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25

Zeitschrift für Humor und Kunst

Darunr

Kaufmann (zum andern):
„Bei dir sind noch gar
keine Ladendiebftähle vor-
gekommen?"

— „Nein, meine 2ilte
schielt, und da weiß so
ein Spitzbube nie genau,
wo sie hinschaut!"

Der Schauspieler
und die gütige Fee

Von I. I. Pargner

Äöchst beklommenen
Äerzens wandelte heute
der junge Schauspieler
Richard Lvwenkopf durch
den Wald.

Stand sonst sein Sinn
nach dem Cafä der fide-
len Kollegenschaft, nach
kleinen Liaisons, so war
ihm heute dasAlles höchst
wurschtig.

Philosophische Be-
trachtungen jagten ihm
durch's Äirn! Wie kann
ein einziger Mensch, wo
'es deren Millionen gibt,
der Brennpunkt alles
Pechs werden? Wie
weiß es dcr Regisseur
Schicksal einzurichten, daß
so eine Menge ünange-
nehmes sich über einem
einzigen Äaupte sammelt?

Löwenkopf hatte so man-
che Krisis durchgemacht,
aber so was von Klemme
— doch noch niemals.

Wie wäre auch er,
der sich sonst jahrelang
mit den gemalten Bäu-
men, Bächen, Wäldern,

Bergen begnügte, in den stillen Forst gekommen? Äier
wollte er in aller Ruhe seine Lage durchdenken, hier hoffte
er noch einmal zu finden, wie sich dieser gordische Knoten
lösen ließe.

Die Zimmerfrau hatte ihm gekündigt und nach Plebe-
jerart die Sachen, die ihm gehörten, mit Beschlag belegt.
Schuster, Schneider hatten im Vorzimmer Permanenz-
dienst eingerichtet und trachteten wie die Tiger seiner hab-
haft zu werden, der Geldbriefträger war eine sagenhafte
Gestalt geworden, im Cass ließ man ihn eine halbe

Weibliches Argurnent

— „Wie lange wirds dauern, dann sind die herrlichen Tage hier zu Ende, und ich stehe
wieder mitten im ausreibenden Trubel der Wintersaison."

— „Na, so bleibe doch einmal einen Winter bei uns heraußen."

— „Das geht nicht, meine Freundin Klara wartet ja längst schon auf so eine Gelegenheit."

Stunde aus den Morgenkaffee warten, und ausgcrechnet
vier Minuten vor Beginn der Morgenprobe erschien Iean
mit versteinertem Gesichte und stellte den glühend heißen
Kaffee hin, und das Alles, weil er ihm siebenundvierzig
Mark und einen Pfennig schuldete! In dem Nestaurant,
deffen Abonnent er zu sein die Ehre hatte, stand kein Ge-
deck mehr bereit, erst sobald er erschien, erbarmte sich der
Pikkolo allmählich und schob ihm ein solches langsam unter
die Nase. Zwischen Suppe, Fleisch und Nachtisch lernte
er die Annehmlichkeiten der langen Zwischenakte kennen.

Guter Vergleich

Fremder: „Ihre Zei-
tung hier ist wie ein
Krebs!"

Wirt: „Wieso?"

— „Na, 's beste was
drin ist, kommt von der
Schere!"
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