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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 21.1895 (Nr. 223-235)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16559#0041
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MeggendorfersHumoristische Blätter.

37

Ahnenjtoh.

Vedingung.

ch staiiline voii cherrn Athelstan
Dem Sachsenkönig her.

Denn Lsuddlestone und Athelstan
Oas differiert nicht sehr I"

So sprach zum Herzog von Raholk
Lserr Lsuddlestone, der Lord,

Und der, kein Freund von

lvidersxruch,

Trank ihm eins zu sosort.

Und ksuddlestone trank alsbald nach:
„Und dieser Athelstan,"

Fuhr er dann sort, „der war sürwahr
Uer Sachsen größter Ulannl" —

Der Lserzog aber nickte blos
Und schenkte wieder ein:

„Ich komm Luch eins, mein

edler Lord,
Das muß schon lang her sein l"

„Gb lang, ob kurz, er war mein Ahnl"
Der edle Lord draus sprach,

„Uud daraus leb' und sterbe ichl
Mylord kommt Ihnen nachl"

So ging es fort: bserr Lsuddlestone
Sxrach stets von Athelstan
Und dem, was dieser kühne Lseld
Geleistet und gethan.

Uer bserzog aber trank ihm zu
Den lieben langen Tag,

Bis daß am Lnd' sein edler Gast
Tuer unter'm Tische lag.

Als das des Lserzogs vetter sah,
Aam er herbei im Laus,

Die Lsand ihm reichend, daß er ihn
Vom Boden richte aus.

Doch Lsuddlestone, der stolze Lord
lvies schnöde ihn zurück
Und sprach: „Ich habe meinen Stolz,
G Freund, in diesem Stück I

Das bsaupt des ksauses Athelstan
Soll — hab mein NDort daraus — ^
Reinjüng'rerZweig derLsowardsje
vom Boden richten aufl"

Der Lserzog hört's, derbscrzog spricht:
„„Das bsaupt der bsowards wär'
Dazu bereit auch, wär' es nicht
Betrunken gar so schwerl""

5o aber legt es sich — ein Schuft
Thut mehr nur, als er kann —
Uut Freuden zu dem Lsauxte hin
Des chauses Athelstan.

Der Lserzog sprach's und legte sich
chin zu dem edeln Lord,

Und sind sie noch nicht ausgewacht,
So liegen sie noch dort.

G S.

Zchlau.

„Und wie viel würde es kosten, wenn ich meine Frau bei Ihnen porträtieren ließe?
Maler: „zooo Mark I"

„Ich werd' Ihnen geben ^ooo Ulark; für die ;ooo Mark schmeicheln Sie ihrl"

Brivatsporl.

cheiratsvermittler: „Apropos; wie schwer sind Sie, Fräulein?"

„lVeshalb soll ich Ihnen das sagen?"

lseiratsvermittler: „Ich möchte am Lnde des Iahres nämlich gern wissen, wieviel
Uilo ich eigentlich umgesetzt habe."

A: „lvie, Du xoussierst die Tochter
Deiner Hauswirtin; das lUädel
ist doch blutarml"

B: „Das thut nichts; die lMtgift
bleibe ich jetzt schon allmählich
bei ihrer Nlntter schuldig l"

Merkwürdigkeit.

Die chamilie Hupfer ist eine zoologische Ulerkwürdigkeit: ler lUann ist ein Brumin-
bär, die Frau eine Nachteule; der eine Sohn ein Salonlöwe, der andere ein Zeitungs-
tiger, der jüngste aber ein Geier. Die älteste Tochter eine sette lvachtel, die mittlerc
eine Schmeichelkatze und die jüngste eine herzige lUans.
 
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