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Meggendorfer-'BläLter, München
Begründet
Sommersrischler:
„Früher kostete das An-
geln an der verbotenen
Stelle zwei Mark und
jetzt drei; ans welchem
Grnnde ist die Strase
erhöht worden?"
Einheimischer: „Es
soll a Fisch gesehen wor-
den sein!"
Die jugendliche Mutter
Ankündigung im Bahnhofsgebäude
Zur Beachtung sür das reisende Pnblikum.
Die Schnellzüge fahren von der Nordseite ab, die Personen-
züge von der Südseite. Ein Kompaß zur Orientierung
befindet sich an der Westseite.
Boshaft
Stammgast (als er merkt, wie schon der dritte Fremde wegen
schlechter Bsdienung und schlechten Essens davon läuft, zum Wirk): „Mir
scheint, für dich wäre es besser, wenn du schauen würdest,
die Restauration auf einem Schiffe zu kriegen!"
Das Meffer
Kochen konntesienicht,
die Pauline, 2lmtsrich-
ters neues Mädchen,
aber gut und willig war
sie, und was die gnädige
Frau ihr austrug, be-
solgte sie aus die Silbe
genau. Also, Amtsrich-
ters hatten letzten Sonn-
tag zu Mittag Gäste.
Zum Nachtisch sollte es
cinen Pudding geben.
Die Frau Amtsrichter
hatte ihn selbst auss
Feuer gesetzt; Pauline
brauchte ih» nur herun-
terzunehmen, sowie er
gar war. Ob sie auch
wüßte,wann das derFall
lväre?„Nee!" sagtePau-
line, und die gnädige
Frau instruierte: „Sie
nehmen also ein Messer,
Pauline, und stecken es
in den Pudding. tlnd
wenn es sauber lvieder
heraus kommt, dann ist
dcr Puddiug gar."
Die Äerrschasten sa-
ßen beim Braten. Zwei-
mal tauchte Pauline un-
geruscn auf und schaute
nach, ob sie nicht Teller
und Bestecke wechseln
sollte. Einegewissetlnge-
duld malte sich in ihren
Zügen, und sie schien
eine ängstliche Frage
auf dem Lerzen zu ha-
ben, als die gnädige
Frau sie kurz wiedcr hinaus schickte. Dann mußte nach ihr
geklingelt wcrden. Onkel Anton, dein Ehrengast, war das
Messer hingesallen, das Messer, das er gern und mit Ge-
nuß zum Munde führte. Pauline mußte ihm ein neues
bringen. Ihr Gesicht glänzte freudig dabei.
Nachher kam der Pudding. „Na, Pauline, haben Sie
sich überzeugt, ob er auch wirklich gar ist?" erkundigte stch
die gnädige Frau. And Pauline erklärte stolz: „Fein gar
ist er geworden. Ich hatt' erst gar kein ordentlich schmut-
ziges Messer in der Kllche. Es war man gut, daß vorhin
das Messer hingefallen ist. Fein saubcr ist's wieder 'raus-
gekommen." —on.
— „Wenn ich heute abend mit auf den Ball darf, Mama,
dann erzähle ich dir auch, wer mich gestern abeud in
der Gesellschast gefragt hat, ob du meine öchwester sciest."
Meggendorfer-'BläLter, München
Begründet
Sommersrischler:
„Früher kostete das An-
geln an der verbotenen
Stelle zwei Mark und
jetzt drei; ans welchem
Grnnde ist die Strase
erhöht worden?"
Einheimischer: „Es
soll a Fisch gesehen wor-
den sein!"
Die jugendliche Mutter
Ankündigung im Bahnhofsgebäude
Zur Beachtung sür das reisende Pnblikum.
Die Schnellzüge fahren von der Nordseite ab, die Personen-
züge von der Südseite. Ein Kompaß zur Orientierung
befindet sich an der Westseite.
Boshaft
Stammgast (als er merkt, wie schon der dritte Fremde wegen
schlechter Bsdienung und schlechten Essens davon läuft, zum Wirk): „Mir
scheint, für dich wäre es besser, wenn du schauen würdest,
die Restauration auf einem Schiffe zu kriegen!"
Das Meffer
Kochen konntesienicht,
die Pauline, 2lmtsrich-
ters neues Mädchen,
aber gut und willig war
sie, und was die gnädige
Frau ihr austrug, be-
solgte sie aus die Silbe
genau. Also, Amtsrich-
ters hatten letzten Sonn-
tag zu Mittag Gäste.
Zum Nachtisch sollte es
cinen Pudding geben.
Die Frau Amtsrichter
hatte ihn selbst auss
Feuer gesetzt; Pauline
brauchte ih» nur herun-
terzunehmen, sowie er
gar war. Ob sie auch
wüßte,wann das derFall
lväre?„Nee!" sagtePau-
line, und die gnädige
Frau instruierte: „Sie
nehmen also ein Messer,
Pauline, und stecken es
in den Pudding. tlnd
wenn es sauber lvieder
heraus kommt, dann ist
dcr Puddiug gar."
Die Äerrschasten sa-
ßen beim Braten. Zwei-
mal tauchte Pauline un-
geruscn auf und schaute
nach, ob sie nicht Teller
und Bestecke wechseln
sollte. Einegewissetlnge-
duld malte sich in ihren
Zügen, und sie schien
eine ängstliche Frage
auf dem Lerzen zu ha-
ben, als die gnädige
Frau sie kurz wiedcr hinaus schickte. Dann mußte nach ihr
geklingelt wcrden. Onkel Anton, dein Ehrengast, war das
Messer hingesallen, das Messer, das er gern und mit Ge-
nuß zum Munde führte. Pauline mußte ihm ein neues
bringen. Ihr Gesicht glänzte freudig dabei.
Nachher kam der Pudding. „Na, Pauline, haben Sie
sich überzeugt, ob er auch wirklich gar ist?" erkundigte stch
die gnädige Frau. And Pauline erklärte stolz: „Fein gar
ist er geworden. Ich hatt' erst gar kein ordentlich schmut-
ziges Messer in der Kllche. Es war man gut, daß vorhin
das Messer hingefallen ist. Fein saubcr ist's wieder 'raus-
gekommen." —on.
— „Wenn ich heute abend mit auf den Ball darf, Mama,
dann erzähle ich dir auch, wer mich gestern abeud in
der Gesellschast gefragt hat, ob du meine öchwester sciest."