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179

Kriegschronik der Meggendorfer Blätter, München

Weihnachtsbrief aus öem Ielöe

Ssmmerzeit, Sommerzeit

War es, öa ich ausgezogen.

Weihnacht kam, eh' wir's gsdacht, —

Ach, wie ist üie Zeit geflogenl

Als ich ging, als ich ging,

Hab' ich Lir ;um Trost gesprochen:

Unterm hcllen Wcihnachtsbaum
Wirü mein Her; an öeinem pocheir.

Ach es kann, ach es kann
Nicht nach Wünschen stcts geschehen;

Muß von üir mein Schatz so weit,

Ach so fern im Ielöe stehenl

Liebster Schatz, liebster Schah,

Wenn öie We hnachtsglocken klingen,

Wenn mit Lichtern strahlt öer Baum,

Wolll' ich -ir ein Ainglein bringen,

Sei nicht bös, ssi nicht bös,

Muß öir auch öas Ring ein fehlen;

Was es zu -ir sprechen sollt',

Nag öein Herze -ir erzählen.

Weine nicht «eine nicht,

Mußt öu heut' allein auch bleiben.

Tränen wär' rur eines w-rt:

Äönnt ich nicht mehr an üich schreiben.

Doch es schlägt, öoch es schlägt
Noch mein Her; in frohem Leben,

Unö mein Schatz spricht wohl: Nicht ionnt'
Weihnacht Schöneres mir geben. —on.

Die große Weihnachtskerze

Boshaft

Frau: „Sie werden heuer mit einem bescheidenen Christ-
geschenk zufrieden sein müsten, Anna."

Köchin: „Aber das war ich doch noch immer, gnädige Frau."

8!

— „Was ist denn Ihr Sohn, der im Feld steht?"

— „O, der hat einen gar hohen Posten. Er ist Winker."

Oslgenfiumoi'

lieber 8ott, wir sinä klein,

Lsß balä llater dei uns sein
Unä «r soll nebst anckern vingeip
kine lchöne ?ah»e bringen!
linck rum 8piel aui jeäen ?all

Linen Mohr vom öenegal.
Oäer vom Soläalenhimmel
Linen braven steiterlchimmel!
Schatk balä ?,ieäen aul cker fllelt
Äeil äer hrieg un; nicht gekäilt.
flmen. in. nae

Im l.srsrstt lisgt siri Zoläsl;

Im l,sib er sisbsn Kugsln kst,

Oocb ist er muntsr nock äsbsi,

O s ^Vunäsn sinä ikm sinsrlsi
„L; psk just so in äiess 2eit!"

8o meint sr vollsr läsitsrleeit
„Osnn lVsiknsckt iLt's unä ick bin grsä,
V/is sick's gskört, sin Oisisoiäst."

Nur, wer die Sehnsucht kennt. .!

Eine Szen« ani Telephon
„Lier Amt!"

„Ach, Fiäulein: bitte das Fernamt!"
„Fernamt?"

„Ach, Fräulein: hier ist 3345, Emmy
Fischer — ich möchte mit Zonnebeke ver-
bunden werden!"

„Wie heißt der Ort? Buchstabieren
Sie bitte!

„Z-o—n-n-e—b—e—k—e!"

„Wo soll der Ort liegen?"

„Bei Nouffelacre, Fräulein — N—o
u—s—s—e—l—a—e—r—e!"

„Zonnebeke bei Nousselaere???"

„Ia, Fräulein: mein Bräutigam schreibt
mir doch, sie haben dort ihr Telephon im
Schützengraben!" Ludwig Engel
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