DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.19927#0181
Zeitschrift für Humor und Kunst 165
Steigerung ^ "Nun denke doch, Karl, jetzt hat Irma sich sest vorgenommen, zur Bühne zn gehen."
— „Fest vorgenommen, das wäre nicht so schlimm. Aber sie kapriziert sich darauf."
Das verlorene Gedächtnis Von Robinson
Eine Woche nach Faschingsschluß kam meiu Freund
Oskar zu mir. „Bitte, gib dich keinen grundlosen Besürch-
tungen hin, mein Lieber! Ich will dich nicht anpumpen.
Denn natürlich hast du selbst nichts übrig. Aber ich babe
einen Entschluß gesaßt. Der Februar hat diesmal zwar
nur 28 Tage, aber bis am Letzten der Geldbrief von meinem
Alten kommt, daraus kann ich unmöglich warten. Kredit
habe ich nicht mehr, der Fasching hat ihn erschöpft. And
mich hat er auch erschöpft. Ich brauche Ruhe und gute
Verpflegung bis zum Ende dieses sonst trostlojen Monats.
Und ich werde sie mir verschaffen."
„Willst du dich etwa einsperren lassen?"
„Nein, mein Lieber. Zwar zuerst habe ich daran gedacht,
aber das läßt sich ohne peinliche Begleitumstände nicht arran-
gieren. Und da ich augenblickliche Lilfe brauche, könnte es
sich doch nnr um eine sosort zu verhängende Llntersuchungs-
haft handeln. Da ist Selbstbeköstigung erlaubt, aber die
kostet doch auch Geld. And vor allem: das wäre mir nicht
komfortabel genug. Nein, ich werde etwas anderes untcr-
nehmen. Ich brauche keine Anterstützung dabei. Nur um
einen Gefallen möchte ich dich bitten. Reserviere'dir eine
Kleinigkeit Bargeld, damit du am Lehten dieses Monats
einen kleinen Ausflug nach unserm freundlichen Vorort, der
idyllischen Stadt Schwanenburg unternehmen kannst. Dort
begibst du dich nach dem städtischen Krankenhaus und erkun-
digst dich, ob nicht in der letzten Zeit ein jüngerer Lerr
eingeliefert worden ist. Dabei gibst du eine möglichst genaue
Beschreibung meiner Person. Darauf wird man dich zu
eiuem Patienten des Krankenhauses führen. Dieser Patient
werde ich sein. Sowie du mich crblickst, rufst du mit allcn
MMWWWWNiuWMlÄ
Steigerung ^ "Nun denke doch, Karl, jetzt hat Irma sich sest vorgenommen, zur Bühne zn gehen."
— „Fest vorgenommen, das wäre nicht so schlimm. Aber sie kapriziert sich darauf."
Das verlorene Gedächtnis Von Robinson
Eine Woche nach Faschingsschluß kam meiu Freund
Oskar zu mir. „Bitte, gib dich keinen grundlosen Besürch-
tungen hin, mein Lieber! Ich will dich nicht anpumpen.
Denn natürlich hast du selbst nichts übrig. Aber ich babe
einen Entschluß gesaßt. Der Februar hat diesmal zwar
nur 28 Tage, aber bis am Letzten der Geldbrief von meinem
Alten kommt, daraus kann ich unmöglich warten. Kredit
habe ich nicht mehr, der Fasching hat ihn erschöpft. And
mich hat er auch erschöpft. Ich brauche Ruhe und gute
Verpflegung bis zum Ende dieses sonst trostlojen Monats.
Und ich werde sie mir verschaffen."
„Willst du dich etwa einsperren lassen?"
„Nein, mein Lieber. Zwar zuerst habe ich daran gedacht,
aber das läßt sich ohne peinliche Begleitumstände nicht arran-
gieren. Und da ich augenblickliche Lilfe brauche, könnte es
sich doch nnr um eine sosort zu verhängende Llntersuchungs-
haft handeln. Da ist Selbstbeköstigung erlaubt, aber die
kostet doch auch Geld. And vor allem: das wäre mir nicht
komfortabel genug. Nein, ich werde etwas anderes untcr-
nehmen. Ich brauche keine Anterstützung dabei. Nur um
einen Gefallen möchte ich dich bitten. Reserviere'dir eine
Kleinigkeit Bargeld, damit du am Lehten dieses Monats
einen kleinen Ausflug nach unserm freundlichen Vorort, der
idyllischen Stadt Schwanenburg unternehmen kannst. Dort
begibst du dich nach dem städtischen Krankenhaus und erkun-
digst dich, ob nicht in der letzten Zeit ein jüngerer Lerr
eingeliefert worden ist. Dabei gibst du eine möglichst genaue
Beschreibung meiner Person. Darauf wird man dich zu
eiuem Patienten des Krankenhauses führen. Dieser Patient
werde ich sein. Sowie du mich crblickst, rufst du mit allcn
MMWWWWNiuWMlÄ