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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 27.1896 (Nr. 301-313)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16565#0102
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Meggendorfers Humoristische Blätter.

Aurzsichtigcr professor: ts»i! Ligontiiittliche lvolkenformcition!

Äin Vielbegehrler.

Richter: „Aber so zerlninpt wie Sie sind I"

Strolch: „Ia no! I hob' ja allemol 's Geriß, wenn mich als de
Schangdarmerie sohn thnt!"

„Wenn."

(Re'me ^allude.)

c^ s licbt Ritter Anno von Unkenstein
Graf Bodos liebliches Töchlcrlein,

Lin INädchen ans gnter Familie:

Gttilie.

Und weil er die Truhen hatte voll Gold,

So war ihm das Ntägdlein natnrlich hold;
Schncll hat nm sie an er gehalten
Beim Alten.

Uer hat sehr vergnngt in den Bart gelacht
Lr fand's, da er g'rad' an der Börse verkracht,
NUt solch einem Schiviegersohne
Richt ohne.

Lr gab dem Paar seinen Segen sofort;

Sie ließen slch trauen iin Airchlein im Vrt
Und zogen nach festlichem Schmanse
Rach Lsanse.

Graf Bodo schankelt noch manches Iahr
Auf zittcrnden Anie'n seiner Lnkel Schar,

Fnr welche sein Mcib ohne Stocken
Strickt Socken.

So lebten sie glücklich goranme Zeit,

Und ivenn nicht gestorben, so lebet noch heut
Des Anno nnd seiner Vttilie
Familie.

So kam es, weil Bodo mit kiihlcm Berstand
Richts ausznsctzen an Rnno fand;

Doch wenn er ihn abivies fiir iminer
lvär's schlininier.

lhätt' Runo z. B. Vttilicn entführt,

Und Bodo die Liebenden aufgespürt
Und sie, die gesloh'ncn voller Bangen
Gefangen.

Und hätt' er dann Knno zn Niolchen nnd Unk'
Gesperrt ins verließ ohno Speise und Trunk,
So müßte dein schließlich sein Leben
Tntschweben.
 
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