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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 29.1897 (Nr. 327-339)

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Nr. 333
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https://doi.org/10.11588/diglit.28505#0068
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So ein Vacksisch!

v Backfisch: „Lieschen, Du bist ja heut' so vergnügt, nachdem Du neulich
ganz tiefsinnig warst!" — 2. Backfisch: „Ach, er hat mich endlich geküßt
und da hab' ich den Glauben an die Menschheit wiederqewonnen!"


Unter Millionären.
„Wie haben Sie gefunden den
kranken Kohn?"
„Gott, werd 'r müssen bestellen
seinen Palast!"

Modernes Inserat.
Dienstmädchen sucht zwecks
Vervollkommnung
im Französischen
bei feiner Herrschaft Stellung.

Der kleine (Kefchäftsmann.
Schaukelpferd erhält): „TatelebkN, was hat
Dich das Schaukelpferd gekostet?"
„Sieben Mark!"
Moritz: „Mir hätten sie es
müssen billiger lassen!"

E>roße Kinder, große Sorgen.
Fräulein Permine (welche zu
hat, zu ihrer Mutter): „Ja, Mama, die
Pantoffeln hätten wir nun — jetzt
hilf Du auch, daß wir einen da-
runter kriegen!"

Vom Kasernenhof.
Sergeant: „Junge, wie Sie heut' wieder schmierig aussehen! Auf Sie tränke
sogar ein Menschenfresser 'n Cognac!"
Soldatenwih.
Unteroffizier (zmn Einjährigen Mediziner, dem das Griffeübeu sehr schwer fällt): „Ja, ja,
Einjähriger, hier ist 's nicht wie in der Anatomie, hier heißt 's die Knochen z u-
samm e nn eh in en."

Hyperbel.
Antero ffizi er (auf der Uniform eines Soldaten einen Strohhalm findend): „Einjähriger,
wenn wir auch Fasching haben, dürfen Sie doch nich' jleich im Phantasie-
kostüm hier antreten."

Darum.
— „Seit wann bist Du denn nicht mehr im spiritistischen Verein?"
- „Seitdem meine Alte tot ist. Ich hab' immer angst, sic erscheint mir mal."

Vielversprechender Anfang.
Schwiegervater: „Sie müssen sparsamer wirtschaften, mein lieber Sohn."
Schwiegersohn: „Aber ich habe doch bereits seit einiger Zeit die Zahnstocher
abgeschafftI" _
Köder.
Elli: „Die pandschuhe, die Du da gekauft hast, sind aber doch so klein, daß Du sie
unmöglich anziehen kannst."
Susi: „Die ivill ich ja nur gelegentlich auf der Promenade fallen
lasse n."

Der gute Wein.
Weinreisender: „Ich kann Ihnen nur wiederholt die Versicherung geben der
Wein, den ich Ihnen soeben abgeliefert, ist von besonderer Güte."
Wirt: „So lade ich Sie zu einer Flasche von der Sorte ein."
weinreisender (für sich): „Gemeiner, boshafter Kerl!"

Umschrieben.
Unteroffizier: „Schulze, ich
glaube, Sie könnten ohne zweiten Mann
vierhändig Klavier spielen."

Vorn Wegen in die Traufe.
Studiosus Süffel: „Daß dem
Menschen doch so wenig Freuden beschie-
lten sind — dort ist mein Schneider und
ich glaube gar der unverschämte Kerl
läßt sich Schlittschuhe gebenI

— Wahrhaftig, da kommt er schon . .
was thue ich nur . . . halt ich hab's! —



— Wie nett von Ihnen, perr Zwirn,
daß Sie sich auch diesem hübschen,^gesun-
den Vergnügen hingeben, reichen Sie mir
 
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