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Meggendorfer-Blätter — 99.1914 (Nr. 1240-1253)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1469#0058
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54 Meggendorfer-Blätter, München

Abgegraste Wiese

— „Sagen Sie, Lerr Malcr, ist auf jenem Schloß wohl
für zwei fahrende Sänger etwas zu holen?"

— „Ausgeschlossen! Ich habe da die letzten acht Tage
gemalt, und wo ich eine Woche war, werden die nächsten
drei Monate die andern Künstler 'rausgeschmissen "

Doch überflüssig

Nur zwei Wochen war Onkel Ludwig zu Besuch ge-
blieben. Eigentlich hatte er sich auf vier eingerichtet, aber
er hielt es nicht länger aus. Fünf Kilo hatte er schon
abgenommen, und mehr wollte er nun wirklich nicht zu-
setzen. Es war schon ein Skandal, wie Tante Barbara
die Schäye ihrer Speisekammer verteidigte. Freilich, es
hing ja Dauerware darin, Würste und Schinken und Speck-
sciken, aber fchließlich sollten diese guten Dinge doch nicht
für die Ewigkeit dauern. tlnd mindestens dreimal die Woche
hatte sie nur vegetarisch gekocht, — der Schlächter hätte so
elendes Fleisch, hatte sie erklärt.

Also, nun fuhr Onkel Ludwig ab. Am sechs Ahr morgens
ging das Schiff. Am Abend vorher hatte Tante Barbara
es auf elnmal mit Rührung bekommen. „Ich muß ihm
etwas Gutes auf die Reise mitgeben," sagte sie und holte
vorsorglich eineherrlicheZervelatwurstaus der Speisekammer.

Von der sollte Onkel Ludwig etwas auf Brötchen ge-
legt mitbekommen.

Aber als wir nun früh morgens zum letzten Mal mit
Onkel Ludwig zusammen am Frühstückstisch saßen, da blies
ein Wind, für den in der Stärkenskala wahrscheinlich die
höchste Nummer galt. And meilenweit konnte man die
See brüllen hören.

„Na, das kann ja schön werden, Kinder!" sagte Onkel
Ludwig.

Tante Barbara hatte gerade die schöne Wurst zur
Land genommen, um für den Neisenden den Proviant zu-
recht zu machen. Da fiel ihr etwas ein. „Wirst du am Ende
seekrank?" erkundigte sie sich bei Onkel Ludwig.

Der meinte: „Na, ein bißchen Seegang vertrage ich
schon, aber bei diesem Weiter will ich nicht für mich
garantieren."

Da legte Tante Varbara die Wurst wieder fort. „Da
gebe ich dir lieber nichts mit, lieber Ludwig. — es würde
ja doch seinen Zweck verfehlen." -on.

Il'sumei'

sssris Irsumei' sel^i siusi suk sein ssusi,
In glüudigem Uerlrsunu,
sluns Irsumer will sein Künigssusilulz
ssuL u/eisien U/uII<uri üsuuu.

ffiu ssliugeu u/ebi üurusiL wuiieufulü,
ruususiuu riugs üiu Luulieu.
ssuus Irüumur ruiiui iu üiu U/uIi,
lliu ssüuigiu ^u suusiuu . . .

U/iu Züuieu siuigi üur dluuu sssuusi.
ll sseiiei'Ius!, u U/uuue!
llie lüreie liegi um siiieciui'sik'suusi
sluü dliureli iu ciie Zuuue.

ll sseitei'Isg, u Zuuueususmiu —
slreuru/eg uuü U/egesu/euüe!
slsus Irüumei' iüsii üus Heiieu seiu,
llss ssiüi'usieu ist 2U ^uüe.

II v/uikeususilulz, u ssüuigsii'uum,
kluiliusil uuü blsuLi' silieüei' ....
slsus Ii'üumei' uuierm Lirueubsum,
ller üiusiiet U/iegeuüeilei'.

Auskunft

Prinzipal: „Wie schreibt denn unser Schuldner, den wir so grob ge-
mahnt haben? Lochachtungsvoll oder achtungsvoll?"

Buchhalter. „Iammervoll."

„Aber Äerr Doktor. ich hab' ja grad in der Küche Zwiebeln geschält."
„Macht nichts. Ich esse Zwiebelbonbons sehr gern."
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