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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 20.1895 (Nr. 210-222)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16558#0018
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L. INeggendorfers L) u rn or i st i s ch e Blätter.

damit ich auch 'inal ungliicklich sein kann. Ich will lachen und
weinen, ich will geärgert seinl"

Sie sank erschöxst in einen Sessel.

Else hatte mit ossenem Nunde dagesessen. Ab und zu
hatte sie ängstlich nach der Thüre geseheu, um schnell entwischen
zu können.

„ksast Ou mich nun verstanden?" fragte die junge Frau
nach einer weile.

„Ach, ich fürchte mich vor Dirl"

„Ich thue Dir nichts. Ich bin schon ruhiger. kjans muß
übrigens gleich kommen, da muß ich ruhig sein, sonst bittet er
gleich fußfällig um verzeihung, daß er eine viertelstunde später
kommt, als er versprochen hat." (Schluß folgt.)

Die vier Stände.

Der bserr Baron, sein Sohn, der kserr Lieutenant, der kserr
Gutsverwalter und der kserr j)farrer sind bei einem Nartins-
schmaus beieinander und zuletzt wird ausgemacht, daß jeder
der kjerren einen Toast ansbringen solle, es dürse aber bei Strafe
von eiu xaar Flaschen Lhampagner kein späterer Toast in dem
vorhergehenden schon enthalten sein. Der Baron beginnt: „Ls !
lebe der wehrstandl" — Der kjerr Lieutenant schließt sich
an und ruft: „Ls lebe der Nährstandl" — Lndlich erhebt !
sich der Gutsverwalter uud ruft: „Ls lebe der Lehrstand!
Und nun kommt die Reihe an den Ljerr pfarrer, von dem die
anderen bserren glauben, daß er nun in großer Verlegenheit sei.
Allein er erhebt sich ganz unbefangen, macht dem bjerrn Baron
ein Aompliment und ruft: „Ts lebe der Zehrstandl"

Immer proüilich.

Pferdehändler: „bserr Doktor, was fehlt dem Schimmelich?"

Tierarzt: „Lr hat die Druse, laßt den Trank, den ich aufgeschrieben, kochen und schüttet
dem Gaul alle zwei Stunden einen Schoppen voll einl"
pserdehändler: „bjerr Doktor, mei Sarlich hat ach an starken Lsusten, darf ich ihr nit
geben ach e Löffelche davon?"

Elefant als Lquilibrist.

Halli — hallo.

! ^itudenten lasen hoch erfreut
i —Am 6aus zu später Tageszeit
Lsalli — hallol —

Dort randalierten sie erst recht;

^ Drum warf der U)irt sie vollbezecht
bsalli — hallo!

Aus seinem /'A.5'/^V0.

! Da rief der eine aufgebracht:
j „Dem Grobian wird Ulk gemacht
kjalli — hallol
An seinem (7A.5'/.VO."

Man hob ihn schwierig in die kjöh'
Dort kratzt er aus das hohe
kjalli — hallol
Der Inschrift ,<?AV//^.

Und alles lacht aus vollem Mund,
Als andern Tags man lesen kunnt':
bsalli — hallo!

S. H.

Aeservatrecht.

j Fräulein kjedwig (zuihrerFreundin,

„Gratuliere bestens zur verlob-
ung. Das kam aber auch über-
raschend schnell."

Braut: „Ia, das gieng sehr rasch.
Ich kam auf den Ball, wurde von
Tdgar zum Tanze gebeten — kurz,
ich 'kann sagen: „Veni. viäi —

Bräutigam (emfallend): „Vici!"

Nedaktion: Max Schreiber. Drnck nnd Oerlag von Z. L. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stnttgart.

Geschäftsstelle in München: Cornrlinsstraste 19.
 
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