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https://doi.org/10.11588/diglit.16558#0039
Münchrn
Lorneliusstraße
Wirn
Dpernring (5.
H 213.
rrnd Postämtern, (Zt.Nr. 4191 .) Einzelne Num -----
und Postämtern, (Zt.Nr. 4191 .) Einzelne Nummer 25 Inserate 50die Nonpareille-Zeile. H 4
Der neue Kammeröiener.
raf Z. hatte das Unglück, daß
/ j^ln langjähriger Rarnmer-
diener sich verheiratete und
einen Bierverlag übernahm. Lr war
daher gezwungen, sich einen neuen
Bedienten zu suchen, und da er selber
ein hagerer und cholerischer Lserr war,
so imponierten ihm die beiden ent-
gegengesetzten Ligenschasten, nämlich
Seelenruhe und Neigung zur lVohl-
beleibtheit. Beides fand er in einem
Nanne vereinigt, der sich zu der va-
kanten Dienerstelle meldete, und da
derselbe mit diesen Tugenden auch
ein würdevolles Austreten verband
und große Accuratesse in Aleidung,
chaltung und Ausdrucksweise zur Schau
trug, — Accuratesse war nämlich das
5teckenpferd des Grasen Z. — so
engagierte ihn letzterer. Lr war mit
seiner Wahl sehr zufrieden; noch nie
hatte er einen Aammerdiener gehabt,
der so aufs bsaar einem entthronten
Rönige glich, der sich mit Resignation
in sein Schicksal gefunden.
lvie schon gesagt, Accuratesse
und pünktlichkeit gingen dem Grafen
über alles; er hatte diese militärische
Gewohnheit beibehalten und hätte im
gegebenen Falle sein besres jdferd zu
Tode gejagt, um auch nur die ver-
spätung einer halben Ninute zu ver-
meiden.
Für den nächsten Tag in aller
Frühe war eine Iagdpartie vereinbart
(Alle Rechle fär sämtliche
^7>em jungen Tag erschließt den Relch
^ Zu freundlichem Gekose,
Geweckt durch seines Ausses Glut
Die jugendliche Rose.
Doch wenn der Nond, der kalte, naht,
Nit gleichem Glutoerlangen,
Verschließt sie herb den Rosenmund,
Zornröte auf den lvangen. G. S.
Lorneliusstraße
Wirn
Dpernring (5.
H 213.
rrnd Postämtern, (Zt.Nr. 4191 .) Einzelne Num -----
und Postämtern, (Zt.Nr. 4191 .) Einzelne Nummer 25 Inserate 50die Nonpareille-Zeile. H 4
Der neue Kammeröiener.
raf Z. hatte das Unglück, daß
/ j^ln langjähriger Rarnmer-
diener sich verheiratete und
einen Bierverlag übernahm. Lr war
daher gezwungen, sich einen neuen
Bedienten zu suchen, und da er selber
ein hagerer und cholerischer Lserr war,
so imponierten ihm die beiden ent-
gegengesetzten Ligenschasten, nämlich
Seelenruhe und Neigung zur lVohl-
beleibtheit. Beides fand er in einem
Nanne vereinigt, der sich zu der va-
kanten Dienerstelle meldete, und da
derselbe mit diesen Tugenden auch
ein würdevolles Austreten verband
und große Accuratesse in Aleidung,
chaltung und Ausdrucksweise zur Schau
trug, — Accuratesse war nämlich das
5teckenpferd des Grasen Z. — so
engagierte ihn letzterer. Lr war mit
seiner Wahl sehr zufrieden; noch nie
hatte er einen Aammerdiener gehabt,
der so aufs bsaar einem entthronten
Rönige glich, der sich mit Resignation
in sein Schicksal gefunden.
lvie schon gesagt, Accuratesse
und pünktlichkeit gingen dem Grafen
über alles; er hatte diese militärische
Gewohnheit beibehalten und hätte im
gegebenen Falle sein besres jdferd zu
Tode gejagt, um auch nur die ver-
spätung einer halben Ninute zu ver-
meiden.
Für den nächsten Tag in aller
Frühe war eine Iagdpartie vereinbart
(Alle Rechle fär sämtliche
^7>em jungen Tag erschließt den Relch
^ Zu freundlichem Gekose,
Geweckt durch seines Ausses Glut
Die jugendliche Rose.
Doch wenn der Nond, der kalte, naht,
Nit gleichem Glutoerlangen,
Verschließt sie herb den Rosenmund,
Zornröte auf den lvangen. G. S.