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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 20.1895 (Nr. 210-222)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16558#0054
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T. Meggendorfers ^umoristische Blätter.

Die (Ltowtmrühe als Lebensrettcr.

Verfängliche Anficht.

kserr: „Iean, Sie sehen aber des Morgens beim Rleiderreinigen
meine Rleidnngsstiicke nicht sorgfältig genug nach."

Oiener: „wieso denn nicht, gnädiger kserr?"

Lserr: „Meil ich heute in der Tasche meines Beinkleides noch dieses
Fünfzigpfennig-Ltück vorfand."

Uatronen.

o, jetzt kann's losgehen nach paris," sprach der Lieutenant von
Tllerheiin für sich. Wir wären inarschfertig."

„Doch halt, da liegt ja noch das fdaketchen mit den Zigarren,
welches mir Gnkel Adolf beiin Abschiede verehrt. N)o laffe ich die
Gliinmsteiigel nun? )m Roffcr ist absolut kein platz inchr und zurück-
lassen möchte ich das gute Araut auch nicht."

Der junge Vffizier durchinaß init langen Schritten nachdenklich das
Zimmer. „Ich übergebe das paket meinem Schneevogel zum lNitnehmen —
wird schon noch platz dafür in seinem Tornister finden. Aber natürlich
darf er auf keinen Fall wissen, daß Zigarren darin stecken — sonst
würde ich wohl nicht viele davon wiedersehen."

„Schneevogell"

„kserr Lieutenant befehlen?"

„Schneevogel, schau doch 'mal zu, daß Du dieses paketchen noch in
Deinem Tornister unterbringest. Ts sind patronen darin für mein
Zündnadelgewehr, welches Du vorhin in meinen Aoffer verpackt hast."

Und Grenadier Nepomuk Schneevogel fand noch ein jAätzchen für
das kleine f)aket in seinem vollgepfropften Tornister. Darüber, daß die
patronen merkwürdig leicht seien, zerbrach er fich weiter nicht den Aopf.
Das Aopfzerbrechen war überhaupt nicht die Sache Nepomuks.

Lieutenant von Lllerheim aber rieb sich vergnügt die lhände. „So
die hätten wir sicher untergebracht I"
 
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