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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 29.1897 (Nr. 327-339)

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Nr. 337
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https://doi.org/10.11588/diglit.28505#0108
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Vteggendorfers Humoristische Blätter.

Wild bäumt der Gaul, er fühlt den Sporn,
ksalloh! in die Welt hinein!
Fort über treck' und über Dorn', —
Welch Glück noch frei zu sein!

Äin Heuchler.
Student: „was, Sie sind
schon wieder da — Lserr
Geldbriefträger?"


Das war des Morgens gegen Acht,
Da wollt ich die Weiber hassen;
Doch als es ging auf Mitternacht,
Mein Schatz mich thät umfassen.

Den ganzen Tag hab ich geharrt, —
Ach, sie versteht zu küssen!
Mein Gaul, der draußen schnaubt und scharrt,
Der wird wohl warten müssen.
Paul Bliß.

Nataler Schreibfehler in
einem Zeugnis.
. Sie hat sich meiner
Sachen sehr angenommen . . "

Eigene Gratulation.
Lieutenant (an seinem Ge-
burtstage vor den Spiegel tretend):
„So, jetzt wollen wir uns mal
gratulieren I"

Bon dem Katheder.
„ . . . Mit vollem Rechte
bezeichneten daher seine Zeit-
genossen Shakespeare als den
— Röntgen der menschlichen
Seele."

Gin galanter Vater.
„Sie haben ja da gleich zwei
Flügel stehen, Lserr Blüteles."
„Nu', es soll nicht heißen,
daß meine Tochter, das Lngel-
che, hat nur einen Flügel!

Vom Kinderspielplatz.
Die kleine ksanna: „Leni darf ich mit dem Bubi dort spieleu?"
Aindsmädchen: „warum denn gerade mit dem?"
Die kleine khanna: „Lr ist so interressant-er hat
einen Säbel an!"

Boshaft.
„wie ich höre, wird sich der verschuldete Baron weither
nächstens mit der Tochter des Millionärs Ihle verloben?"
„Lr soll allerdings schon mit einem Fuße im — Geld-
schrank des Alten stehen!"

Gin echter Vessimist.
„In welchen: Monat sind Sie geboren worden?"
„Im November ist mir das Unglück passiertl"

Wink.
vorstellend): „chier stelle ich Ihnen meinen Vetter
vor -— er heiratet aber auch nicht!"

Von der Schmiere.
schmierenschauspieler (der sich eine Cigarre anzünden
will, zu seinem Rollegen): „bserr Rollega, darf ich
Sie um ein Zündholz bitten?"
— „Bedaure, ich habe keine; aber fragen Sie mal
den Blechinski, — der hat gestern Benefiz
gehabt!"

Zärtlich.
Junge Frau: „Männchen, ich habe Dir heute zur
Ueberraschung eine Mo cktnrtlesupp e ge-
macht!"
Mann: „Schan mal an, mein liebes Mockturtel-
täubchen!"

Daher.
„was ist das, bjerr Lieutenant, Ihr sonst so
wohlgepflegter Schnurrbart ist heute ganz zerzaust?"
„chabe mich eben verlobt — Braut mir
Verlobungskuß natürlich sehr stürmisch ge-
geben!"


P>apa: „was machst Du denn hier, Burschi?" — Viktor: „Ich
lerne das Zimmer aufräumen." — P>apa: „Und warum denn?" — Viktor:
„weiß man denn, ob ich nicht eine faule Frau bekomm'?"
 
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