Nleggendorfers Humoristische Blätter.
2^
Kindlich.
Der kleine Emil: „Mama, gib mir mal Dein Taschentuch!"
Mama: „Zu was?"
Emil: „Dem Karo will ich's bringen, der heult so schrecklich!"
Zerstreut.
Frau: „Aber Mann, spanne doch Deinen Regenschirm auf,
es regnet ja!" — Professor: „Lieber nicht — ich könnte ihn
wieder irgendwo stehen lassen!"
Rezept für ein lyrisches (Kedicht.
imin zuerst recht laue Lüfte!
kvürze sie durch Blumendüfie!
Dann ein frisches junges cherz,
Zart bestreut mit etwas Schmerz!
Menge das mit heißem Lieben
Und garnier's mit cherzenstriebcn!
Uebers Ganze gieße fein
Etwas milden Mondenschein
Und — stcck's in den Gfcn 'nein!
Gustav Schnabl.
(Lin Dpfcr der Mstbegierde.
Forstmann: „Eine ganz merkwürdige Geschichte ist mir
mit einer Ringelnatter passiert. Ich besaß diese bekanntlich
ganz harmlose Schlange mehrere Jahre lang und hatte ihr, da
sie sehr gelehrig war, allerlei beigebracht, was Ringelnattern
sonst nicht zu lernen pflegen. Sie war dadurch — wie ich aus-
drücklich betonen muß — nach und nach äußerst Helle geworden.
Und dies gerade sollte ihr zum Verhängnis werden. Eines
Tages war sie nirgends aufzufinden. Ich durchsuchte das Ter-
rarium, das ganze Zimmer, die anstoßende Kammer und den
Vorsaal — die Ringelnatter war und blieb verschwunden.
kvohl ein Vierteljahr darnach benötige ich eines Tages
mein Konversationslexikon und lange mir den betreffenden
Band von dein Bücherbrett herunter. Es baumelt etwas daran,
wie ein Lesezeichen, ich schlage den Band auf und finde — die
lang vermißte Schlange völlig breitgedrückt und natürlich tot.
Der Band, es war der Band R., hatte damals — wie ich mich
nachträglich entsann — offen auf dem Tische gelegen. Das
Tier hatte augenscheinlich den Artikel: Ringelnatter nach-
schlagen wollen und war darüber von dem zuklappenden Band
zerquetscht worden!" Gevrg Bötticher.
Neueste Erfindung sim 6s 8iecle.
4
Unhöflich.
A. : „Der Maler Schmierer erzählte mir, daß Du in seinem
Atelier mit den: Rockärmel über ein angefangenes Gemälde
gefahren wärest!"
B. (wütend): „Ja, und da hat sich der Kerl nicht mal entschuldigt!"
Nache.
Rentier Me^er (mit sehr roter Nase): „Ich kann Sie nicht brau¬
chen. Ihre rote Nase beweist mir, daß sie gerne trinken."
— „Da täuschen Sie sich. Das ist nur der Widerschein von
der Ihrigen."
2^
Kindlich.
Der kleine Emil: „Mama, gib mir mal Dein Taschentuch!"
Mama: „Zu was?"
Emil: „Dem Karo will ich's bringen, der heult so schrecklich!"
Zerstreut.
Frau: „Aber Mann, spanne doch Deinen Regenschirm auf,
es regnet ja!" — Professor: „Lieber nicht — ich könnte ihn
wieder irgendwo stehen lassen!"
Rezept für ein lyrisches (Kedicht.
imin zuerst recht laue Lüfte!
kvürze sie durch Blumendüfie!
Dann ein frisches junges cherz,
Zart bestreut mit etwas Schmerz!
Menge das mit heißem Lieben
Und garnier's mit cherzenstriebcn!
Uebers Ganze gieße fein
Etwas milden Mondenschein
Und — stcck's in den Gfcn 'nein!
Gustav Schnabl.
(Lin Dpfcr der Mstbegierde.
Forstmann: „Eine ganz merkwürdige Geschichte ist mir
mit einer Ringelnatter passiert. Ich besaß diese bekanntlich
ganz harmlose Schlange mehrere Jahre lang und hatte ihr, da
sie sehr gelehrig war, allerlei beigebracht, was Ringelnattern
sonst nicht zu lernen pflegen. Sie war dadurch — wie ich aus-
drücklich betonen muß — nach und nach äußerst Helle geworden.
Und dies gerade sollte ihr zum Verhängnis werden. Eines
Tages war sie nirgends aufzufinden. Ich durchsuchte das Ter-
rarium, das ganze Zimmer, die anstoßende Kammer und den
Vorsaal — die Ringelnatter war und blieb verschwunden.
kvohl ein Vierteljahr darnach benötige ich eines Tages
mein Konversationslexikon und lange mir den betreffenden
Band von dein Bücherbrett herunter. Es baumelt etwas daran,
wie ein Lesezeichen, ich schlage den Band auf und finde — die
lang vermißte Schlange völlig breitgedrückt und natürlich tot.
Der Band, es war der Band R., hatte damals — wie ich mich
nachträglich entsann — offen auf dem Tische gelegen. Das
Tier hatte augenscheinlich den Artikel: Ringelnatter nach-
schlagen wollen und war darüber von dem zuklappenden Band
zerquetscht worden!" Gevrg Bötticher.
Neueste Erfindung sim 6s 8iecle.
4
Unhöflich.
A. : „Der Maler Schmierer erzählte mir, daß Du in seinem
Atelier mit den: Rockärmel über ein angefangenes Gemälde
gefahren wärest!"
B. (wütend): „Ja, und da hat sich der Kerl nicht mal entschuldigt!"
Nache.
Rentier Me^er (mit sehr roter Nase): „Ich kann Sie nicht brau¬
chen. Ihre rote Nase beweist mir, daß sie gerne trinken."
— „Da täuschen Sie sich. Das ist nur der Widerschein von
der Ihrigen."