahn): „Das ist doch ent-
setzlich, wann geht es denn wieder weiter, der Zug steht doch
über zwanzig Minuten da?"
Schasfner: „Machen Sie sich nichts draus, . . . der Ort
hat eine sehr gesunde Lage!"
Für den Eckschrank
Tante Aurelie hat einen wun-
derbaren alten Eckschrank aus
Birnbaumholz mit unendlich zar-
ter Maserung. Darin hat sie die
Liköre stehn, die sie ihren Gästen
vorsetzt. Zum Teil sind es eigen-
gebraute, denn auf das Brauen
von Schnäpsen versteht sich die
Tante, das muß man ihr lassen.
Vor einigen Wochen machte ich
Tante Aurelie einen Besuch. Ehe
ich wieder ging, schenkte sie mir
noch einen Bergamottelikör ein.
Bei der Gelegenheit klagte sie:
„Ich weiß nicht, was das mit
dem Schrank ist. Ob das Zimmer
seucht ist? Aeberall bekommt er
so merkwürdige Flecken, die schöne
Maserung ist ganz verdorben.
Weiß du nicht, was man dagegen
machen kann?"
Ich wußte es leider nicht. Ge-
stern ließ ich meinen Schreibtisch
neu aufpolieren, — durch einen
alten, würdigen Schreinermeister, der sich dieser Aufgabe
mit großer Lingebung unterzog. Als ich ihn so hantieren
sah, fiel mir Tante Aurelies Eckschrank ein. Ob er nicht
ein Mittel wüßte, fragte ich den Meister, um von einem
alten Schrank aus Birnbaumholz Stockflecke sortzubringen.
— Ia, so etwas hätte er, sagte der Mann; das wäre so-
gar seine Spezialität. Es wäre zwar sein Geschästsgeheimnis,
aber aus Freundschast wollte er mir eine Flasche davon
ablassen.
Ich gab ihm eine alte Flasche mit, die aus dem Dan-
ziger „Lachs" stammte, aber natürlich leer war. Durch einen
Lehrjungen schickte er sie mir zurück, gesüllt mit einer braunen,
stark duftenden Flüssigkeit. Ich packte die Flasche sorgfältig
ein und sandte sie au Tante Aurelie. Dazu eine Karte:
„Liebe Tante, hier ist etwas ganz ausgezeichnetes für den
Eckschrank. Probiere es doch einmal!"
Oop^riAbt 1914 bz^ F. 1?. Lebrsibei'