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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 28.1897 (Nr. 314-326)

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Nr. 318
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https://doi.org/10.11588/diglit.28504#0053
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Bin 6e siecle.

Bsteggendorfers ls> u rn o r i st i sch e Blätter.

„ . . . . Rönnen Sie
mir eine gute Zeitung
empfehlen, die einen
in allem auf dem
Galoppierenden er-
hält?"


Moderner
„Heldenjünglmg."
Tertianer (nach der Lek-
begeistert): ,,6eut' noch
rauche ich meine
erste Ligarre!"

Selbstbewußt.
Bekannter: „Nun,
perrLieutenantzZhre
Schwester hat sich ja
früh verlobt I"
Lieutenant: „Aeh...
Bräutigam Zeit nicht
abwarten können, mit
Schwager zu
renommieren!"

Nahrungssorgen.
Bankiersgattin (zu
ist): „Moritz, was soll
ich Dir machen lassen:
Ente, Rapaun oder
Poulard!"
„Rosa, wenn ich
arbeite, so komm' mir
nicht mit de Nah-
rungssorgen!"

Zweierlei
Rechnung.
err Direktor", sagt
der Postassistent
Löblen zu seinem Vor-
gesetzten, „morgen wird
sich meine Schwester
Elsa mit dem Rauf-
mann Dornbusch ver-
mählen, weshalb ich
ergebenst um Urlaub
bitte, da ich der choch-
zeit beiwohnen möchte


„So, so," unter-
bricht ihn der Postdirek-
tor, „Ihre Schwester


wird morgen in den heiligen Stand der The treten? Na,
gratuliere bestens! Sie sollen einen Urlaub von achtundvierzig
Stunden haben!"
„Danke gehorsamst, perr Direktor," sagt der Assistent, ver-
beugt sich leicht und verläßt dann das Arbeitszimmer seines
Vorgesetzten.
Sieben Tage sind seit seiner Urlaubsbewilligung verflossen/
Löblen aber noch immer nicht von demselben zurückgekehrt.

Endlich am achten Tage findet er sich wieder auf seinem Bureau
ein und wird von dem Direktor mit vorwürfen ob einer solch
kolossalen Urlaubsüberschreitung empfangen.
„f)a, perr Direktor", verteidigt sich Löblen mit dem guten
Mut der Ueberzeugung und Unschuld, „Sie hatten doch die Güte
gehabt mir achtundvierzig Stunden Urlaub zu gewähren ? Sechs
Dienststunden sind mein Tagespensum, macht also gerade
acht Tage." W. H.
 
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