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Meggendorfers Humoristische Blätter.
Lakonisch.
Geck: „lhabe gestern aus chausball bei Kommerzienrats wieder mal fabelhaft geglänzt; Damen
umschwärmten mich nur so, bin aber kalt geblieben. Mas sagen Sie dazu?"
— „Kalter Aufschnitt!"
weiter net geniert und drum hat er
frisch drauf los erzählt, wie er
aber g'rad' mitt'n drin g'wes'n is
und schon an Schuß in der link'n
wad'n g'habt hat — da kommt
auf einmal mein waldl auf 'n
Tisch 'raufg'sprnng'n und was hat
er im Maul? — A Büch'l war's
und da is groß drob'n g'stand'n:
„Lateinische Grammatik." Da
soll mir noch einer sag'n, daß so a
Dack'l net oft g'scheiter is als a
Mensch." Moritz Jsnet.
Veim Pfänderspiel.
„Nun haben Sie schon den
fünfzehnten Kuß bekommen, kserr
Lieutenant, und alle von Back-
fischen l"
„Ja! die kleinen Leckermäuler!
Komme mir vor wie Versuchs-
Kaninchenl"
In der Verlegenheit.
Vater (plötzlich auf Besuch gekommen): „Aber Arthur, Dein Kleiderspind ist ja
gänzlich leer?"
Studiosus: „Nun ja, Vater, Du hast mir immer so dringend ans Lferz gelegt,
sparsam zu wirtschaften und da habe ich die Sachen eben total aufgetragen."
(Gottbegnadet.
(sM^an nennt den Künstler gottbegnadet,
wenn er die schweren Locken streicht,
Die Stirn iin <2 clnr Aether badet
Und mit Olympiern sich vergleicht
Und meint, daß er von Belvedere!
Apoll, der Gott des Schönen, wäre.
G weg doch mit den Lockenreizen!
Der chimmel ist so kleinlich nicht,
Mit seinen Gnaden so zu geizen,
Daß er nur denen Rosen bricht,
Die auf gezwirnten Schafdarinsaiten
Lin süßes Seelenmahl bereiten.
Da greif' ich aus der Menschen Schwarme
Ganz andre, die begnadet sind:
Lin junges Weib, das auf dein Arme
Den Lrstling trägt, ihr blühend' Kind,
Das ihm den chimmel weist, den blanen,
Den Garten und die Frühlingsauen!
R. Keltcrborn.
Jägerlatein.
^ta, meine kferren," erzählt der Oberförster F., „die Dackeln sind allesamt grund-
g'schickte Viecher. Dös geb' ich ja recht gern zu. Aber so an verflixt'u Kerl
wie mein'n walderl finden S' net leicht wieder. Dös laß ich mir net nehmen. Denn
es is noch gar net lang her, da hat Ihnen dös Viecherl G'schicht'n g'macht, auf die
an and'rer kfund gar net draufkommt.
wir sind also ganz g'mütlich beim Ljirsch'nwirt in unserm Stammstüb'l dcin-
g'sess'n und hab'n von allerhand g'red't — ich, der G'hilf und noch a paar andere.
Und in der Stub'n hat der Sohn vom chirsch'nwirt g'rad' studiert g'habt und seine
Lernbüchl'n lieg'n lass'n. No, die G'schicht is also gut. wir diskrier'n da halt so
uineinander und der Jagdg'hilf erzählt schließlich an Abenteuer, dös ihm mit Wilddieb'
auf der Jagd passiert is. wissen S', und dös hat inein'm walderl scho alleweil net
paßt. Denn der Jagdg'hilf hat'n an dem Tag durchg'haut g'habt, weil er ihm net
g'folgt hat und dös hat halt mein'n walderl sakrisch g'ärgert. An G'hilf'n hat's
ZUM Troh.
Sonntagsjäger: „Der will, daß ich
mich blamiere — g'rade schieß' ich nicht!"
Meggendorfers Humoristische Blätter.
Lakonisch.
Geck: „lhabe gestern aus chausball bei Kommerzienrats wieder mal fabelhaft geglänzt; Damen
umschwärmten mich nur so, bin aber kalt geblieben. Mas sagen Sie dazu?"
— „Kalter Aufschnitt!"
weiter net geniert und drum hat er
frisch drauf los erzählt, wie er
aber g'rad' mitt'n drin g'wes'n is
und schon an Schuß in der link'n
wad'n g'habt hat — da kommt
auf einmal mein waldl auf 'n
Tisch 'raufg'sprnng'n und was hat
er im Maul? — A Büch'l war's
und da is groß drob'n g'stand'n:
„Lateinische Grammatik." Da
soll mir noch einer sag'n, daß so a
Dack'l net oft g'scheiter is als a
Mensch." Moritz Jsnet.
Veim Pfänderspiel.
„Nun haben Sie schon den
fünfzehnten Kuß bekommen, kserr
Lieutenant, und alle von Back-
fischen l"
„Ja! die kleinen Leckermäuler!
Komme mir vor wie Versuchs-
Kaninchenl"
In der Verlegenheit.
Vater (plötzlich auf Besuch gekommen): „Aber Arthur, Dein Kleiderspind ist ja
gänzlich leer?"
Studiosus: „Nun ja, Vater, Du hast mir immer so dringend ans Lferz gelegt,
sparsam zu wirtschaften und da habe ich die Sachen eben total aufgetragen."
(Gottbegnadet.
(sM^an nennt den Künstler gottbegnadet,
wenn er die schweren Locken streicht,
Die Stirn iin <2 clnr Aether badet
Und mit Olympiern sich vergleicht
Und meint, daß er von Belvedere!
Apoll, der Gott des Schönen, wäre.
G weg doch mit den Lockenreizen!
Der chimmel ist so kleinlich nicht,
Mit seinen Gnaden so zu geizen,
Daß er nur denen Rosen bricht,
Die auf gezwirnten Schafdarinsaiten
Lin süßes Seelenmahl bereiten.
Da greif' ich aus der Menschen Schwarme
Ganz andre, die begnadet sind:
Lin junges Weib, das auf dein Arme
Den Lrstling trägt, ihr blühend' Kind,
Das ihm den chimmel weist, den blanen,
Den Garten und die Frühlingsauen!
R. Keltcrborn.
Jägerlatein.
^ta, meine kferren," erzählt der Oberförster F., „die Dackeln sind allesamt grund-
g'schickte Viecher. Dös geb' ich ja recht gern zu. Aber so an verflixt'u Kerl
wie mein'n walderl finden S' net leicht wieder. Dös laß ich mir net nehmen. Denn
es is noch gar net lang her, da hat Ihnen dös Viecherl G'schicht'n g'macht, auf die
an and'rer kfund gar net draufkommt.
wir sind also ganz g'mütlich beim Ljirsch'nwirt in unserm Stammstüb'l dcin-
g'sess'n und hab'n von allerhand g'red't — ich, der G'hilf und noch a paar andere.
Und in der Stub'n hat der Sohn vom chirsch'nwirt g'rad' studiert g'habt und seine
Lernbüchl'n lieg'n lass'n. No, die G'schicht is also gut. wir diskrier'n da halt so
uineinander und der Jagdg'hilf erzählt schließlich an Abenteuer, dös ihm mit Wilddieb'
auf der Jagd passiert is. wissen S', und dös hat inein'm walderl scho alleweil net
paßt. Denn der Jagdg'hilf hat'n an dem Tag durchg'haut g'habt, weil er ihm net
g'folgt hat und dös hat halt mein'n walderl sakrisch g'ärgert. An G'hilf'n hat's
ZUM Troh.
Sonntagsjäger: „Der will, daß ich
mich blamiere — g'rade schieß' ich nicht!"