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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 29.1897 (Nr. 327-339)

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Nr. 331
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https://doi.org/10.11588/diglit.28505#0049
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INeggendorfers Humoristische Biätter.

^5

Ballade.


Hausfreund Ritter Kunowald
Kaur zum Pärchen täglich bald,
Und gewöhnlich in der Zeit,
Wo allein war Adelheid
Und sich einsam fühlte — hil
Pi, hi, hil


Dagobert faßt bald verdacht.
Und einmal in stürm'scher Nacht,
Machet er den Kunowald
Nit dem breiten Schlachtschwert kalt.
Adelheid mußt sehen zu — hu!
Pu, hu, hu!


Doch die Rache blieb nicht aus.
Dagobert mußt' aus dem paus
Und er starb noch überdies
pungertod im Burgverließ.
Als Gespenst nun krächzt er — oh! —
Po, ho, ho! Ferd. Franzet.

Das wäre.

U.-


Herrn umdreht): „Mas sehe ich, ich glaube gar Du bist civ ilfreundlich!"

Auf die Nüße gefallen.
Chef: „Wer hat gemacht den Alex da
L ins Pauptbuch?"
Bsuchhalter: „Den haben perr Prinzi-
pal gestern selbst gemacht!"
LHes: „Wirklich ein schöner Alex!"

Aalal.
Lieutenant (zu seinem Burschen): „Istoän,
trag diesen Blumenstrauß zu Fräulein
von Ecztery. Wenn ihre Tante an-
wesend sein sollte, so sagst Du, ich
lasse ihr gleichfalls die pand küssen!"
Istoan: „Soll ich auch Blumen geben?"
Lieutenant (wütend): „Esel — der alten
Schachtel nicht!"
gein Frailain pandkuß und Blumen,
gnädiger Frau Tant' pandkuß vom
perrn Leutnant!"
Tante (scherzend): „Und für mich keine
Blumen?"
Istoau: „Nain — olter Schochtel
nicht!"

Klassisch.
Betrunkener Student (zum Dienst-
Meinige gethan — thun Sie das Ihre!"

Richtiger Sport.
A. : „Alle Welt treibt jetzt Sport, ich muß
mich nun auch auf etwas werfen, ich
weiß nur noch nicht auf was."
B. : „Nun, wenn mau so viele Mädels
hat, ist's am besten man lernt bei
Zeiten angeln."

(Lin Schlauer.
perr: „Das Wasser steht nun schon seit
einer viertel Stunde überiu Feuer,
kocht es denn noch immer nicht?"
Diener: „Gedampft hat es schon seit
einer ganzen Zeit, aber weil durch
den Dampf so viel Wasser verloren
geht, habe ich immer wieder frisches
nachgegossen."

Unerwartete Wirkung.
und Mayer, zwei Kompagnons, sind höchst säumige Zahler. Namentlich
auf die stets häufiger und dringender werdenden Mahnungen eines bedeuten-
deren Gläubigers wollen sie noch immer nicht reagieren. Da kommt eines schönen
Tages von dessen Seite wieder ein Mahnbrief, der an Deutlichkeit und Energie der
Ausdrucksweise nichts zu wünschen übrig läßt.
Mayer ist gerade mit dessen Studium beschäftigt, als der Kompagnon ins
Bureau tritt.
„von wein ist der Brief?" fragte er.
„Von wein soll er sein?!" meint Mayer, „der L. mahnt wieder einmal. Aber
schreiben thut er, sag' ich Dir, großartig! — Weißt Du, da fällt nur was ein," fährt
Mayer fort, indem er dein Kompagnon den Brief überreicht, „der Schwarz in
Iglau ist uns schon zwei Jahre achtzig Gulden schuldig. Mahn' ihn ein nach dem
Konzept . . . !"
 
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