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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 20.1895 (Nr. 210-222)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16558#0115
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L. INeggendorfers L)umoristische Blätter.

s07

Annonce.

Friedrich Müllers ksaarbalsam ist besser mid billiger
als alle andereu Schmindelprodukte.

Der bessere Dnkel.

„Mein Gnkel ist ein guter Mann,

Läßt inich nicht lange leiden,

Lr drückt ein Aug' zu wo er kann..."
„„Der meine ist ein bess'rer Mann,

Das that er sonst wohl dann und wann —
Doch heut'-schloß er die beidenl""

iZZoshast.

A. : „Mie mag wohl der Schriftsteller zu dein Ver-

hältnis mit der Ballerina koininen?"

B. : „wahrschcinlich Sympathie schöner Seelen, beide

leiden in der Regel an Stoffmangel."

Alodern.

Lahine, Blinde, Norphinisten,
Rückgratskrüppel, Spiritisten,

Säufer, wahnsinnskandidaten,

Sieche, Blödsinns-Stipendiaten
Bringen aus die Bühne sie.

Aber Menschen? — Menschen niel
_ I. K.

chmtunt terrible.

Der kleine t^ans: „Mama ist nicht zu Lsause, sie
ift beim Zahnarzt."

Besuch: „G weh, niuß sie sich einen Zahn ziehen
lassen?"

Der kleine ksans: „G, im Gegenteil, sie bekommt
zwei neuel"

(Keschästsgewandl.

Dame: „Sehen Sie mal, wie sich die Farbe verändert hat; vor acht
Tagen war der Stoff himmelblaul"

Aaufmann: „ksaben Sie vergangene Moche den ksimmel gesehen . .
und heute, gnädige Frau?"

Irr der Vadeanffalt.

Aaron Silberstein: „was kost so ä Bad?"
Aassier: „?o stsennige, mein kserrl"
Aaron Silberstein: „Ich geb' sünfzig I
Geb'n Se mer sor 20 pfennig weniger
wasserl"

(Kedankensplitter.

Lhrgeiz kann zur Lhrlosigkeit
sühren.

Der Mut der chrauen ist der
wankelmut.

Nancher Autor säht Aohl und
erntet Lorbeerblätter.

wir tränmen uns entweder in
das Glück hinein oder wir verschla-
sen es.

Gar mancher gibt sich sür ver-
kannt aus, nur um als Talent zu
gelten.

Gft gibt es sür so manches kein
höheres Lob, als ehrlichen Tadel.

Der Dilettant ergreift die Aunst
als Berus, der Aünstler wird von ihr
ergrisfen. _

Nancher glaubt die Zeit zu ver-
treiben, indeß vertreibt ihn die Zeit.

Nichts ist trenloser als das Ge-
dächtnis der Dankbarkeit. A. E.

Gute Grundsätze reisen mit der
Schneckenpost. Th. M.

Line Frau, die keine Feindinnen
hat, müßte keine Freundinnen habe».

R. M.

Verkommenheit haßt nichts mehr
als Vollkominenheit. A. G.

Mancher will eine Scharte aus-
wetzen und verdirbt dabei die ganze
Alinge. E. H.

Der Auß ist das „Fidibusserl"
mit dem das kserz entzündet wird.

Muna.

Geduld ist oft nur eine Ausrede
für Faulheit.

Der Lgoist weiß es iinmer so ein-
znrichten, daß andere das Lehrgeld
für seine Lrsahrungen zahlen müssen.

Mit dem Aopf kann inan freilich
nicht durch die wand rennen; deshalb
darf man aber nicht gleich jede wand
für ein unüberwindliches ksinderniß
halten. B. H.
 
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