Zeitschrift für Humor und KunsL 187
— „Es ist traurig, daß ich als Kunstmaler in die Lage komme, hier
Schnee mit Ihnen schaufeln zu müssen."
— „Negen's Eahna net auf! I hab aa a mal Millionär wern wollen."
Ein Danaergeschenk
von ihm abgeschnittenen
Spitzen an sich. And sie
schärfte ihm ein: „Tu
mir den Gefallen, mein
Lieber, und schneide
deine Zigarren nur mit
dem neuen Abschneider
ab, ich möchte nämlich
die Spitzen für einen
wohltätigen Zweck sam-
meln."
Äerr Krull freute
sich über die Absicht sei-
ner Gattin. Vielleicht
würde sie nun nicht
mehr, wie srüher von
Zeit zu Zeit, über un-
mäsiiges Nauchen rai-
sonnieren.
Die Zeit verging.
Lerr Krull rauchte, und
seine Gattin sammelte
die Spitzen, — ein Vier-
teljahr lang. Am ersten
April aber trat sie vor
ihn hin, zeigte ihm eine
große Schachtel mit ab-
geschnittenen Zigarren-
spitzen und erklärte:
„So, mein Lieber, sieh
dir das an! In einem
Vierteljahr hast du
neunhundertunddrei Zi-
garren geraucht. Das
Stück zu fünfzehn Pfen-
nigen macht das hun-
dertfünfunddreißig
Mark und fünfundvier-
zig Pfennige. Was dem
einen recht ist, ist dem
andern billig. Wenn du
so viel Geld sür bloßen
Nauch übrig hast, wirst
du mir auch wohl anstandslos diese Nechnung meiner Putz-
macherin bezahlen können. Sie macht gerade hundertfüns-
unddreißig Mark. Das war der wohltätige Zweck, zu dem
ich die Spitzen gesammelt habe." Robinso»
Schmeichelhaft
Maler: „Gut; ich werde Ihnen das Bild, der Not ge°
horchend, für fünfzig Mark verkaufen, meinen Namen setze
ich aber nicht darunter!"
Kunsthändler: „Dann hätte ich Ihnen auch nur dreißig
gegeben I"
8!" 8!
Ich machte unlängst mit meinem dreijährigen Pceffen
eine Dampfersahrt und entnahm unterwegs in der Ka-
jüte einen Prospekt der Gesellschaft. Später, auf dem §>eim-
weg, der in einer übersüllten Elektrischen stattsand, fiel der
Kleine in sanftem Schlummer. Eine scharfe Kurve aber
brachte ihn zum Erwachen, und sich die Augen reibend, rief er
plötzlich laut und munter:
Weißt du noch, wie wir vorhin auf dem Dampfer das
Buch gestohlen haben? D. Klostnski
Fatal
— „So, der Tändler Maier ist im Walde seiner Kleider
beraubt worden?"
— „Ia, und als er bei Dunkelheit heimkam, stellte sich her-
aus, daß der Gauner seinen Naub in Maiers Geschäst
verkauft hatte."
Protest
Kompagnon: „Was sagen S', ich interessiere mich nicht
fors Geschäft? Labe ich Ihnen nicht noch kürzlich, als
Sie die Ware so teuer eingekauft hatten, das Tintenfaß
an den Kvpf geworfen?"
Gewichtiger Grund
Mit Löchstgeschwindigkeit kommt ein Trambahnwageil
dahergefahren. Da flattert von der hinteren Plattform
etwas Weißes auf die Straße und senkt sich auf den Asphalt
hernieder, mitten zwischen Automobile, Droschken und Nad-
fahrer. And ehe noch der Trambahnwagen zehn Meter
weiter ist, springt auch schon jemand herab, mitten zwischen
— „Es ist traurig, daß ich als Kunstmaler in die Lage komme, hier
Schnee mit Ihnen schaufeln zu müssen."
— „Negen's Eahna net auf! I hab aa a mal Millionär wern wollen."
Ein Danaergeschenk
von ihm abgeschnittenen
Spitzen an sich. And sie
schärfte ihm ein: „Tu
mir den Gefallen, mein
Lieber, und schneide
deine Zigarren nur mit
dem neuen Abschneider
ab, ich möchte nämlich
die Spitzen für einen
wohltätigen Zweck sam-
meln."
Äerr Krull freute
sich über die Absicht sei-
ner Gattin. Vielleicht
würde sie nun nicht
mehr, wie srüher von
Zeit zu Zeit, über un-
mäsiiges Nauchen rai-
sonnieren.
Die Zeit verging.
Lerr Krull rauchte, und
seine Gattin sammelte
die Spitzen, — ein Vier-
teljahr lang. Am ersten
April aber trat sie vor
ihn hin, zeigte ihm eine
große Schachtel mit ab-
geschnittenen Zigarren-
spitzen und erklärte:
„So, mein Lieber, sieh
dir das an! In einem
Vierteljahr hast du
neunhundertunddrei Zi-
garren geraucht. Das
Stück zu fünfzehn Pfen-
nigen macht das hun-
dertfünfunddreißig
Mark und fünfundvier-
zig Pfennige. Was dem
einen recht ist, ist dem
andern billig. Wenn du
so viel Geld sür bloßen
Nauch übrig hast, wirst
du mir auch wohl anstandslos diese Nechnung meiner Putz-
macherin bezahlen können. Sie macht gerade hundertfüns-
unddreißig Mark. Das war der wohltätige Zweck, zu dem
ich die Spitzen gesammelt habe." Robinso»
Schmeichelhaft
Maler: „Gut; ich werde Ihnen das Bild, der Not ge°
horchend, für fünfzig Mark verkaufen, meinen Namen setze
ich aber nicht darunter!"
Kunsthändler: „Dann hätte ich Ihnen auch nur dreißig
gegeben I"
8!" 8!
Ich machte unlängst mit meinem dreijährigen Pceffen
eine Dampfersahrt und entnahm unterwegs in der Ka-
jüte einen Prospekt der Gesellschaft. Später, auf dem §>eim-
weg, der in einer übersüllten Elektrischen stattsand, fiel der
Kleine in sanftem Schlummer. Eine scharfe Kurve aber
brachte ihn zum Erwachen, und sich die Augen reibend, rief er
plötzlich laut und munter:
Weißt du noch, wie wir vorhin auf dem Dampfer das
Buch gestohlen haben? D. Klostnski
Fatal
— „So, der Tändler Maier ist im Walde seiner Kleider
beraubt worden?"
— „Ia, und als er bei Dunkelheit heimkam, stellte sich her-
aus, daß der Gauner seinen Naub in Maiers Geschäst
verkauft hatte."
Protest
Kompagnon: „Was sagen S', ich interessiere mich nicht
fors Geschäft? Labe ich Ihnen nicht noch kürzlich, als
Sie die Ware so teuer eingekauft hatten, das Tintenfaß
an den Kvpf geworfen?"
Gewichtiger Grund
Mit Löchstgeschwindigkeit kommt ein Trambahnwageil
dahergefahren. Da flattert von der hinteren Plattform
etwas Weißes auf die Straße und senkt sich auf den Asphalt
hernieder, mitten zwischen Automobile, Droschken und Nad-
fahrer. And ehe noch der Trambahnwagen zehn Meter
weiter ist, springt auch schon jemand herab, mitten zwischen